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PAYDAY 2

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Payday 2

„Payday 2“ ist für viele der Inbegriff für eine kooperative, gemeinsame Ausflucht in kriminelle Gefilde. Wo sonst kann man sich in einem Videospiel mit der Bankräuberei beschäftigen, jene planen und sie möglichst perfektionieren. Seit eine ganzen Weile dürfen nun auch alle Hobbygangster auf Nintendo Switch ihre Überfälle planen. Für wen das Spiel etwas ist, klärt unser Test.

Heute ist Zahltag

„Payday 2“ setzt voll und ganz auf ein kooperatives, taktisches Shooter-Erlebnis im Gangsterstyle. Ziel der kriminellen Raubzüge ist es möglichst viel Reibach zu machen, um dieses wiederum in bessere Ausrüstung wie Waffen und Masken zu investieren oder auf einem Offshore-Konto zu bunkern.

Das Spiel führt einem mit Hilfe einiger Intro-Missionen an die Spielmechaniken heran. So darf man direkt Türen knacken, Leichen verstecken, wild umher schießen und die ersten Dollar machen. Das ganze Prozedere ist eingängig und unterscheidet sich kaum von anderen First-Person-Shootern.

Dark.NET?

Nein Crime.NET heißt das kriminelle Netz in der sich die verbrecherischen Machenschaften in „Payday 2“ verbreiten.

Zu Beginn stehen 50 Raubzüge unterschiedlichster Art zur Verfügung, die auf einer Karte von Washington D.C. zufällig aufploppen. Hier lässt sich vom Raub bis zum Mord einiges finden. Eines haben die Missionen jedoch gemeinsam: Sie erfordern ein mal mehr oder weniger taktisches Vorgehen im Team. Zwar lassen sich die erwähnten Raubzüge auch offline und alleine durchführen aber in dem Fall muss man dann mit einer recht schwachen Mitläufer-KI rechnen, die wenig Spielspaß bringt.

Zusammen am besten

Das Spielprinzip geht tatsächlich nur in Mehrspielerpartien auf und da auch nur wenn man mit Freunden spielt. „Payday 2“ erfordert Koordination, Teamwork und Absprache untereinander. Dank Nintendos starrer Online-Politik wird jedoch jedwede Art der Kommunikation im Keim erstickt. Das Problem: Nintendo Switch bietet keine systeminternen Tools für Partys, Chat oder den so wichtigen Voice-Chat. Aus der einzigen Möglichkeit, der App „Nintendo Switch Online“, sperrt man wie bekannt Dritthersteller aber auch eigene Titel wie „Mario Kart“ aus. Lediglich „Splatoon 2“ nutzt die zugegebenermaßen umständliche Lösung. Dies bedeutet für ein Spiel wie „Payday 2“ nicht weniger als den Genickbruch, was das Onlinespiel mit zufälligen Teilnehmern anbelangt. Hier seien nur ein paar beispielhafte Situationen genannt: Drei von vier Teammitgliedern bewegen sich durch die Level, das vierte bleibt einfach stehen. Eine Mission erfordert vorerst Sondierungen, zwei der Teammitglieder stürmen aber einfach drauf los. Allein an diesen beiden Beispielen sieht man die Problematik. Jene Situationen lassen einen ganzen Raubzug scheitern und kosten somit den beteiligten Spielern wertvolle Zeit und zwar Lebenszeit nicht nur Spielzeit, was mit einem vernünftigem Online-System nicht passiert wäre.


Mit Kumpels 'nen Ding drehen

Richtig Freude kann das Spiel hier also nicht entfalten, dafür kommt im lokalen Netz oder in Onlinepartien mit Freunden und der Unterstützung von Discord und Co. richtig Spielspaß auf. Hier kann endlich nach Herzenslust geplant und kooperiert werden. Jeder übernimmt seine Rolle, die seiner Ausrüstung entspricht und der Heist wird zum Erfolg. Gerade da sich die Überfälle meist auch über mehrere Tag strecken, ist schon vorab eine genaue Planung unabdingbar. Kommt es dann zur Action im Einsatz, kann das so vorher besprochene erfolgreich umgesetzt oder auch mal spontan über den Haufen geworfen werden. Gerade letzteres macht einen großen Teil des gemeinsamen Spielspaßes aus: „Verdammt die Bullen, sichere du die Beute, ich gehe vor“ oder „Stopp, mach langsam, erst die Kamera ausschalten“ sind sinnbildliche Zitate wie sie in vielen Partien fallen dürften.

Neu auf Nintendo Switch

Selbstverständlich bekommt die Nintendo Switch-Version von „Payday 2“ ein paar Extras spendiert, die es woanders nicht gibt. Allen voran wäre hier HD-Vibration zu nennen, das jedoch niemanden vom Hocker reißen dürfte. Im Prinzip beschränkt sich dies auf unterschiedliches Feedback bei den diversen Waffen oder beim Schlossknacken. Gerade letzteres hätte sich jedoch gut geeignet das Feature voll auszureizen. Man denke hier zum Beispiel an das Tresorknacken aus „1-2 Switch“, wo man anhand des Vibrationsfeedbacks spürte wann die richtige Kombination gefunden wurde.

Auf Seiten der Steuerung bleibt soweit alles wie bei den anderen Konsolenversionen. Eine Bewegungseingabe wie in „Splatoon 2“ oder neuerdings auch „DOOM“ ist zumindest bisher nicht verfügbar. Aus technischer Sicht ist der Dämonenshooter auch einige Längen voraus, dennoch macht „Payday 2“ einen soliden Job, sieht man über matschige Texturen und Framerateeinbrüche hinweg, die in einer guten Mehrspielerpartie ohnehin nicht unbedingt stören, da hier der Spielspaß im Vordergrund steht und technischen Probleme auch nicht all zu schwer wiegen. Dennoch: der Titel ist nicht unbedingt für als Augenweide bekannt.

In Sachen Inhalt und Vorzügen gegenüber den anderen Versionen, hat man auf Switch ein paar Mehrwerte. Vergleicht man einmal direkt mit der PlayStation 4-Version, zählt man dort 58 Missionen von denen einige jedoch als kostenpflichtiger DLC daher kommen. Auf Switch sind es zum Launch 50. In Sachen Masken liegt eine Differenz von 22 im direkten Vergleich vor. Dafür hat man bei Nintendo derzeit einen Charakter mehr zu bieten.

Viel wichtiger als der Zahlenkampf ist sicher der Blick auf den Umfang hinsichtlich der Updates, die das Spiel in den vergangenen Jahren erhalten hat und hier ist die Situation ziemlich verwirrend. Publisher Starbreeze hat bereits vorab bestätigt, das die Switch-Version etwa ein Jahr hin hinter den anderen Version steht. Dennoch ist zum Beispiel der Charakter John Wick enthalten, wiederum andere Inhalte, die mit diesem auf anderen Plattformen eingeführt wurden, nicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Das Urteil zu „Payday 2“ fällt gar nicht so schwer: Wer Freunde sein eigen nennt, die sich zu einer Online- oder Offline-Partie hinreißen lassen, man selbst Spaß an etwas taktischeren Shootern hat und man all das auf Switch genießen möchte, darf gerne zugreifen. Jeder andere denkt über eine Konsolen-/PC-Version nach. Für Einzelspieler ist „Payday 2“ nichts.
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