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LEGO Worlds

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LEGO Worlds

Die Beliebtheit von „LEGO“ kann nur schwer in Worte gefasst werden. Das Spielzeug, mit dem viele aufgewachsen sind, begeistert sowohl jung als auch alt und bietet schlicht unendliche Möglichkeiten. Schaut man auf die Videospiele, kann man zwar den Charme finden, doch besonders in den letzten Jahren konzentrierten sie sich eher auf Action und Umsetzungen von Filmen. Lange befand sich aber auch „LEGO Worlds“ in Entwicklung, das in diesem Jahr nach einer zwei Jahre langen Early-Access-Phase endlich als Vollversion erschien und nun auch für Nintendo Switch erhältlich ist. Kann der Fokus auf das Erkunden und Bauen aber auch überzeugen, oder sollte man lieber seine eigenen Steine hervorholen? Wir haben unglaubliche Welten entdeckt, um euch eine Antwort zu liefern.

Eine Geschichte?

Beginnt man mit dem Story-Mode, landet man als Astronaut unglücklich auf einem fremden Planeten. Man hat eigentlich nur ein Ziel, nämlich genügend goldene Steine zu sammeln, um mit seinem Raumschiff neue Planeten entdecken zu können. Das Ziel heißt Meisterbauer, und dafür benötigt es gleich 100 von diesen. Nachdem man in den ersten drei Welten die Grundlagen erklärt bekommt und seine Ausrüstung erhält, geht es auf zu schier unendlichen Möglichkeiten, während man immer mehr Hilfsmittel erhält.

Anders als bei den anderen „LEGO“-Spielen gibt es hier keine richtige Geschichte. Dafür begleitet ein Erzähler den Spieler und erklärt so ziemlich alles, was man braucht. Das kann im späteren Verlauf sogar etwas stören, doch allgemein erweist sich der Herr als gute Hilfe. Die ersten Planeten, die man nun besucht, dienen als Tutorial und sind zwar wenig spektakulär, geben aber den Ton für den späteren Verlauf an. Man erfüllt nämlich meist Quests, erhält dafür Studs, Gegenstände oder goldene Steine und sucht nach weiteren Überraschungen.

Auf zur Unendlichkeit!

Zugegeben, in den ersten Stunden nutzt sich das Prinzip sehr ab. Man entdeckt nämlich auf den zufällig generierten Welten nicht immer spannende Sachen, und obwohl die Werkzeuge den Spieler zum Gott machen, kann es mühselig sein, Objekte zu besorgen, nur um andere zu erhalten. Diese Aufgaben wechseln sich auch nicht sonderlich ab, denn Fotos machen, Gebäude bauen oder Wände einfärben können nur bedingt bei der Stange halten.

Weshalb man hier dennoch viel Spaß haben kann, sind die Welten selber. Es ist schlicht unterhaltsam, die zahlreichen Überraschungen zu entdecken und durch die Quests nicht nur neue Charaktere zu spielen, sondern auch eigene Werke zu erschaffen, Häuser einzurichten oder bestehende Städte zu erweitern. Hier leistet das Spiel auch klasse Arbeit, denn ständig gibt es neue Überraschungen, die wirklich dazu motivieren, neue Orte zu entdecken.

Zu viele goldene Steine

Einen weiteren Motivationsschub gibt das Fortschrittssystem. Denn anhand der goldenen Steine lassen sich immer weitere Funktionen freischalten, die den Verlauf deutlich angenehmer gestalten. Zum Beispiel werden die Welten größer, und kommen dementsprechend auch mit noch schöneren Orten einher. Dennoch fällt immer wieder auf, dass die Vielfalt an Quests zu gering ist, um das gesamte Potential freizulassen. Hoffentlich wird hier in den kommenden Monaten noch erweitert, denn die Macher versprechen, den Titel mit Updates am Leben zu halten.

Wirklich fragwürdig ist allerdings, wieso die beste Funktion hinter dem hundertsten goldenen Stein verschlossen ist. Hier kann man nämlich endlich seine eigenen Welten erstellen, dafür sogar gemischte Biome auswählen und die Bevölkerung festlegen. Auf diesen macht es deutlich mehr Spaß, eigene Kreationen zu bauen, gemischte Landschaften zu erkunden und die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen zu verändern. Und da sind die Optionen durchaus Vielfältig.

Bauen wie die Großen

Mit den verschiedenen Werkzeugen ist natürlich das Bauen und Formen ein riesiges Highlight. Man kann somit ganze Flächen absenken, Ebnen oder in Sekunden perfekt geformte Türme erstellen. Auch vorgefertigte Gebäude lassen sich, vorausgesetzt man besitzt den richtigen Plan, innerhalb weniger Sekunden bauen, womit man schnell seine eigene Stadt erstellt hat. Doch auch Stein für Stein lässt sich genau das machen, was man auch in der Realität kann, nur ohne Steinbegrenzung. Zwar ist dieses präzise Bauen mit der Steuerung mitunter eine regelrecht frustrierende Angelegenheit, wer jedoch eine ganze Portion Zeit mitbringt darf sich auf spannende Möglichkeiten freuen.

Interessiert man sich gar nicht für das Erkunden oder Freischalten, darf man den kreativen Modus starten. Hier ist alles freigeschaltet, und das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten. Schön ist auch die neue Funktion, gebaute Elemente wie Wände zu speichern, um sich den Zeitaufwand zu sparen. Dennoch sollte man den Modus nur ansteuern, wenn man wirklich die totale Freiheit haben möchte, denn ansonsten gibt es keine Motivation, hier etwas zu bauen. Das ist auch nur hilfreich, wenn man viele einzelne Elemente braucht, denn auch der Story-Modus bietet genug, um eigene Kreationen erstehen zu lassen.

Optimierungsbedarf

Ansonsten leidet das Spiel an Problemen, mit denen andere „LEGO“-Titel ebenfalls zu kämpfen haben. Das Kampfsystem ist trotz einer unglaublichen Menge an Waffen viel zu einfach gehalten und bietet keinerlei Tiefe. Auch die Fahrzeuge, trotz schöner Möglichkeiten, lassen sich oft nicht gut steuern und fühlen sich zu langweilig an, egal wie groß und spektakulär sie auch sein mögen. Das mag für die jüngeren Spieler kein Problem sein, doch gerade wer neben dem Bauen und Erkunden mehr erwartet, wird enttäuscht.

Auch die Menüführung kann selbst nach mehreren Stunden eine Qual sein. Obwohl alles auf den ersten Blick übersichtlich scheint, ist es nicht einfach, mehrere Menüs zu durchlaufen, nur um kleine Aufgaben zu erledigen. Schön sind zwar blinkende Objekte, wenn man diese gerade für eine Quest braucht, doch die komplexen Elemente sind, obwohl eigentlich einfach zu nutzen, eine Qual im Menü auszuwählen. Was leider wirklich fehlt, ist der Online Modus. Dieser soll zwar nachgeliefert werden, wird aktuell aber schmerzlich vermisst.

Technik

Optisch muss man bei dem Spiel den größten Faktor von Nintendo Switch beachten. Am TV kann sich der Titel sehen lassen, und trotz einer mitunter enttäuschenden Weitsicht und störenden Pop-Ins sieht alles sehr schön aus, und in einigen Umgebungen wird man von der Schönheit der LEGO-Optik geradezu verzaubert. Im Handheld-Modus muss man hingegen nicht nur eine niedrigere Auflösung hinnehmen, sondern auch weniger Anti-Aliasing, was die Welt nicht ganz so faszinierend macht. Framerate-Probleme gibt es aber in beiden Modi, und gerade bei größeren Welten kann das auch stark ausarten. Das ist aber auch ein Problem, mit dem andere Versionen des Titels kämpfen.

Der Soundtrack ist zum Vergessen, während die Soundeffekte recht authentisch wirken, dank der Klötzchen. Die Steuerung ist durch die problematischen Menüs zwar nicht optimal, die grundlegenden Funktionen sind aber schnell erlernt und können auch gut ausgeführt werden. Zudem müssen wir gestehen, dass wir die schlechtere Technik im Handheld-Modus entgegennehmen, um auch unterwegs die Welten zu erkunden, denn unspielbar wird das nie.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„LEGO Worlds“ ist ein Traum für „LEGO“-Fans. Nicht nur kann man unglaubliche Welten erkunden, sondern auch alles nur Erdenkliches mit den Steinen bauen, ohne dabei die Limitierung an Steinen zu haben. Dafür muss man aber nicht nur eintönige Quests hinnehmen, sondern auch eine schwierige Steuerung, die das feine Bauen erschwert. Wer aber mit diesen sowie einigen technischen Limitierungen leben kann, erhält ein tolles Produkt, das zwar spielerisch mehr bieten könnte, dennoch stundenlangen Spaß bereithält, wenn man sich darauf einlässt.

Bisher gibt es drei Kommentare

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  • Avatar von jeegeek
    jeegeek 28.09.2017, 22:52
    Wie sehen eure Erfahrungen mit dem Multiplayer im Splitscreen aus auf der Switch?

    Ich habe das Spiel selbst für die Xbox One und PS4. Auf der PS4 Pro läuft es ganz gut, auf der Xbox One macht Mehrspieler kaum Spaß da man vor allem in Flugzeugen schnell an Stellen stößt die 5 Minuten laden müssen und man steht einfach in der Luft. Da macht mir der Gedanke an die Switch etwas Angst, vor allem wenn ich an den Splitscreen von Lego City denke, da ist man ja gefühlt bei Diashow
  • Avatar von Br1ind31d
    Br1ind31d 28.09.2017, 13:59
    "Beginnt man mit dem Story-Mode, landet man als Astronaut unglücklich auf einem fremden Planeten. Man hat eigentlich nur ein Ziel, nämlich genügend goldene Steine zu sammeln, um mit seinem Raumschiff neue Planeten entdecken zu können."


    Warum nur kommt mir das bekannt vor *hust* Pikmin *hust*

    Hatte schon Interesse an dem Spiel, aber zugleich doch zu große Angst davor, dass es mich schnell langweilen wird.

    Eine 7/10 ist ja immer noch ein sehr gutes Spiel aber ich werde mir vermutlich YT Videos ansehen um mir eine bessere Meinung einzuholen
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 28.09.2017, 12:09
    Passt. Man hätte deutlich mehr drauss machen können, aber mir macht es soweit recht Spass.

    Hoffe das sie in Zukunft noch weitere Sets ins Spiel reinbringen.