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Slime-san (eShop)

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Slime-San (eShop)

Auf den ersten Blick sieht „Slime-San“ wie ein beliebiger Plattformer aus, den man in dieser Form schon mehrfach gesehen hat. Doch wer sich von diesem ersten Eindruck täuschen lässt und das Spiel abschreibt, verpasst ein großartiges Spiel, das vor allem durch seine simplen aber effektiven Mechaniken zum waschechten Highlight des eShops wird. Wieso man dennoch keinen fehlerfreien Titel erhält, erfahrt ihr im Test.

Der Schleim und der Wurm

Die Geschichte beginnt schon im Startbildschirm, denn der kleine Slime-San wird plötzlich von einem riesigen Wurm verschluckt und macht es sich nun zur Aufgabe seinen Vater zu finden und aus der gigantischen Kreatur zu entfliehen. Dabei ist er jedoch nicht alleine dort und trifft so im Verlauf weitere Charaktere und Tiere. Das Zentrum bildet dabei eine komplette Stadt, die in dem Wurm gebaut wurde. Hier darf man auch Mini-Spiele, Charaktere und weitere zusätzliche Sachen kaufen, die das Spiel noch vielfältiger gestalten. Allgemein wird zwar keine großartige Erzählung geliefert, dafür aber ein überraschend charmanter Rahmen. Selbst das Zuhause von Slime-San lässt sich erkunden, und überall findet man auch noch zusätzliche Gegenstände, die die Reise erleichtern können. Das alles ergibt ein gutes Gesamtbild abseits der eigentlichen Level, sodass man zwar eine unscheinbare, aber dennoch nicht zu kleine Welt erhält.

Super Slime-San Boy

Die eigentlichen Level bestehen aus bis zu vier Herausforderungen, in denen der grüne Held immer das Ziel erreichen muss. Dabei kann er laufen, springen, dashen und durch grüne Wände gehen, wenn er sich durchsichtig macht, was zudem die Zeit anhält. Diese Mechaniken werden natürlich vielfältig genutzt, weshalb man nach den ersten Leveln bereits auf durchaus hartnäckige Herausforderungen stoßen wird. Vor allem die vielen Elemente wissen aber zu überzeugen, denn ständig werden neue Gegner und andere Gefahren hinzugefügt, sodass sich kein Level wie das andere spielt und eine wunderbare Gameplay-Loop entsteht, die bereits „Super Meat Boy“ zum Hit gemacht hat.

Unendlich viel Zeit kann man sich aber nicht lassen, denn sobald sich ein Balken geleert hat, füllt sich der Raum mit einer Flüssigkeit, die der Held nicht berühren darf. Das ist zwar nie wirklich unfair, motiviert aber dazu sich zu beeilen. Kombiniert man das mit Äpfeln und geheimen Münzen, die man finden kann, und man kommt gar nicht mehr von der Konsole los. Das großartige ist dabei aber auch der Umfang, denn mit über 100 Leveln ist man lange damit beschäftigt, während die einzelnen Herausforderungen dennoch kurzweilig bleiben. Das Spiel bringt also puren Spaß, wenn man sich auf den steigenden Schwierigkeitsgrad einlässt.

Vielfalt für Alle!

Die Bosse wurden ebenfalls gut gestaltet und bringen faire, aber dennoch hartnäckige Kämpfe mit. Dabei ist das Design immer wieder wunderbar, und dank des simplen Grafikstils erkennt man sofort, was die Gefahren sind. Wer jedoch nicht nur Slim-San spielen möchte, sollte sich besonders auf die Äpfel konzentrieren und damit weitere Mitglieder seiner Familie freischalten. Diese haben zwar besondere Fähigkeiten und können deshalb höher springen und sind schneller, bringen dabei aber auch Nachteile mit, sodass sich wirklich jeder sehr unterschiedlich steuern lässt und eine ganz eigene Herausforderung mitbringt.

Hat man alle Level beendet, ist das Spiel jedoch noch nicht vorbei. Der New Game Plus-Modus verändert jedes einzelne Level und bringt bereits Hindernisse aus den späteren Abschnitten in die früheren, weshalb sich selbst bekannte Umgebungen frisch anfühlen, während hier auch komplett neue Level dabei sind. Der Umfang ist also gigantisch und endet nichtmal dort. Wer genug Münzen sammelt, schaltet Mini-Spiele frei, die sich an diversen Klassiker orientieren und auf Nintendo Switch sogar im Multiplayer genossen werden dürfen. Das unscheinbare Spiel ist also eine echte Bombe was Inhalt angeht und kann für viele Stunden unterhalten, denn ständig gibt es neue Überraschungen zu entdecken. Zudem versprechen die Macher, dass der DLC „Blackbird’s Kraken“, der neben neuen Leveln auch eine Insel sowie ein Mini-Spiel und weitere Gameplay-Variationen mitbringt, kostenlos nachgeliefert wird.

Technik

Problematisch wird es erst bei der Technik. Obwohl der Grafikstil sehr minimalistisch ist, wissen die Details dennoch zu überzeugen und vor allem die farbliche Kennzeichnung hilft der Orientierung. Dafür wirkt aber auch alles etwas eintönig und man wird nie allzu große Veränderungen sehen. Auch die Bildrate wird manchmal zum Problem und in hektischeren Leveln wird der ansonsten wunderbare Spielfluss leider gestört. Zudem gibt es zu viele Ladezeiten, die auch ein wenig zu lange andauern. Das geschieht vor einem Level, nach einem Level und wenn man in die Stadt geht. Zwischen den einzelnen Abschnitten der Level kommt zwar kein Ladebildschirm vor, doch trotzdem ist hier ein Patch erwünscht, der dies zu einer schnelleren Angelegenheit macht. Ansonsten ist die Musik ein echtes Highlight und beinhaltet zahlreiche Ohrwürmer, die man sich gerne mit Kopfhörern anhört. Auch die Steuerung ist wunderbar präzise und erschwert das Vorankommen nie. Selbst in besonders rasanten Momenten hat man immer die volle Kontrolle und kann deshalb mit dem richtigen Timing wunderbare Manöver ausführen. Hinzu kommt ein solider HD-Rumble-Effekt, der nicht zu dominant ist, dennoch in den richtigen Momenten zum Einsatz kommt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Slime-San“ ist ein wunderbares Spiel voller Herausforderungen, von denen man gar nicht mehr loskommt. Dabei ist nicht nur das Gameplay selber perfekt, sondern auch der Inhalt beeindruckt, mit zahlreichen Level, Mini-Spielen, Charakteren und selbst einem New Game Plus-Modus, der ein erneutes Durchspielen belohnt. Am Ende hadert es nur an einigen technischen Problemen, die den Titel zwar nicht zu sehr herunterziehen, dennoch auf Dauer stören können. Trotzdem sollte jeder Nintendo Switch-Besitzer genau hinschauen und dem Spiel eine Chance geben, das für und ein echter Überraschungshit ist.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von Jens
    Jens 07.08.2017, 20:46
    Schöne Review, wäre mir aber noch zu teuer.