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ARMS

ARMS

Zwar war die Wii U nicht der große Wurf, den Nintendo sich erhofft hat, dennoch beheimatet die Konsole einige großartige Spiele. Eines sticht dort besonders hervor, nämlich „Splatoon“: Es war nicht nur eine neue Marke, sondern überraschte die Spieler und bewies einmal mehr, dass Nintendo mehr als fähig ist, neue Reihen zu erschaffen. Dieser Erfolg soll nun ebenfalls mit „ARMS“ wiederholt werden, das sich einmal mehr typisch für den Traditionsentwickler von der Konkurrenz sowohl optisch als auch spielerisch abhebt. Ob der Versuch aber auch geglückt ist oder man sich das Experiment hätte sparen können, erfahrt ihr im Test.

Der ultimative ARMS-Champion

Eine Geschichte gibt es in „ARMS“ nicht, weshalb man einfach akzeptieren muss, dass die Charaktere dehnbare, Spiralförmige Arme besitzen, deren Aufsätze sie wechseln können. Zwar wäre hier wenigstens eine kleine Erzählung nett gewesen, wirklich benötigt wird die Geschichte jedoch nicht, da jeder Charakter selber eine tolle Persönlichkeit darstellt – egal, ob der muntere Spring Man, die edle Twintelle, der wütende Master Mummy oder das merkwürdige Wesen Helix. Zwar darf man nur in die Schuhe von zehn Charakteren schlüpfen, diese sind allerdings so liebevoll gestaltet, dass man niemanden ignorieren möchte. Ebenso gibt es keine Kopien oder einfallslose Charaktere, was bedeutet, dass der Cast wunderbar zusammengestellt wurde.

Zugegeben, ganz ohne Erzählung kommt das Spiel dann doch nicht daher. Geht man nämlich in den Grand-Prix-Modus, wird man von einem Sprecher begleitet, der ein paar wenige Details über die Kontrahenten offenbart. Einmal gelesen, überspringt man das jedoch, um den eigentlichen Modus zu spielen. Hier darf man verschiedene Runden absolvieren, wobei diese sowohl aus normalen Kämpfen als auch den sportlichen Modi bestehen. Das gipfelt natürlich in einem Finale, das wir an dieser Stelle nicht vorwegnehmen wollen. Die Schwierigkeitsstufe darf man vorher einstellen, jedoch erhält man mehr Münzen, wenn man sich einer schwierigeren Herausforderung stellt, und auch eine gewisse Überraschung sieht man erst ab Stufe vier. Dieser Modus stellt den Kern des Singleplayer-Modus dar und ist zwar wenig spektakulär inszeniert, jedoch ein guter Ort, um seine Künste zu trainieren und auch unterwegs in die Welt von „ARMS“ einzutauchen.

Mehr als nur zwei Arme

Natürlich bringen verschiedene Modi wenig, wenn das Kampfsystem nicht stimmt. Dieses ist tatsächlich sehr besonders und verlässt sich nicht auf verschiedene Kombinationen, sondern auf schnelle Reaktionen der Spieler. Die Steuerung ist durchaus interessant, zur Beschreibung des Kampfsystems nutzen wir hier allerdings die Joy Con im Grip. Mit den Schultertasten oder einem Knopf steuert man jeweils einen Arm, was auch schon jede Möglichkeit des Angriffs darstellt. Drückt man beide Tasten gleichzeitig, führt man einen Griff aus, der jedoch durch einen einzelnen Schlag des Gegners unterbrochen werden kann. Ansonsten darf man blocken, springen und sogar sprinten, sowohl am Boden als auch in der Luft, was den Kampf zu einer schnellen Angelegenheit macht, da man sich ständig in schneller Bewegung befindet.

Wirklich außergewöhnlich wird das gesamte System allerdings erst durch die zahlreichen ARMS, die man ausrüsten kann. Dabei gibt es normale Boxhandschuhe, aber auch mechanische Vögel, Projektile, große Kugeln oder Bumerangs. Die Auswahl ist hier durchaus interessant, auch wenn es einige doppelt gibt. Diese sind aber alles andere als identisch, sondern verfügen über ein anderes Element, eine weitere überaus wichtige Mechanik. Hält man die Sprung-Taste lang genug gedrückt, lädt seinen Sprint auf oder blockt für kurze Zeit, laden sich die ARMS auf. Hierbei leuchten sie nicht nur kurzzeitig, sondern fügen den Feinden Elementarschaden zu. Bei Elektrizität kann sich der Kontrahent kurz nicht mehr bewegen, bei Wind wird er durch die Luft geschleudert, und Feuer erhöht den Schaden. Es ist also wichtig, den richtigen Moment abzuwarten, seine Fähigkeiten aufzuladen und dann zuzuschlagen. Explosiv wird das, wenn sich die Spezialleiste gefüllt hat und man für einen kurzen Moment einen regelrechten Sturm an Angriffen ausführen kann. Vor jedem Kampf darf man einen von drei ARMS aus seinem Set auswählen, wobei dieses Set außerhalb der Kämpfe frei eingestellt werden kann.

Die stetige Herausforderung

Das Kampfsystem scheint anfangs sehr intuitiv, da man klar weiß, welche Aktion was macht. Ein wenig komplizierter wird das allerdings bei den verschiedenen ARMS, denn einige bewegen sich je nach Neigung des Sticks im Bogen zum Gegner, andere in die entsprechende Richtung. Deshalb kann es gerade anfangs ein wenig frustrierend sein, die ARMS zu steuern, da man das selber herausfinden muss. Ist diese Hürde allerdings beseitigt, beginnt man die Feinheiten zu verstehen und erhält einige schöne Kämpfe. Die Eingewöhnungszeit ist zwar kurz, aber sehr effektiv. Das Spiel verläuft dabei so schnell, dass man wirklich hektischen Spaß erlebt und immer noch eine Runde absolvieren möchte – bis man schließlich eine höhere Schwierigkeitsstufe nimmt und gnadenlos vernichtet wird.

Was zu immenser Frustration führen könnte, wandelt „ARMS“ kunstvoll in eine Spirale des Trainings. Man erkennt erst hier, wie viel Taktik hinter den vergleichsweise wenigen Kampfmanövern steckt und wie man diese kombinieren kann, um nicht nur den größten Schaden anzurichten, sondern auch den Angriffen der Feinde auszuweichen. Es ist beeindruckend, was für ein Spielfluss dabei entsteht, und selbst nach vielen Stunden entdeckt man immer wieder neue Optionen, um die Oberhand zu gewinnen. Dabei ist es natürlich auch wichtig, die Feinde zu kennen, weshalb es ratsam ist, seinen eigenen Charakter regelmäßig zu wechseln, um neue Strategien zu entwickeln. Glücklicherweise macht das stets Spaß, und langweilig werden die Kämpfe auch nie.

Mehr als nur fuchteln?

Die Steuerung verdient einen eigenen Absatz, denn sie ist wirklich besonders. Im Joy Con Grip, im Handheld-Modus oder mit dem Pro Controller erhält man eine konventionelle Steuerung. Diese funktioniert sehr gut, vor allem da die Schultertasten für die einzelnen ARMS verwendet werden können. Problematisch ist nur das Blocken, da man hierfür den linken Stick drücken muss, was in hektischen Situationen oft nicht schnell genug ausgeführt werden kann. Die Tastenbelegung lässt sich leider nicht ändern, und da L und R beide den Spezialangriff ausführen, hätte man eine der Tasten für das Blocken verwenden können. Ansonsten funktioniert alles gut, nur die Steuerung mit den einzelnen Joy Con fühlt sich etwas überladen an, nach einer Eingewöhnungszeit reicht aber auch diese für schnelle Runden mit Freunden.

Die Bewegungssteuerung könnte zunächst viele abschrecken. Hier bewegt man beide Joy Con zur Seite, um sich zu bewegen, schlägt zu, um Schläge auszuführen und die Richtung anzugeben, und verschränkt die Controller, um zu verteidigen. Es dauert zugegebenermaßen eine ganze Weile, bis man hiermit auch online eine Chance hat, doch wer die Bewegungssteuerung gut beherrscht, spürt tatsächlich keine Nachteile. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ist die Bewegungssteuerung nicht nur ein Gimmick, sondern eine echte kompetitive Option, wenn man ihr denn eine Chance gibt. Und selbst wer sich nicht ständig bewegen möchte, kann diese Option komplett ignorieren und wird mit den Knöpfen genauso gut klarkommen. Im Bereich der Steuerung haben die Macher also alles richtig gemacht, denn für jeden ist etwas dabei.

Eine neue Ladung Nintendo-Helden

Obwohl die optische Vielfältigkeit der Charaktere ein echtes Highlight ist, bewundert man doch eher, wie unterschiedlich sie sich spielen. Spring Man zum Beispiel ist ein allgemein agiler Charakter, seine Stärke spielt er jedoch erst aus, wenn er nur noch wenig Lebensenergie hat. Dann sind seine ARMS nämlich permanent aufgeladen, weshalb die Gegner keine Chance mehr haben, die Aufladezeiten auszunutzen, und dann kann wirklich jeder Schlag vernichtend sein. Master Mummy ist zwar ein überaus langsamer Charakter, kann sich jedoch beim Blocken heilen und wird nur sehr wenig nach hinten geschoben, wenn ein Angriff ihn trifft. Twintelle kann sogar die Angriffe der Gegner verlangsamen, wenn sich deren ARMS nah bei ihr befinden, was einmal mehr zeigt, wie vielfältig und besonders diese Fähigkeiten eigentlich sind. Kombiniert man das dann noch mit den verfügbaren ARMS, die jeder Charakter für sich freischalten kann, erhält man ein gigantisches Paket voller Möglichkeiten.

Das Balancing ist natürlich ein großes Thema, doch nach unseren zahlreichen Stunden mit dem Spiel können wir hier Entwarnung geben. Kein Charakter ist wirklich übermächtig, und auch wenn einige Fähigkeiten hilfreicher als andere erscheinen, gleichen sie sich immer aus. Wir konnten jede Niederlage auf unsere eigenen Fehler zurückführen und waren nie frustriert, weil der gegenüberstehende Charakter einfach stärker war. Dabei hilft eine Replay-Funktion, durch die man das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven sogar in Zeitlupe analysieren kann. Zudem lassen sich Fähigkeiten wie Min Mins stets aufgeladener linker ARM leicht aushebeln, wenn man agil ausweicht und mit einem starken Angriff kontert. Das ist ein weiterer klarer Punkt für die Charakterauswahl, denn diese sind wunderbar aufeinander abgestimmt und es macht auch nach Stunden Spaß herauszufinden, wie man Ribbon Girl am effektivsten in eine Falle locken kann.

Kampf ist nicht gleich Kampf

Ein großes Problem beim Release von „Splatoon“, das das Potential merklich verhinderte, war die magere Auswahl an Arenen und Modi. Hier lässt „ARMS“ erst gar keinen Zweifel aufkommen und bietet bereits zu Release eine gute Auswahl. Jedem Charakter wird eine Stage gewidmet, womit man in insgesamt zehn Schauplätzen sein Können unter Beweis stellen kann. Die Stages verfügen dann noch über einige spezielle Elemente wie Trampoline, Autos oder Säulen, sodass sie auch den Spielfluss verändern. Neben den normalen Kämpfen kann man hier jedoch auch gegen gleich bis zu drei Gegner spielen und nicht nur den Schwierigkeitsgrad verstellen, sondern sogar das gegnerische Verhalten ein wenig anpassen, die Lebensenergie auf unendlich stellen sowie weitere Feinheiten justieren. Es gibt zwar keinen echten Trainings-Modus, doch so kann man sich ihn selber zusammenbasteln, was schnell durch die sehr übersichtlichen Menüs funktioniert.

Abseits der normalen Kämpfe gibt es dann noch Teamkämpfe, bei denen man mit einem Partner verbunden ist, sodass man sich nicht nur nicht weit von ihm entfernen kann, sondern auch mit nach hinten geschleudert wird. Da die eigenen Schläge auch dem Partner schaden können, führt das zu chaotischen Kämpfen, in denen Übersicht belohnt wird. Diese reinen Kampf-Modi mit interessanten Twists und vielen Möglichkeiten, die Gegebenheiten umzustellen, motivieren ungemein und machen gegen die CPU enorm Spaß. Dabei wird das komplette Potential natürlich erst im Multiplayer entfaltet, weshalb man loben darf, dass die Online-Kämpfe problemlos mit bis zu drei Freunden genossen werden dürfen.

Nach dem Kampf ist vor dem Ball

Wer jedoch nicht einfach nur normale Kämpfe absolvieren möchte, darf in Volleyball vorbeischauen. Hier wird ein großer Ball von Seite zu Seite geschlagen und man muss verhindern, dass der Ball auf dem eigenen Feld den Boden berührt. Doch die Kugel zerplatzt nach einer gewissen Zeit, sodass man sie auch nie lange in seinem Feld halten will, da sonst die Bombe ohne Möglichkeit auf Abwehr explodiert. Dabei verhelfen Schmetterschläge sowie weitere Taktiken dem ganzen Modus dazu, eine willkommene Abwechslung zu werden. Zwar wird man wohl nicht allzu viele Matches hintereinander absolvieren, dennoch bieten die kurzen Runden eine spannende Abwechslung.

Ebenfalls sportlich wird es beim Basketball, bei dem man die Gegner greifen muss, damit sie automatisch in den Korb geworfen werden. Zwar erhält man mehr Punkte, wenn man sich weit genug entfernt, jedoch besteht dabei auch die Gefahr, den Korb nicht zu treffen. Genauso wie bei Volleyball wird auch hier eine gelungene Abwechslung geboten. Ein wenig umstrittener dürfte der Modus Ins Schwarze sein. Hier muss man möglichst viele Zielscheiben auf einmal treffen, um mehr Punkte als der Gegner zu sammeln. Da es allerdings auch Punkte dafür gibt, den Feind auf der anderen Seite zu treffen und weil die Sicht oft verhindert ist, machte uns dieser Modus nicht so viel Spaß wie die anderen. Er ist aber alles andere als eine Katastrophe und wird ebenfalls seine Fans finden. Ihr volles Potential entfalten diese drei Modi ohnehin erst im Multiplayer.

Geld regiert die ARMS

Für nahezu jeden Kampf erhält man am Ende Münzen, die man im ARM-Depot ausgeben kann. 30 Münzen ermöglichen den kurzen Kurs, 100 den mittleren und 200 ermöglichen Zutritt zum längsten. Die Zeit benötigt man auch, denn hier muss man wieder möglichst viele Zielscheiben durch gute Steuerung der ARMS treffen, um Punkte zu erhalten. Regelmäßig erscheinen im Hintergrund auch kleine Pakete, die neue ARMS freischalten, wenn man sie trifft. Man möchte also möglichst viel herausholen, um seinen Katalog zu erweitern. Dabei schaltet man jedoch leider nicht komplett neue ARMS frei, sondern lediglich die der anderen Charaktere für wiederum andere Kämpfer, sodass am Ende im besten Fall alle Helden alle ARMS ausrüsten können. Hat man welche doppelt, wird deren Stärke erhöht.

Das klingt eigentlich wunderbar, das große Problem ist jedoch die Anzahl der Münzen. Bei einem regulären Kampf erhält man nur rund drei Münzen, bei stärkeren Gegnern freilich auch mehr. Dadurch kann es sehr lange dauern, bis man wirklich genug erhält, um im Depot viel freizuschalten. Die kurze Strecke erweist sich zudem sehr früh als Geldverschwendung, da man hier merklich weniger erhält als in den anderen Optionen. Positiv hingegen ist der ARM-Test, in dem man in einer Reihe von Kämpfen immer zufällig drei ARMS erhält, die der Charakter nutzen kann. Das führt dazu, dass man auch ARMS ausprobiert, die man vielleicht sonst nicht ausgerüstet hätte. Man kann den Charakter also umso besser anpassen, schade nur, dass das Freischalten so extrem lange dauert. Andererseits gibt es sonst nichts, worauf man hinarbeiten darf, was für Solisten zur Eintönigkeit führen wird.

Ein wunderbares Paket

Ausschließlich für Solisten ist der Hundertkampf. Hier kämpft man gegen 100 Gegner, wobei immer nur drei gleichzeitig auf dem Feld sind. Die Helix-Klone starten erst ohne Fähigkeiten, werden jedoch von Welle zu Welle stärker, bis ein anspruchsvolleres Finale auf den Spieler wartet. Dennoch sind hier die Kämpfe keine große Herausforderung, denn es geht darum, einen Zeit-Rekord aufzustellen. Das ist allerdings auch nicht mehr als eine seichte Beschäftigung, und man kann mit einem Charakter nur in der entsprechenden Arena kämpfen.

Ansonsten rundet das Hilfsmenü das Paket ab, wo man die Spielsteuerung nachschlagen kann, mehr über die Modi erfährt und auch die Fähigkeiten der Kämpfer erklärt bekommt. Das ist zwar hilfreich, allerdings handelt es sich hierbei nur um kurze Texte und einige Bilder. Ein paar Videos wären deutlich schöner gewesen, vor allem, da in der entsprechenden Nintendo-Direct-Ausgabe besser gezeigt wurde, was die Kämpfer alles können.

Wunderbares Online-Prinzip

Das Kernstück ist ganz klar der Online-Multiplayer. Im Standardkampf wird man zufällig in eine Lobby geworfen und kann alle Modi, die für Mehrspieler geeignet sind, genießen. Das Besondere ist aber, dass stets mehrere Spieler in einer Lobby sind und die Spielpartner durchgemischt werden, sodass man nie zu lange gegen denselben Gegner kämpft, da man mal gegen einen einzelnen, mal mit drei weiteren Spielern kämpft. Diese Dynamik ist spannend und nach kurzer Zeit erkennt man bereits, wie die Mitstreiter spielen und passt sich den Gegebenheiten an. Hier zeigt sich auch die Abwechslung, denn die Modi werden so gut durchgemischt, dass man sogar mehrere Stunden lang ohne eine Pause einzulegen spielen möchte. Dass man hier auch Münzen für das Depot erhält, ist sehr willkommen und macht das Freischalten zu einer weniger stressigen Angelegenheit. Wer zudem zu lange gewinnt, erhält weniger Leben zum Start eines Kampfes, kann jedoch auch mehr Münzen gewinnen, was das „Risk vs. Reward“-System extrem motivierend macht. Man kann solche Lobbys auch selber für Freunde erstellen und sogar mit einem Code schützen, und die verschiedenen Modi, Arenen und andere Optionen lassen sich zudem sehr genau anpassen. Das ist sehr lobenswert und zeigt einmal mehr, dass Nintendo aus dem etwas enttäuschenden Start von „Splatoon“ gelernt haben. Sollte man zudem zu lange warten, darf man sich mit einem etwas belanglosen Zeitvertreib beschäftigen.

Wer jedoch die reinste Form der Kämpfe online austragen möchte, darf die Ranglisten erobern. Hier steigt mit jedem Kampf eine Leiste, und wenn diese voll ist, erhöht man den eigenen Rang. Das klingt wenig spannend, ist jedoch eine intensive Angelegenheit, da man bei Niederlagen auch im Rang sinken kann und weil die Kämpfe mehr Münzen herausgeben. Alle Items sind zudem abgeschaltet, was das Glück aus dem Weg räumt. Sollte die Wartezeit zu lang andauern, darf man während der Suche sogar alle Singleplayer-Modi spielen, die dann plötzlich unterbrochen werden, wenn ein Gegner gefunden wird. Gerne hätten wir hier sehr viel mehr Zeit verbracht, allerdings war die Spielerzahl im Testzeitraum noch viel zu gering, sodass wir nur den dritten Rang erreicht haben. Deshalb können wir noch nicht sagen, ob die Verbesserungen in der Stärke der ARMS hier ebenfalls aktiv sind, was einigen einen unfairen Vorteil verschaffen würde. Diese Information werden wir allerdings so bald wie möglich hier einfügen.

Technik

Optisch überzeugt „ARMS“ durch seine vielen Farben, die lebhaften Animationen und die zahlreichen Details an den Charakteren, ARMS sowie Arenen. Die Bildrate zeigt einmal mehr, wie effizient hier gearbeitet wurde, denn wir haben nie auch nur einen kurzen Aussetzer erlebt, weder im Singleplayer noch im Online-Multiplayer mit vier Spielern. Auch an einer Konsole bleibt die Bildrate stets stabil, wobei sie bei vier Spielern leider auf 30 Bildern pro Sekunde hinuntergeschraubt wird. So kann man zwar trotzdem noch gut spielen, allerdings wirken die rasanten Kämpfe dadurch nicht so flüssig wie sonst.

Einen klaren Punktsieg gibt es für den Soundtrack, der zahlreiche Ohrwürmer bereithält und nie nervig wird. Auch die Soundeffekte sind gelungen, sodass besonders die aufgeladenen Schläge auch mächtig herüberkommen. HD Rumble wird ebenfalls unterstützt, wobei dieses seinen vollen Effekt bei der Bewegungssteuerung entfaltet und die Kämpfe noch intensiver gestaltet.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„ARMS“ ist ein beeindruckendes Spiel, das stundenlangen Spaß garantiert. Das liegt an den vielfältigen Charakteren, den tollen Modi, vor allem aber am großartigen Kampfsystem. Dieses wirkt zugleich simpel aber auch immens vielfältig, was deutlich macht, wie durchdacht der Titel eigentlich ist. Der Star ist allerdings der Online-Modus, der auch nach unzähligen Runden noch immer spannende Kämpfe und genügend Abwechslung bietet. „ARMS“ ist unser Sommer-Hit 2017, den sich kein Nintendo-Switch-Besitzer entgehen lassen darf.

Bisher gibt es neun Kommentare

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  • Avatar von TheGreenChris
    TheGreenChris 08.06.2017, 13:41
    Hm ... also die Testpunches haben mir auch schon jede Menge Spaß bereitet. Veranlasst as Spiel vorzubestellen haben mich die Sessions jedoch nicht. Ich zweifel auch nach eurem Test an dem Langzeitspaß. Allerdings muss ich sagen das meine Neugier ein gefährliches Maß erreicht hat.
    Ich schau mir auch nochmal ein paar Reviews an und vlt. gibts das Spiel dann doch recht zeitnah nach dem release.

    Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für eure ausführlichen Schilderungen!
  • Avatar von Starkirby
    Starkirby 08.06.2017, 00:22
    Neun ist schon hoch und bestimmt auch berechtigt. Aber auch wenn ARMS eine 10 hätte, würde mich das Spiel immer noch nicht interessieren. Ist einfach nicht meins. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass Nintendo mit seiner neuen IP Erfolg hat.
  • Avatar von Shoouss
    Shoouss 07.06.2017, 19:41
    Danke für den Test, hat meinen Eindruck aus dem Testpunch nur bestätigt. Freue mich schon darauf
  • Avatar von Spriddi
    Spriddi 07.06.2017, 17:01
    Hört sich doch sehr gut an, hat mich auch bei dem Testpunch überzeugt, kauf ist sicher. Bin mal auf die Langzeitmotivation gespannt und was dann noch an Content nachgeliefert wird.
  • Avatar von Heavydog
    Heavydog 07.06.2017, 16:35
    Hört sich sehr gut an. Auch der aktuelle Metascore (80 bei 30 Kritiken) liegt für ein Spiel dieser Art ziemlich hoch meiner Meinung nach. Nintendo scheint da ein gutes Spiel gelungen zu sein, das freut mich.

    Wie siehts eigentlich aus NO, plant ihr sowas wie einen Community-Abend oder ein Community-Turnier für Arms?
  • Avatar von Hidalgo
    Hidalgo 07.06.2017, 16:32
    Alle Achtung, eine 9! Nintendo weiß irgendwie wie man qualitative gute Spiele macht, immer wieder, auch bei neuen IPs.
  • Avatar von Peter Penero
    Peter Penero 07.06.2017, 16:27
    Das liest sich doch sehr fein. Werde jetzt über weitere Reviews mein Bild vom Spiel noch konkreter werden lassen. Dann entscheide ich obs ein Day One Kauf wird. Danke für den ausführlichen Test!
  • Avatar von DarkRain
    DarkRain 07.06.2017, 16:12
    Das macht doch gleich lust das Spiel selber zu spielen. Freue mich schon sehr darauf.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 07.06.2017, 16:08
    Hoppla... hätte jetzt nicht mit so einer guten Bewertung gerechnet.