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Prince of Persia: The Lost Crown

Prince of Persia: The Lost Crown

Die „The Prince of Persia"-Reihe ist nicht gerade die Spieleserie, die man mit dem Begriff „ausgemolken“ in Verbindung bringen würde. Der letzte Ableger der Reihe liegt über 13 Jahre zurück und Fans des Prinzen dürsten seither einem neuen Teil entgegen. Umso größer war somit die Freude als Ubisoft „Prince of Persia: The Lost Crown“ im Juni dieses Jahres ankündigte. Überraschend war sicherlich der Stil des kommenden Titels. Anstatt abermals die Pfade eines Action Adventures einzuschlagen, ist „The Lost Crown“ ein Spiel, dass in 2,5D-Optik daherkommt und sich genretechnisch zwischen Metroidvania, Plattformer und Beat ‘em up bewegt. Ob diese Kombination zur Reihe passt, konnten wir in knapp vier Anspielstunden ausprobieren. Diese fanden via Streaming des Spiels, also remote, statt.

Oh Schreck, der Prinz ist weg!

Anstatt in die Rolle des Prinzen von Persien zu schlüpfen, bekommen wir es mit einem völlig neuen Protagonisten zu tun. In der Rolle von Sargon, der Teil der Gruppierung „The Immortals“ ist, machen wir uns auf den Weg in die verfluchte Stadt Mount Qaf, um den entführten Prinzen Ghassan zu retten. Neben Sargon sind auch Vahram, Artaban, Menolias, Neith, Orod und Radjen Teil der mutigen Rettungsaktion. Vor vielen Jahren waren diese einst die Helden, die Persien vor Angriffen schützten.

Wir konnten in unserer Session das Spiel von Beginn an bestreiten und wurden so Zeuge der gerade umrissenen Geschichte. Das meiste davon wird in Zwischensequenzen erzählt, die einen etwas abweichenden Stil im Vergleich zur Spielgrafik haben. Wir fühlten uns aber auf alle Fälle abgeholt und erfuhren auch in den ersten Spielstunden das ein oder andere Detail, was uns neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte gemacht hat.

Präzision im Duell

Dass das Erreichen des besagten Berges kein Spaziergang werden würde, lag auf der Hand. So stellten sich uns doch schon zu Beginn zahlreiche Widersacher entgegen. Im Wesentlichen gliedern sich die die ausführbaren Kampfaktionen in Angriff und Parade. Dabei lassen sich Attacken kombinieren und natürlich wird auch das perfekte Parieren belohnt. Schafft man es zum richtigen Zeitpunkt zu blocken, schwächelt der Kontrahent einen Moment und wir können ihm konternd einen mächtigen Hieb überziehen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Gegner, die Attacken ausüben, die nicht blockbar sind. Hier hilft dann nur Ausweichen, um nicht selbst eins auf den Deckel zu bekommen. Im Verlauf des Spiels erhält Sargon zusätzliche Spezialangriffe, die ordentlich Schaden verursachen und auch mal vier bis fünf Gegner zusetzen können. Über die gesamte Spielzeit hinweg haben uns die Kämpfe sehr gut gefallen. Sie sind variant gestaltet, richtig schön wuchtig, bieten genug Präzision und sind zudem ordentlich fordernd. Das taktische Vorgehen aus Angriff und Parade kommt vor allem in den Bosskämpfen zur Geltung, die ebenso spaßig waren. Hier hat uns auch die Inszenierung gut gefallen, die mit zur Motivation, einen zweiten und Dritten Anlauf zu wagen, beitrug.


Die Welt entdecken

Neben den Kämpfen gehört zu einem waschechten Metroidvania natürlich auch das Erkunden der Spielwelt. Und hier bietet „Prince of Persia: The Lost Crown“ schon zu Beginn des Spiels allerhand. Neben den obligatorischen Sackgassen, die wir erst später überwinden können, gibt es auch zahlreiche optionale Verstecke, Sammelbares und Schätze, die die Erforschung der Umgebung lohnend macht. Der erste große Punkt, den es in unserer Demo zu erreichen gab, war das Erhalten des Bogens. Dieser war uns fortan nicht nur im Kampf eine Hilfe, sondern eignete sich ebenso für das Aktivieren bisher unerreichbarer Plattformen.

Zur besseren Orientierung innerhalb der Welt bietet das Spiel eine Karte, auf der man auch Screenshots pinnen kann, um sich erinnerungswürdige Stellen zu markieren. Dieses Feature empfanden wir als äußerst praktisch. Alles in allem hat uns das Entdecken der abwechslungsreichen Abschnitte gut gefallen und wir sind auch hier gespannt, wie umfangreich das finale Spiel sein wird.

Super Prince Bros.?

Wer die Einleitung aufmerksam gelesen hat, wird sich erinnern, dass in „The Lost Crown“ auch ein Plattformer steckt. Im Prinzip ist das auch logisch, denkt man mal an die ersten Abenteuer des jungen Prinzen. Diese zeichneten sich vor allem auch durch die vielen, zu überwindenden Fallen aus. Jene spielen auch im neusten Ableger der Reihe eine wichtige Rolle. Immer wieder gibt es Abschnitte, gespickt mit Kettensägenblättern, spitzen Pflöcken oder gemeinen Stacheln. Mal ist das Timing der Sprünge entscheidend, mal muss gerutscht oder von Wand zu Wand gesprungen werden. Auch hier erweitert sich das Repertoire an verfügbaren Movements im Verlauf des Spiels.

Wenn uns ein Teil des Spiels etwas Sorgen macht, dann sind es genau diese Passagen. Das liegt vor allem daran, dass wir hier etwas Präzision vermissen. Immer wieder gelang uns der ein oder andere Walljump nicht, wir sprangen zu weit oder zu kurz und häufig endete dies im erneuten Start der jeweiligen Passage. Wir möchten an dieser Stelle aber auch klar sagen, dass hierzu mehrere Faktoren beigetragen haben können. Zum einen fand unsere Session, wie erwähnt, via Streaming statt. Gewisse Latenzen lassen sich so also nicht auszuschließen. Zum anderen habe ich persönlich vorher viel „Super Mario Bros. Wonder“ gespielt. Sprich einen astreinen Plattformer, dessen Präzision kaum zu übertreffen ist und dessen Moveset ich mitunter auf meine Anspielsession übertragen habe. Zum Beispiel habe ich häufig vor dem Landen auf einer Plattform gegengesteuert, etwas, was ich in Mario-Spielen häufig mache, hier aber eben zum Misserfolg führte. Schlussendlich lässt sich so kein finales Urteil hinsichtlich der Präzision fällen. Dennoch scheinen sich die Entwicklerinnen und Entwickler der teils schwierigen Passagen bewusst. Man bietet in den Optionen nämlich eine so genannte „Plattformer-Hilfe“ an. Ist diese Option ausgewählt, lassen sich Portale erschaffen, mithilfe derer man die Hüpfpassagen überspringen kann. Inwiefern sich das gut in das gesamte Spiel integrieren lässt, bleibt abzuwarten. Abseits dessen gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsgrade.


Optischer Ersteindruck

Mit Blick auf die Präsentation erwartet uns unserer Einschätzung nach ein hübsches Spiel mit eigenem Stil. Bisher konnten uns vor allem die Effekte, die Bosskämpfe und die stimmungsvolle Gestaltung der Hintergründe überzeugen.

Wer schon bald selbst Hand an die Schwerter legen möchte, kann dies ab dem 11. Januar 2024 tun. Dann erscheint die Demo von „Prince of Persia: The Lost Crown“ für sämtliche Plattformen. Eine Woche später, am 18. Januar 2024, wird die Vollversion veröffentlicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Ersteindruck & Fazit

Während unserer Anspielzeit mit „Prince of Persia: The Lost Crown“ bot sich uns ein knackiges Spielerlebnis, das Lust auf mehr macht. Die wuchtig-taktischen Kampfeinlagen in einer geheimnisvollen Welt, die zum Entdecken einlädt bereitet uns schon jetzt Vorfreude auf den Release im Januar. Wenn jetzt noch die Plattformpassagen wie das Schwert ins Leder passen, erwartet uns hier vielleicht der erste Hit des Jahres 2024.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 13.12.2023, 21:48
    Zitat Zitat von Alex Beitrag anzeigen
    Ich hab wirklich Lust drauf. Wenn es ansatzweise an Metroid Dread heran kommt, bin ich zufrieden
    Ist nicht soo schwer. Schaffen die meisten guten Indie-Metroidvanias.
  • Avatar von Alex
    Alex 13.12.2023, 21:05
    Ich hab wirklich Lust drauf. Wenn es ansatzweise an Metroid Dread heran kommt, bin ich zufrieden