E3 2023: ESA-Chef Pierre-Louis äußert sich zu den Gründen der Absage

Nachdem gestern Abend die Nachricht die Runde machte, dass die E3 2023 ausfallen wird, hat sich der CEO Stanley Pierre-Louis der Veranstalterorganisation ESA zu den Gründen geäußert. Im Interview mit GameIndustry.biz macht Pierre-Louis die aktuellen Herausforderungen innerhalb der Industrie verantwortlich und wich der Frage aus, ob die E3 in Zukunft zurückkehren wird.

Laut Pierre-Louis haben viele Unternehmen noch immer mit den Auswirkungen der COVID-Pandemie auf die interne Spieleentwicklung zu kämpfen. Wirtschaftliche Probleme seien ebenfalls ein Faktor gewesen, der zu der Entscheidung geführt habe. „Der wirtschaftliche Gegenwind hat mehrere Unternehmen dazu veranlasst, ihre Investitionen in große Marketing-Events neu zu bewerten“, erklärt Pierre-Louis im Interview. „Die Unternehmen beginnen zu experimentieren, wie sie das richtige Gleichgewicht zwischen persönlichen Veranstaltungen und digitalen Marketingmöglichkeiten finden können“, führt er als dritten Grund an.

Auf Fragen zur Zukunft der E3 und ob die Messe im nächsten Jahr zurückkehren wird, lieferte Pierre-Louis hingegen keine eindeutigen Antworten.

Nach mehrere Absagen großer Hersteller, hatten die ESA und Mitveranstalter ReedPop gestern Abend die Reißleine gezogen. In einer Email an die Mitglieder der ESA, wurde mitgeteilt, dass die E3 in diesem Jahr nicht stattfinden wird. 

Weiterführende Links: Quelle, Forum-Thread

Bisher gibt es sechs Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 31.03.2023, 23:09
    Zitat Zitat von Kadji Beitrag anzeigen
    Irgendwann hat sich dann Nintendo von der E3 Verabschiedet und angefangen ihr eigenes Videoformat zu machen, andere Firmen haben nachgezogen.
    Ich glaube, hier herrscht ein gewisses Unverständnis der damaligen Lage. Die Präsentationen liefen immer VOR der E3. Die fanden nicht direkt auf der Messe statt, sondern im Vorfeld auf irgendwelchen großen Bühnen in L.A., aber natürlich unter dem Motto E3 und begleitet von der ESA. Auf der eigentlichen Messe blieb Nintendo auch nach dem Beginn der Livestreams vertreten, ließen die Spieler die zuvor in der Präsentation vorgestellten Games zocken und strahlte von dort auch die Treehouse-Präsentationen aus und zwar bis zum Schluss 2021.
  • Avatar von Arcade
    Arcade 31.03.2023, 22:41
    Das olle blamegame. Natürlich ist man als Veranstalter nicht Schuld, sondern Covid.

    Also gerade mal auf wiki geschaut: danach war die E3 schon von 2006 bis 2008 in der Krise, also bevor Nintendo gegangen ist. Die Mitgliederverluste in der ESA gab es übrigens auch schon vor Covid und neuerlicher Wirtschaftskrise.
  • Avatar von Kadji
    Kadji 31.03.2023, 11:45
    Früher war die E3 das Highlight über das man in Magazinen gelesen hat.

    Später dann, als man endlich Internet hatte, konnte man endlich die Präsentationen selber anschauen. Unvergessen für mich z.B. der Zelda Twilight Princess Reveal.

    Dann aber kahmen langsam aber sicher immer mehr Messen auf den Plan, es gab nicht mehr die eine Woche wo alle die Bombe platzen lassen, sondern die Highlights wurden über die Messen verteilt.

    Irgendwann hat sich dann Nintendo von der E3 Verabschiedet und angefangen ihr eigenes Videoformat zu machen, andere Firmen haben nachgezogen.

    Und somit hat die E3 sich einfach überlebt.

    Es ist für mich natürlich traurig, die E3 ist die letzte große Messe ist auf der ich nie selber in Person anwesend war. Zumindest die TGS, Games Convention (damals noch in Leizig) und Gamescom durfte ich live erleben, aber wie lange es die noch geben wird...?
  • Avatar von Tiago
    Tiago 31.03.2023, 09:34
    Das Alleinstellungamerkmal der E3 war immer, die E3 zu sein. Also einfach die größte Bühne, die man in der Videospielwelt haben konnte. Alle waren da.
  • Avatar von Garo
    Garo 31.03.2023, 09:19
    Zitat Zitat von jojoxyz Beitrag anzeigen
    Es ist doch wohl offensichtlich, dass dies das Ende der E3 in dieser Form sein wird, da die großen Hersteller inzwischen gemerkt haben, dass eigene Veranstaltungen besser planbar und vermutlich auch kostengünstiger sind. Zudem muss man die Aufmerksamkeit der Medien und Kunden nicht mit der Konkurrenz teilen.
    Allein für kleinere Third-Party-Studios und Indie-Entwickler kann so eine messe noch hilfreich sein, wenn sie die finanziert bekommen.
    Absolut! Wobei es für die Indies und Thirds auch genug andere Veranstaltungen wie GDC, PAX, gamescom, Summer Game Fest usw. gibt. Die E3 hat kein Alleinstellungsmerkmal.
  • Avatar von jojoxyz
    jojoxyz 31.03.2023, 09:15
    Es ist doch wohl offensichtlich, dass dies das Ende der E3 in dieser Form sein wird, da die großen Hersteller inzwischen gemerkt haben, dass eigene Veranstaltungen besser planbar und vermutlich auch kostengünstiger sind. Zudem muss man die Aufmerksamkeit der Medien und Kunden nicht mit der Konkurrenz teilen.
    Allein für kleinere Third-Party-Studios und Indie-Entwickler kann so eine messe noch hilfreich sein, wenn sie die finanziert bekommen.