Platinum Games ist wohl eines der spannendsten Entwicklerstudios. Egal ob Bayonetta, NieR: Automata oder Vanquish, die Spieleschmiede erschafft zahlreiche Hits, während sich Ausrutscher in Form von Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhatten verzeihen lassen. Auch die Zukunft sieht rosig aus, wenn man sich die angekündigten Spiele anschaut. In einem Interview mit Video Game Chronicle wurden nun weitere Pläne verraten.
Studio Head Atsushi Inaba sprach unter andere über Bayonetta 3, das basierend auf den Erfahrungen, die die Macher mit den Vorgängern gesammelt haben, einen anderen Designprozess durchläuft. Zudem befindet sich ein noch unangekündigter Titel in Entwicklung, der etwas komplett Neues in der Videospielwelt darstellen soll. Zwar lassen sich viele Bosse zu solchen Statements verlocken, doch Inaba versichert, dass dies bei dem unbekannten Spiel tatsächlich der Fall sein soll.
Zudem möchte Platinum Games wieder mehr Freiheit gewinnen. Deshalb ist der Plan für die Zukunft, Spiele selbst zu veröffentlichen, statt über Publisher. Dadurch würde man die Freiheit über die eigenen IPs gewinnen und komplett eigenständige Entscheidungen treffen können. Auch deshalb sei 2019 eines der wichtigsten Jahre überhaupt für Platinum Games. Die genaue Anzahl der in diesem Jahr erscheinenden Spiele wollte Inaba zwar nicht verraten, doch durch neue Herangehensweisen, Herausforderungen und Methoden soll eine Grundlage erschaffen werden, die sich in den kommenden Jahren auszahlen wird. Dementsprechend sollen auch externe Geldquellen in Zukunft eingeschränkt werden.
Zuletzt verriet der Studio Head, dass sich aktuell zwei unangekündigte, völlig neue Marken in Entwicklung befinden. Dieser Schritt in Richtung Eigenständigkeit soll aber nicht bedeuten, dass es keine Kooperationen geben wird. Wie im Falle von Bayonetta, NieR: Automata und Astral Chain sei das Studio weiter daran interessiert, mit Publishern zu arbeiten, um die entsprechenden IPs nutzen zu können.
Aktuell arbeitet Platinum Games neben den unangekündigten Spielen an Bayonetta 3, Babylon's Fall und Astral Chain. Letzteres erscheint am 30. August exklusiv für Nintendo Switch.
Bisher gibt es drei Kommentare
Schauen wir uns die Pro / Contraliste bzgl. AAA Publishern als Partner doch mal an.
Gründe die für einen AAA Publisher sprechen:
- Geldgeber um die eigene Spieleidee überhaupt umzusetzen, dafür bekommt der Publische einen (großen) Anteil der Einnahmen, oder, wenn der Vertrag mieß ist, alle Einnahmen wärend der Developer nur einen fixed Payout bekommt.
- Hat ggf. eine eigene Produktionslinie oder die notwendigen Kontakte um das fertige Spiel nicht nur digital sondern auch physikalisch auf den Markt zu bringen.
- Vor einigen Jahren war es als Indie-Dev kaum möglich an ein SDK von Nintendo / Sony / MS zu kommen,was dazu geführt hat das die einzige möglichkeit auf Konsolen zu releasen der Weg durch einen AAA Publisher war.
- Eventuell bietet der Publisher weitere Hilfe an, wie z.B. in house QA, Übersetzung und Werbung.
- Legale absicherung (AAA Publisher haben in der Regel eine sehr gute Rechtsabteilung).
Gründe die gegen einen AAA Publisher sprechen:
- Die gefahr besteht das der Publisher die kontrolle über das SPiel bekommt. Gameplaymechaniken werden einzig und allein aus dem Grund eingebaut den Profit zu maximieren. Zu nennen wären hier Lootboxen, Season Passes und generell "Gaming as a Service".
- Bei schlechten Verträgen besteht die Gefahr die eigene IP an den Publisher zu verlieren.
- Indie Games sind heute so beliebt wie nie zuvor, teilweise werden Indi Games sogar besser bewertet als große AAA Blockbuster. Einen AAA Publisher im Rücken zu haben wurde bei vielen Indie Projekten eher kritisch gesehen, die daraus resultierten Spiele waren nicht überzeugend (Mighty Number 9 sei hier zu nennen).
- Nintendo (und auch Sony / MS) sind in dieser Generation sehr, SEHR Indie-Freundlich. An ein SDK für die Konsolen zu kommen ist, wenn man es wirklich ernst meint, keine große Hürde mehr.
Für mich ist die Entscheidung ob AAA Publisher oder Self Publishing eher eine Frage des Spiels.
Ist es ein großes Multiplayer-Spiel welches viel technischen Support und eigene Server benötigt? Hier könnte es sich lohnen einen großen Publisher im Rücken zu haben der mit der Finanzierung der Infastruktur hilft oder diese zur Verfügung stellt. Natürlich ist das kein garant das hierdurch alles besser wird, aktuell sei Trials Rising zu nennen welches neben seinem sehr guten Gameplay vor allem damit Punktet das Ubisoft in das Spiel Lootboxen und unnötig viele soziale Aspekte eingebaut hat, welche nur für Bugs, Bugs und noch mehr Bugs sorgen.
Will man hingegen ein "kleines" Spiel veröffentlichen welches keine große Infastruktur im Hintergrund braucht ist es ggf. besser den Weg des Self-Publishing zu bestreiten. Hierdurch haben wir einige wirklich guten Spiele erhalten (z.B. aktuell Baba is You).
Aber eines ist sicher: Wollen EA oder Ubisoft einen Aufkaufen sollten alle roten Alarmlichter anspringen. Wie viele Studios wurden alleine von den 2 Publishern schon grundlos "zerstört"...
Ich denke Platinum hat das Zeug dafür. Ich hab überraschend viele Spiele aus dieser Schmiede
Sogar Turtles und Transformers. Ich find beide geil