Alle Welt freut sich auf den Nintendo 3DS, der in wenigen Wochen endlich in Deutschlands Händlerregalen zu finden ist. Anfang März veröffentlichte Nintendo nichtsdestotrotz das perfekte Mittel zur Überbrückung der Wartezeit. Mit „Pokémon Schwarze & Weiße Edition“ möchte man die kleineren Updates der letzten Fassungen hinter sich lassen und endlich sichtbare Neuerungen präsentieren. Ob Nintendo dieses Vorhaben auch gelungen ist, können wir euch heute verklickern.
Willkommen in Einall!
Der Anfang der Geschichte unterscheidet sich noch kaum von der seiner Vorgänger. Man trifft sich bei der ansässigen Professorin, um sich das erste Pokémon abzuholen, verabschiedet sich von seiner Mutter und lernt den Rivalen kennen. In den unbunten Editionen gibt es nun allerdings direkt zwei Kumpanen, die mehr freundschaftlicher Natur ins Abenteuer ziehen. Der siegessichere Cheren ist nur auf Stärke aus und hat als einziges Ziel, der beste Trainer der Region zu werden. Die junge Bell denkt hingegen mehr an das Wohl ihrer süßen Monster und lässt sich gerne einmal von ihren beiden männlichen Kollegen beschützen.Schon in den ersten Städten trifft man folglich auch auf die Fieslinge aus „Schwarz & Weiß“, die dieses Mal gar nicht so böse zu sein scheinen. Sie möchten die Pokémon aus den Zwängen ihrer Besitzer befreien und ihnen ein fröhliches Leben schenken. Dass sie dabei jedoch zu unlauteren Mitteln greifen und die Kreaturen kurzerhand aus den Händen der Trainer stibitzen, ist nun nicht gerade sehr charmant. Einige Überraschungen warten im Laufe des Spiels noch auf den Helden, die etwas von der betagten Story der Vorgänger abweicht. Am Grundprinzip der Erzählung hat sich demnach nichts geändert. Doch trifft man nicht mehr auf die immer gleichen Pokémon, sondern sieht die ganze Zeit über ausschließlich neue Monster.
Feuer, Wasser, Pflanze
Das Pokémon-Spielprinzip blieb ebenso nahezu unverändert. Weiterhin kämpft man in rundenbasierten Auseinandersetzungen gegen die Monster der Kontrahenten, die allesamt mindestens einem Element untergeordnet werden. So ist beispielsweise ein Feuerangriff besonders stark gegen ein Pflanzenpokémon, während Blitzattacken sehr effektiv im Kampf gegen Wassermonster sind. Neu im Spiel sind Auseinandersetzungen, in denen man gleichzeitig drei Kreaturen in den Ring schickt oder die so genannten Rotationskämpfe. Diese treten zwar nicht allzu häufig auf, erfordern aber ein gewisses Maß an Geschick und Taktik.Das System der Erfahrungspunkte wurde des Weiteren umstrukturiert, weshalb stärkere Pokémon im Kampf gegen schwache Monster fortan nur einen Bruchteil der zuvor üblichen Erfahrungspunkte erhalten. Der EP-Teiler wird somit der beste Freund des feschen Trainers und das Aufleveln von schwachen Pokémon wird leichter und schneller denn je. Durch den Einsatz des EP-Teilers wird das Problem schlichtweg umgangen und die überschüssigen Punkte werden dem schwächeren Taschenmonster gutgeschrieben.
Das Trainieren wurde demnach erheblich verbessert, das Fangen hat der Entwickler Gamefreak auf der anderen Seite etwas vermasselt. Die Rate der Zufallskämpfe schießt teilweise dermaßen in die Höhe, dass man kaum einen Schritt ohne lästigen Kampf hinter sich bringen kann. Der Einsatz von Schutz-Gegenständen wird also gerade für längere Höhlen unumgänglich, wenn man in Ruhe nach versteckten Schätzen stöbern möchte und nicht gerade auf Fangtour ist.
Weg mit den Zwängen
Die vorherigen Titel der „Pokémon“-Reihe hielten stets an den alten Ritualen der ersten Gameboy-Umsetzungen fest. Sobald man eine TM erhalten hat, um weitere Attacken erlernen zu können und diese einsetzt, verschwindet sie fortan aus dem Menü. In „Schwarz & Weiß“ können die technischen Maschinen wahllos oft eingesetzt werden, ohne dass man sie verbraucht. Zudem wird man nicht mehr gezwungen, eine VM wie Surfer einzusetzen, was dazu führt, dass man ungestört durch die vorgesehenen Wege hüpfen kann.Selbstverständlich gibt es weiterhin Büsche, die man mittels Zerschneider dem Erdboden gleich machen kann, in der Hauptgeschichte wird man dazu jedoch nicht mehr gezwungen. Nintendo gibt dem Spieler also die komplette Kontrolle, indem jeder für sich selbst entscheidet, ob er zusätzliche Bereiche erforschen möchte und dafür einen VM-Sklaven mit sich schleppt, der lediglich die einzigartigen Attacken erlernt hat, oder etwa strikt der Geschichte folgt. Zusätzlich muss man ab sofort nicht mehr extra einen Laden aufsuchen, schließlich befinden sich die Verkäufer von nun an direkt im Pokémoncenter.
Der Onlinemodus
Ein Prinzip der „Pokémon“-Spiele ist, dass man seine Monster mit Freunden tauschen und natürlich auch gegeneinander kämpfen lassen kann. Aufgrund dessen wurde auch wieder ein Onlinemodus in die beiden neuen Versionen integriert. Dabei finden sich einige Parallelen zu den Vorgängern, denn die beliebte GTS und auch das Spiel über Freundescodes sind wieder verfügbar und funktionieren gewohnt gut. Doch „Schwarz & Weiß“ können auch im Online-Bereich noch mit einigen interessanten Neuerungen aufwarten. So wurde der Voice-Chat zu einem Video-Chat ausgeweitet, den man als Besitzer eines DSi, DSi XL oder 3DS mit drei weiteren Freunden nutzen kann.Weiterhin bietet Nintendo eine Website namens „Pokémon Global Link“ an. Sobald man sich dort registriert hat, kann man seinen Account mit seiner „Pokémon“-Edition verbinden. Über die Spielsynchro-Funktion lässt sich nun beispielsweise ein ausgewähltes Pokémon aus der Box auf den Server übertragen. Dadurch kann man über seinen PC Minispiele spielen, Beeren pflanzen, Items tauschen oder auch spezielle Pokémon fangen, die in der Einall-Region normalerweise nicht zu finden sind. Diese erhaltenen Objekte lassen sich danach auf einfachstem Weg auf die Edition übertragen und können somit auch im richtigen Spiel verwendet werden.
Neben der Traumwelt bietet der Global Link aber auch die Möglichkeit von Zufallskämpfen mit Spielern aus der ganzen Welt. Die Ergebnisse dieser Kämpfe werden anschließend an den Server übermittelt, der somit eine Rangliste mit den erfolgreichsten Spielern erstellt. Betrachtet man den großen Umfang und die gelungene Ausführung sind „Pokémon Schwarz & Weiß“ also definitiv unter den DS-Spieles mit dem besten Onlinemodus. In der japanischen Fassung funktionierten die Funktionen des Global Links hervorragend, deutsche Spieler müssen sich hingegen noch bis Ende März gedulden, bis Nintendo die Erweiterungen freigibt.
Von Städten und der Kamera
Der durchaus gravierendste Unterschied ist in der Grafik festzustellen. Die Entwickler tasteten sich mit „Diamant & Perl“ sowie „Heart Gold & Soul Silver“ Schritt für Schritt an 3D-Grafiken heran, die die Spielwelt bevölkern sollten. In „Pokémon Schwarze & Weiße Edition“ hat man das Ende des Weges schon fast erreicht und zeigt eine überzeugende und liebevoll gestaltete Welt, die vom Stil schon fast an „Golden Sun“ erinnert. Die Städte sind gewachsen, die Vorliebe für monumentale Brücken ist zum Vorschein gekommen und man experimentiert mit einigen alternativen Kameraspielereien.Eine der ersten Städte ist so zum Beispiel in einer runden Form angelegt, deren einzelne Straßen jeweils in einen kleinen Park mit Brunnen führen. Die Kamera zeigt das Geschehen dabei aber nicht mehr aus einer Vogelperspektive, sondern in einer Seitenansicht. Genauso verhält es sich beim Betreten von üppigen und wichtigen Gebäuden, bei denen die Kamera Schritt für Schritt hinter den Charakter fährt.
Von Kämpfen und dem Soundtrack
Aber auch die Kämpfe wurden optisch aufgefrischt und sehen nun deutlich lebendiger aus. Vorbei sind die Zeiten von starren Pokémon-Abbildungen, die einzig durch die Animationen der Angriffe aufgelockert werden. Viel mehr ist jetzt jedes Bild eines Pokémons mit einigen kurzen Bewegungen ausgestattet. So brennt unter anderem der Rücken einer Feuerkreatur oder ein Vogelpokémon flattert fleißig mit den Flügeln. Sollte ein Geschöpf durch eine Attacke in Schlaf versetzt werden, sieht man sogar, wie sich die kleinen Äuglein des putzigen Monsters schließen.Derartige Neuerungen erwartet man von der Geräuschkulisse keineswegs, schließlich sind die Melodien liebgewonnen und mit einem Fingerschnipsen wieder im Gehör. Die bekannten Stücke aus dem Pokémoncenter oder den Kämpfen haben erneut den Weg ins Spiel gefunden, aber auch die neuen Stücke müssen sich nicht verstecken. Einzig das Gekrächze der Pokémonschreie könnte mittlerweile etwas überarbeitet werden, aber dafür war dann wohl doch keine Zeit mehr.
Bisher gibt es 15 Kommentare
aber ich bin gespannt ob es noch ein saphir/rubin remake in 1-3 jahren geben wird dür den ds? oder 3ds ma sehn wie die nächsten edis auf den 3ds aussehn aber bis dahin ist ja noch vieeel zeit
übertragenem Sinne), ob der Konsum und die Unausgewogenheit, den/die die Menscheit momentan hat, wirklich sein muss. Außerdem prallen
nun auch zwei Philosophien aufeinander, was für ein angebliches Kinderspiel (natürlich ist es das nicht!) echt tiefgründig und komplex ist! Einzig der neue Soundtrack, besonders in Twindrake City, ist nicht ganz mein Fall, dafür ist die musikalische Unternahlung in der Schwarzen Stadt ein echter Ohrwurm!
es hat viel mehr potenzial als das
bei den derierkämpfen braucht man jz auch schon mehr taktik und kann nicht die ganze zeit die stärkste attacke einsetzen... wies die Kinder immer tun... nervig ist das
Gute Grafik gute story massenhaft nebenmöglichkeiten.Hohe Motivation.Coole Pokemon
Diesem spiel kann und darf man nicht weniger als 85 prozent geben.
Bloß weil alle es für ein kinderspiel halten ist es das noch lange nicht.Also erst man spielen dann meckern ok?!?
Gut und ich finde die kleinen Monsterchen niedlich
Und super Review! Da blicke sogar ich als Pokemon-Boon durch
Ich gebe dem Spiel 9/10