Die Neopets sind los
Wie schon erwähnt, sind die Neopets eine in der Internetwelt schon fest etablierte Marke. Auf der Homepage kann man sich kostenfrei anmelden und sein eigenes Neopet erstellen, pflegen und aufwerten. Dieses Angebot wird hauptsächlich von Kindern wahrgenommen und aus diesem Grund ist auch „Neopets: Puzzle Adventure“ sehr kindlich aufgebaut. Zumindest von den Figuren und dem Design, spielerisch steckt nämlich weitaus mehr dahinter. Hier hat man es schließlich mit keinem geringeren Spiel als Reversie zu tun, welches in manchen Regionen auch besser als Othello bekannt ist. Dieses Spiel sollte man wirklich nicht unterschätzen, bietet es doch zig Strategien und ist Gegenstand von vielen Meisterschaften auf der ganzen Welt.
Aber Reversie ist nicht immer gleich Reversie, besonders nicht, wenn Infinite Interactive seine Finger im Spiel hat. So wurde das alte Spielprinzip mit neuen Inhalten versehen und in eine Rollenspielumgebung gesteckt. Am Anfang erstellt man sich sein eigenes Neopet, mit welchem man die Abenteuer bestreiten möchte. Ist man dann soweit, beginnt das große Abenteuer am Anfang der ersten Weltkarte, denn von diesen gibt es mehrere, damit die über 150 Abenteuer auch alle untergebracht werden können. Doch schön der Reihe nach.
Kampf für die Unbekannten
Die Story handelt zusammengefasst davon, dass man neue, wildfremde Neopets kennenlernt, sofort mit ihnen Freundschaften schließt und ihnen bei ihren Problemen hilft, welche über das Sammeln von Gegenständen und später Erforschen der neuen Gegenden und der ganz großen Frage „Wo kommt der Meteor her und was will er hier?“. Das Ganze ist aber eher uninteressant, da alle Aufgaben eigentlich darin bestehen, gegen irgendwen eine Partie Reversie zu spielen und aus diesem Grund klickt man die Gespräche und somit die Story einfach immer schnell weiter. Im eigentlichen Spiel, den Reversie-Kämpfen, ist dank Infinite kein Stein auf dem anderen geblieben. Hier gibt es aber im Gegensatz zu der Wii-Version die ersten Einschränkungen. Während es beim großen Bruder verschiedene Items und ähnliches gibt, darf man bei der kleineren Version nur auf die Petpets zurückgreifen. Diese verfügen über verschiedene Fähigkeiten, mit denen man Steine wegnehmen oder drehen kann, dem Gegner Punkte abzieht oder sich selbst schützt kann und vieles mehr. Während man die pelzigen Tierchen in der Wii-Fassung aber noch selbst fangen und aufziehen durfte, bekommt man sie in dieser Version automatisch an bestimmten Stellen des Spieles. Die Spielbretter haben verschiedene Größen und unterschiedliche Felder. Manche sind nicht mit Steinen belegbar oder mit Punktzahlen beschriftet, welche als Erfahrungspunkte angerechnet werden. So weit, so gut. Gespielt selbst wird immer abwechselnd und so legt jeder nacheinander immer einen Stein mit seiner Farbe in ein Kästchen auf dem Spielfeld. Dabei muss man seinen Stein immer so legen, dass er mit einem schon liegenden Stein von seiner eigenen Farbe, einen oder mehrere Steine von der Farbe des Gegners einschließt. Diese wechseln alle die Farbe und es gibt Punkte. Ist das Spielfeld komplett voll oder kommt es vorher zu einem Patt, gewinnt derjenige, der die meisten Steine auf dem Feld platzieren konnte.
Um das Spiel etwas aufzulockern, gibt es einige Minispiele, die aber langweilig und viel zu einfach sind und erst im späteren Spielverlauf dazukommen. Es gibt unter anderem eine Memory-Variante und ein Puzzle-Spiel, ähnlich dem vom Puzzle Quest. Der Mehrspieler-Modus bietet lediglich einen Modus und kann somit nur für Reversie-Partien genutzt werden. Wer also gerne zu zweit virtuelles Reversie spielt, kann sich austoben.
Augen zu und durch
Wenn man sich die Wii- und die DS-Versionen anschaut, bekommt man den Eindruck, dass die DS-Variante als erste entstanden ist und dann für die Wii umgesetztwurde. Grafisch auf dem Handheld einwandfrei, kränkelt die große Variante mit Rucklern und schlechten Texturen und Schriften herum. Hier läuft hingegen alles sauber und flüssig. Es gibt keine Ruckler und man wird nicht unnötig durch komische OK-Fenster aufgehalten. Die Karte ist gut navigierbar, aber trotzdem unübersichtlich. Die Missionen werden immer durch ein goldenes Fragezeichen symbolisiert, aber hier wurde auch abgespeckt, so gibt es keine Nebenmissionen und alles ist strikt linear. Eine Entscheidung kann man an keiner Stelle treffen, was das schade ist und das Spiel sehr einschränkt.
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