Fünf Jahre später
Auch heute noch ist die „Crystal Chronicles“-Serie gut auf Nintendo-Konsolen vertreten. Im März 2008 wurde ein Ableger mit dem Untertitel „Ring of Fates“ veröffentlicht, der sich stark an den Vorgänger auf dem Gamecube anlehnte. Zum Start des WiiWare-Services kam zudem „My Life as a King“ auf den digitalen Marktplatz und wagte erste Ausflüge in die Strategie- und Simulationswelt. Für die Zukunft sind außerdem noch „The Crystal Bearers“ als Wii- und „My Life as a Darklord“ als WiiWare-Titel geplant.
Kränkende Kristalle
Im Folgenden widmen wir uns derweil dem vor kurzem veröffentlichten zweiten DS- und Wii-Titel der Serie mit dem Untertitel „Echoes of Time“. Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Mädchen, das im Heimatdorf des Helden der Kristallkrankheit zum Opfer fällt. Weit und breit gibt es nur ein einziges Heilmittel, die Herstellung davon ist allerdings äußerst kompliziert. Der Spieler macht sich also mit der Hilfe des Gelehrten Larkaicus auf die Suche nach den benötigten Zutaten, um das Mädchen wieder quicklebendig zu machen.
Nach einigen Ausflügen in die örtlichen Kerker ist der benötigte Inhaltsstoff gefunden, das Heilmittel hat der Kranken geholfen und Larkaicus fordert seinen Tribut. Der Held muss im Gegenzug sowohl Feuer- als auch Eisberg erklimmen, um zwei Türme aus alten Zeiten aus der Erde zu erheben. Kaum ist das erledigt, zeigt der Alte auch endlich sein wahres Gesicht und versucht als Monster den Protagonisten zu erledigen. Selbstverständlich gelingt ihm dieses Vorhaben nicht, er kann jedoch den Kristall im dorfeigenen Wald zerstören. Daraufhin verschwinden sämtliche Bewohner ohne jegliche Spur, einzig das kleine Mädchen wird zurückgelassen. Fortan ist es also die Aufgabe alle Kristallsplitter zu gewinnen und die Geschichte hinter der alten Zivilisation zu erfahren.
Gemütliches Shoppen in der Stadt
Um diesen Auftrag zu erfüllen, geht man mit bis zu drei Mitstreitern aus insgesamt vier Rassen auf Streifzug. In der Stadt erfährt man von den neuesten Geschehnissen und kann zudem weitere Missionen annehmen. Diese gehören nicht zur eigentlichen Story und sind größtenteils für den Mehrspieler-Part des Spiels ausgelegt. Allerdings eigenen diese Missionen sich auch bestens im Einzelspielermodus, um ein paar Level aufzusteigen.
Beim Waffen- und Rüstungshändler lässt sich desweiteren die Ausrüstung auf den neuesten Stand bringen, um im Kampf gegen die Monster gewappnet zu sein. Dabei lassen sich zum einen bereits fertige Waffen kaufen, zum anderen kann man allerdings auch nur die einfachen Skizzen zur eigenen Herstellung erstehen. Die nötigen Materialien zur Herstellung lassen besiegte Gegner zurück, der Preis von Equipment aus eigener Produktion ist also um Längen empfehlenswerter und günstiger.
Gepflegtes Metzeln in den Dungeons
Aber nun raus aus der Stadt, den Löwenanteil im Spiel nehmen schließlich die zahlreichen Dungeons ein. Sobald man von einem der Städter die Position einer der Areale erfahren hat, sieht man einen neuen Punkt auf der begehbaren Oberwelt. Die Dungeons bestehen zumeist aus einigen Ebenen mit massig kleineren Gegnern und Rätseln. Während die aus „Final Fantasy“ bekannten Monster mit simplem Angreifen und Zaubern im Handumdrehen in Echtzeit besiegt sind, benötigen die Rätsel schon etwas mehr Zeit. „Echoes of Time“ bietet größtenteils Schieberätsel, die mit der Zeit immer knackiger werden. Reicht es anfänglich noch, wenn man einen Steinklotz einige Meter weiter auf den Schalter schiebt, muss man in späteren Dungeons schon einmal mehre Blöcke hintereinander, an die richtige Position, auf einer zugeeisten Pfütze drücken, damit diese gleichzeitig den nötigen Zweck erzielen.
Am Ende jedes Dungeons erwartet die Heldentruppe schließlich noch ein besonders schweres Monster. Mal bekommt man es mit fliegenden Ungetümen zu tun, ein anderes Mal mit riesigen spinnenähnlichen Wesen. Jedes dieser Kreaturen hat ein bestimmtes Angriffsmuster und genau einen Schwachpunkt. Ist das Muster einmal gelernt und der wunde Punkt für massiven Schaden gefunden, ist es meist ein Leichtes, dem Monster den Gar aus zu machen.
Aus alten Fehlern gelernt?
Stand der erste Teil der „Crystal Chronicles“-Reihe noch wegen der zwingend notwendigen Verbindung zwischen Gamecube und GameBoy im Kreuzfeuer, hat Square Enix ohne Zweifel aus alten Fehlern gelernt. So ist „Echoes of Time“ direkt für Wii und Nintendo DS erschienen, mit Spielern auf beiden Konsolen lässt sich sogar untereinander im kooperativen Modus online spielen. Weshalb man als Wii-Spieler allerdings nicht gegen andere Wii-Besitzer antreten kann, ist äußerst fraglich.
Technik mit Einbußen
„Echoes of Time“ verfügt über eine liebevolle und verträumte Grafik, die den ohnehin schon grafisch tollen Vorgänger noch einmal übertrumpft. Leider gibt es die hervorragende Optik nicht ohne Einbußen. Sowohl online, als auch offline sind Geschwindigkeitsschwankungen nicht zu vermeiden. Ist auf dem Bildschirm wieder mal etwas mehr los, kommt das Geschehen ins Ruckeln und dies wirkt äußerst störend, auch wenn es nur wenige Sekunden dauert. Im Tonbereich wird man dafür mit englischen Synchronstimmen und vielen Stücken belohnt, die auch noch länger im Gedächtnis bleiben.
Fabelhaft zu steuern?
Das Kampfsystem aus dem Vorgänger „Ring of Fates“ hat sich anscheinend bewährt und so findet es fast komplett ohne Änderungen seinen Einzug in „Echoes of Time“. Mit dem A-Knopf wird wie gehabt angegriffen, mit B kann der Held springen und mit dem X-Knopf werden Zauber gesprochen. Neu hinzugekommen ist das Aufsammeln von Gegenständen mithilfe des Y-Buttons, das im Prequel einen Knopf mit dem Angreifen teilen musste und deshalb wenig effektiv war. Die Zauber, die nun übrigens in unbegrenzter Anzahl zur Verfügung stehen, lassen sich auf der rechten Seite des DS-Touchscreen auswählen. Auf der linken Seite finden sich weiterhin noch alle verfügbaren Charaktere. Insgesamt gesehen geht die Bedienung bereits nach einigen Minuten Eingewöhnungszeit hervorragend von der Hand und schreckt selbst Einsteiger nicht ab.
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