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Kult-Klassiker Kartenspiele

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Kult-Klassiker Kartenspiele

Seit dem Release des Nintendo DS am 11. März 2005 sind bereits viele verschiedene Arten von Mini- und Partyspiel-Sammlungen für die portable Konsole erschienen. Um eine weitere Sammlung von diversen klassischen Kartenspielen dreht es sich in diesem Review. Ob es nun aber Kult-Klassiker Kartenspiele mit anderen Spielen dieser Art auf dem DS aufnehmen kann, wird sich noch zeigen.

Vier in Eins


Wenn man das Modul einsteckt und das Spiel startet, hat man die Wahl zwischen vier klassischen Kartenspielen. Da wären zum einen die wohl bekannteren Spiele Solitär und Poker (hier in der Texas-Hold'em-Version), zum anderen Belote und Tarot. Jedes der vier Spiele lässt sich durch Antippen auf dem Touchscreen auswählen, woraufhin man in ein weiteres Untermenü springt. Hier kann man nun entscheiden, ob man gleich mit dem Spiel beginnen möchte, oder doch lieber erst einen Blick auf die Spielanleitung werfen will. Leider sind die einzelnen Spielanleitungen nur in Textform beschrieben und werden nicht z.B. an einer offenen Runde erläutert.

Solitär


Das Ziel des Solitärspiels ist es, alle Karten aus dem Deck zu verwenden, um vier Kartenstapel in der gleichen Farbe (vom Ass bis zum König) zu bilden. Es müssen auf insgesamt sieben verfügbaren Flächen Kartenkolonnen mit abwechselnden Farben gebildet werden, um die nötigen Karten freizuspielen. Die Karte, die offen auf dem Deck liegt, ist immer verfügbar. Um eine Karte oder einen Stapel aus einer Kolonne umzulegen, muss man ihn mit dem Stylus antippen und kann ihn anschließend verschieben. Sobald ein Kartenstapel komplett geräumt wurde (also alle Karten an einen anderen Platz verschoben oder bereits gestapelt wurden), kann man an den leeren Platz einen König legen um eine neue Kolonne zu beginnen.

Belote


Belote wird mit vier Spielern, aufgeteilt in zwei Teams, gespielt. Jeder Spieler muss seinem Teamkollegen gegenüber sitzen und hat jeweils einen Gegner zu seiner Linken und zu seiner Rechten. Das Ziel des Spiels ist es, als erstes Team 1.000 Punkte zu erreichen. Während der Partie, versucht jedes Team mehr Punkte zu sammeln als der Gegner. Der Spielführer muss mindestens 81 Punkte, also die Hälfte der Gesamtpunktzahl einer Runde, erreichen. Schafft er das nicht, wird die Runde als verloren angesehen und man gibt die gesamten 162 Punkte an den Gegner ab. Der Geber teilt fünf Karten an jeden Spieler aus und deckt die oberste Karte des Decks auf. Diese Karte ist ein Angebot für die Trumpffarbe. Jeder Spieler entscheidet nun, ob er mit dieser Farbe als Trumpf spielen möchte, indem man das entsprechende Symbol auf dem Touchscreen antippt. Sollten alle Spieler den Trumpf ablehnen, darf der Spieler links vom Geber entscheiden ob er Spielleiter werden möchte und welche Farbe als Trumpf genommen wird.

Nun wird gespielt. Der Spieler links vom Geber beginnt die Runde. Die Farbe, die der Spieler legt, ist bestimmend für die Farbe der anderen Spieler, das heißt alle müssen in der Farbe des herauskommenden Spielers legen. Sollte ein Spieler keine Karte mehr in der gefragten Farbe auf der Hand haben, so sticht er mit einem Trumpf, außer wenn sein Spielpartner in diesem Moment bereits der Gewinner des Stichs ist. Zum Schluss rechnet jedes Team den Gesamtwert der gewonnenen Karten aus. Derjenige, der die Partie gewonnen hat erhält zusätzlich zehn Extrapunkte. Sollte nun das Ergebnis des spielführenden Teams unter 81 Punkten liegen, erhält der Gegner die gesamte Punktzahl, also 160 Punkte, da die Gesamtpunktzahl immer abgerundet wird.

Tarot


Das Ziel des Tarotspiels ist es, den von ihm abgeschlossenen Vertrag zu erfüllen. Drei weitere Spieler versuchen das zu verhindern. Die Anzahl der zu erreichenden Punkte, hängt von der Anzahl der Spitzen ab. Es gibt insgesamt drei Spitzen: Die 21 der Trümpfe, die 1 der Trümpfe und die Excude. Wenn der angreifende Spieler am Spielende über drei Spitzen verfügt, braucht er 36 Punkte, um seinen Vertrag zu erfüllen. Mit zwei Spitzen benötigt er 41 Punkte und mit nur einer Spitze 51 Punkte. Ohne Spitze werden ganze 56 Punkte nötig, um den Vertrag zu erfüllen. Wenn die 1 der einzige Trumpf auf der Hand ist, wird die Partie abgebrochen. Anschließend gibt der folgende Spieler für die nächste Runde. Der Geber gibt als letzter sein Angebot ab. Wenn ein Spieler ein Angebot abgegeben hat, können die anderen Spieler, die noch nicht geboten haben ihr Angebot abgeben, allerdings muss dieses dann höher sein als das bereits bestehende Angebot. Um ein Angebot abzugebe,n muss man das entsprechende Icon auf dem Touchscreen antippen.

Nun muss man sechs Karten wählen, indem man diese wieder mit dem Stylus antippt. Die sechs gewählten Karten sind nun die, der obersten von insgesamt vier Reihen. Um eine Karte auszutauschen, muss sie nur berührt werden. Anschließend wird die Karte mit einer weiteren, die man angetippt hat, ausgetauscht. Schließlich beginnt das eigentliche Spiel. Der Spieler zur Rechten spielt seine erste Karte. Die anderen Spieler müssen eine Karte der gleichen Familie dazuspielen. Der Spieler mit der stärksten Karte gewinnt den Stich. Anschließend ist er am Zug, eine Karte für die neue Runde zu legen. Wenn ein Spieler die gewünschte Familie nicht mehr besitzt, kann er einen Trumpf spielen.

Poker


Bevor die Karten ausgeteilt werden, müssen die beiden Spieler links vom Geber Blinds entrichten. Der Spieler der den Dealer-Button hat, verteilt die Karten, zweimal im Uhrzeigersinn. Jedes Mal wird eine Karte verdeckt an die Spieler gegeben. Am Ende haben alle Spieler zwei Karten, die nur sie sehen dürfen. Diese zwei Karten sind die einzigen, die der Spieler einzeln gegeben bekommt und werden eventuell nur im Moment des „Showdowns“ (der letzten Runde) aufgedeckt. Nach der Verteilung beginnt die erste Runde, in der der linke Spieler des Big Blinds zu sprechen beginnt und dann im Uhrzeigersinn weitergespielt wird. Nach der ersten Wettrunde legt der Dealer den Flop auf den Tisch, nachdem er eine Karte zur Seite gelegt hat. Drei Karten werden nun offen auf den Tisch gelegt. Sie werden mit den eigenen beiden Karten kombiniert und sind für jeden Spieler zu nutzen. Es folgen 2 weitere Wettrunden, an deren Ende der Dealer jeweils eine weitere Karte beiseite legt und eine neue Karte aufdeckt. Darauf folgt der Showdown in dem jeder Spieler seine Karten öffnet. Der Spieler mit der höchsten Hand (also die 5 aufgedeckten Karten in Kombinationen mit den beiden Karten auf der Hand) gewinnt den gesamten Wetteinsatz.

Mehrspieler-Modus


Im Haptmenü findet sich auch die Option „Multispieler“ mit der es einem möglich ist, die Kartenspiele mit insgesamt bis zu drei Mitspielern und vorteilhafter Weise nur einem Spielmodul zu spielen. Gerade bei Poker oder Belote kann dies eine Menge Spaß bringen, sind es doch Spiele die auch bei gemütlichen Abenden mit Freunden gerne einmal zum Einsatz kommen.

Die Steuerung


Das gesamte Spiel setzt auf den Touchscreen und reagiert überhaupt nicht auf die Tasten, was jedoch kein Nachteil ist. So lassen sich die einzelnen Menüpunkte bequem mit dem Sylus auswählen und ebenso die Karten im Spiel bewegen und legen. Obwohl die Karten bei Solitär beispielsweise recht dicht beieinander liegen, lassen sie sich sehr gut mit dem Stylus greifen und spielen, sodass man nur selten einen Fehlgriff landet.

Aussehen und Klang


Wer ein grafisches Feuerwerk sucht, ist bei diesem Titel an der falschen Adresse. Die Grafik ist zweckmäßig und durchschnittlich. Einziger negativer Punkt ist, dass die Beschriftung der Karten doch etwas klein und damit schwer zu entziffern ist.

Die klanglichen Qualitäten sind ähnlich zu bewerten. Jedes der vier Spiele (inklusive des Titelbildschirms) bietet eine andere musikalische Untermalung. Zwar handelt es sich hierbei um kein nerviges Gedudel, das einen beim Spielen stört oder nervig ist, trotzdem werden die Stücke nach einer gewissen Zeit recht langweilig.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Kult-Klassiker Kartenspiele ist eine recht nette Zusammenstellung von vier verschiedenen Kartenspielen, wobei mich persönlich nur Solitär wirklich längerfristig an die beiden Bildschirme fesseln konnte. Anders sieht das ganze schon im Multiplayer-Modus aus. Mit drei Freunden eine schöne Partie Poker zu spielen hat schon seinen Reiz. Positiv ist mir die doch sehr gut umgesetzte Nutzung des Touchscreens aufgefallen. Das Greifen und Setzen der Karten funktionierte jedesmal einwandfrei und sogar die „Doppelklicks“ beim Solitärspiel wurden problemlos angenommen. Leider konnte ich mit den Beschreibungen des Spiels Tarot nicht so viel anfangen und konnte mir diese auch beim Spielen nicht aneignen. Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Spiel nur für wirkliche Freunde der genannten Kartenspiele zu empfehlen ist.

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