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Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen

Nintendo schickt nach der Neuauflage von „Metroid 2: Samus Returns” einen weiteren Klassiker generalüberholt ins Rennen um die Gunst der Spieler. Bevor Mario Ende des Monats wie Odysseus eine weltumspannende Reise antritt, reicht die Zeit für einen Abstecher auf den 3DS. Ob „Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen” auch 14 Jahre nach der Erstveröffentlichung Spaß macht oder die Gläser der Nostalgiebrille beschlagen sind wollen wir euch nun verraten!

Silence Falls

Das Pilzkönigreich erwartet hohen Besuch aus dem Bohnenland. Als Regentin ist es die Pflicht von Prinzessin Peach, die Gäste zu empfangen. Da Idylle lediglich ein Zustand zu sein scheint, der nur zwischen Marios Abenteuern existiert, entpuppen sich die Gäste als Schurkin Lugmilla und ihr treuer Gehilfe Krankfried. Im Zuge ihres diabolischen Plans stehlen sie die Stimme der Prinzessin und flüchten.  Ex-Klempner und Multitalent Mario wird zur Wiederbeschaffung gerufen. Auch Bruder Luigi wird eher unfreiwillig hineingezogen und das Abenteuer beginnt. Die charmante Geschichte lässt bekannte Figuren der Reihe auftreten und wird von einem Humorfeuerwerk unterstützt. Die Situationskomik zwischen den Brüdern und ihrer Umgebung ist eine der Stärken des Spiels und sorgt über die gesamte Spieldauer für Unterhaltung.
Für die Neuauflage wurde dem Spiel ein weiterer Spielmodus spendiert, in dem der Spieler in die Rolle von Bowsers Schergen, die versuchen Krankrieds Machenschaften zu durchkreuzen und ihrem Anführer Bowser beizustehen, versetzt wird. Die erzählte Handlung spielt parallel zu den Ereignissen des Hauptspiels, wodurch die Geschichte sinnvoll in den Zusammenhang des Spiels eingebunden wurde. Auch Bowsers Schergen profitieren von dem Humor, der ihren eher oberflächlichen Charakter ausgleicht.

Geronimo!

Die Suche nach Lugmilla führt Mario und Luigi durch verschiedene Gebiete in Bohnenland. In jedem Gebiet warten Rätsel und Sprungpassagen, die es durch den Einsatz von verschiedenen Fähigkeiten und Gadets zu lösen gilt. Da jeder der Brüder individuelle Fähigkeiten erhält, steht die Zusammenarbeit im Vordergrund der Dungeons. Im Laufe des Spiels werden weitere Gegenstände und Fähigkeiten freigeschaltet, sodass jedes Gebiet weitere Elemente hinzufügt und das Spiel dadurch motivierend bleibt. Natürlich ist der Weg zur Pflichterfüllung mit Gegnerhorden gepflastert. In rundenbasierten Kämpfen wollen diese bezwungen werden. „Superstar Saga” fügt den Kämpfen eine besondere Note hinzu, da eigene Manöver durch zeitlich abgestimmtes Button-Drücken verstärkt werden. Angriffe der Gegner kontert man oder weicht ihnen dadurch aus. Dieses Element ist neben dem Humor eine der großen Stärken von „Superstar Saga”. Es verleiht den Kämpfen eine interaktive Note, die über die Rollenspielaspekte hinaus Einfluss auf den Kampf ermöglichen und gleichzeitig die Essenz der Jump and Run-Teile der Serie mit einfließen lässt. Wartezeiten zwischen Aktionen werden verkürzt und auch in den Runden der Gegner kann Einfluss auf das Spielgeschehen genommen werden. Auch in den Kämpfen wurde das Zusammenspiel der Brüder einbezogen, denn gemeinsam wirken sie besonders mächtige Brüderangriffe. Ebenso lassen sich neu gewonnene Fähigkeiten auch im Rahmen der Kämpfe verwenden und geben dem Spieler weitere Möglichkeiten an die Hand. Das Gegnerdesign ist gelungen und bietet die Möglichkeit, bekannten Figuren aus dem Mario-Universum einen Auftritt zu ermöglichen. Highlight sind jedoch die Bosskämpfe. Sie sind in einer solchen Frequenz verteilt, dass eine perfekte Mischung aus Rätsel, Kämpfen und ein Abschluss des Gebietes durch einen besonderen Fiesling entsteht.

Als Rollenspiel erlangen die Helden nach jedem Kampf Erfahrungspunkte, die zur Verbesserung von Statuswerten verwendet werden können. Auch Ausrüstung in Gestalt von neuen modischen Latzhosen und Orden lassen sich durch die Kämpfe erlangen. Diese Elemente stellen jedoch eine der wenigen Schwächen von „Superstar Saga” dar. Da es seinen Fokus mehr auf die Aktivität innerhalb der Kämpfe legt, bleibt das Fortschrittssystem oberflächlich und die Verbesserung oder Individualisierung der Helden erzeugt keine Sogwirkung. Zweckmäßig wäre daher der Begriff der zur Beschreibung dieses Aspektes genutzt werden kann. Aufgrund der Stärke der übrigen Faktoren behindert es nicht aktiv das Spielerlebnis.

The Time of the Gumba

Die Schergen-Saga nimmt Abstand von dem Grundgerüst der Hauptgeschichte und lässt den Spieler als Kommandant der Gumbas verschiedene Schergen rekrutieren, um Krankfrieds Machenschaften Einhalt zu gebieten. Diese Gehören einer von drei Kategorien an, die nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip einander überlegen und unterlegen sind. Im Laufe des Spiels werden weitere Einheitentypen freigeschaltet, die über eigene Fähigkeiten und Vor- und Nachteile gegenüber anderen Typen verfügen. Auch die Kommandanten können ausgetauscht werden, denn unterschiedliche Kommandanten verfügen über Sonderfähigkeiten, die dem eigenen Trupp besondere Boni verleihen.

Die Gefechte laufen automatisch ab und die ausgewählten Truppen bekämpfen einander. Als Kommandant verfügt der Spieler über eine handvoll Sonderfähigkeiten, die gegnerische Angriffe blocken, eigene Truppen verstärken oder Verstärkung rufen. Eigene Truppen verwendet zufällig ihre Spezialfähigkeiten, die angelehnt an die Hauptgeschichte durch einen gut platzierten Knopfdruck ausgelöst werden. Größte Schwäche des Schergenmodus ist jedoch der automatische Ablauf der Gefechte, der dem Spieler keinen direkten Einfluss erlaubt. Es ist weder möglich die Ziele für die Truppen auszuwählen oder ihre Spezialfähigkeiten nach eigenem Ermessen einzusetzen. Zusätzlich gibt es Situationen, in denen der Spieler nur auf den Bildschirm starrt und wartet, bis eine Fähigkeit ausgelöst wird. Die Interaktivität der Kämpfe als Stärke des Titels geht in diesem Spielmodus dadurch leider verloren. Trotzdem ist die Schergen-Saga kein Totalausfall, denn die große Auswahl an Schergen und die Anpassung auf Grundlage der gegnerischen Truppen motiviert. In Verbindung mit der Geschichte eignet sich die Schergen-Saga als unterhaltsame Pause zum Hauptspiel. 

Same software, different case

Auf technischer Ebene fällt die generalüberholte Optik des Spiels auf. Es tauscht die knalligen, gezeichnet wirkenden Farben des GBA-Teils durch eine plastische Darstellung des Spiel aus. Die Animationen der Figuren wurden aufgewertet und auch die Zwischensequenzen wurden aufpoliert, wodurch die Inszenierung der Geschichte noch einen Funken aufgewertet wird. Die Steuerung wurde bis auf die Möglichkeit, die Fähigkeiten per Touchscreen auszuwählen, nicht angetastet. Da die Auswahl dieser Fähigkeiten jedoch in manchen Situationen ein wenig unkomfortabel war und ist, stellt diese Änderung eine gelungene Anpassung dar. Zusätzlich zu der Möglichkeit zu jedem Zeitpunkt speichern zu können und eine Karte der Gebiete aufzurufen sind es kleine aber praktische Komfortänderungen. Der Sound des Spiels trägt in den unvertonten Dialogen den Humor.



Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch ohne Nostalgiebrille ist „Mario & Luigi: Superstar Saga” ein rundum gelungenes Spiel. Die Frischzellenkur transportiert das Spiel in die Gegenwart ohne das bewährte Gameplay anzutasten. Die kleineren Schwächen in der Charakterentwicklung sind zwar geblieben, trüben den Gesamteindruck jedoch nicht maßgeblich. Ähnliches gilt für die Schergen-Saga, die trotz geringer Ausfälle im Gameplay aufgrund der parallel erzählten Geschichte eine ordentliche Ergänzung darstellt.

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