Die „Metroid”-Reihe aus dem Hause Nintendo gilt abseits von Mario, Link und Co. als Spieleserie, die vor allem Erwachsene anspricht. Die Zeiten, in denen Nintendo ein Kiddie-Image vorgeworfen wurde, sind weitestgehend vorbei und mit der aktuellen Konsole Nintendo Switch positioniert man sich auch bewusst wieder als Familienunternehmen. Der Nintendo 3DS hat seine meisten Fans bei den unter 18-jährigen. Dahingegen spricht ein Nintendo Classic Mini in der NES- als auch in der SNES-Version eine ältere Generation an. In diese Kerbe schlägt mit Sicherheit auch „Metroid: Samus Returns”, das ganz überraschend auf der E3 2017 enthüllt wurde. Der Neuaufguss des Game Boy-Klassikers steht bereit, um alte Hasen, aber auch neue Interessenten, abzuholen. Wie gut das klappt, erfahrt ihr nun.
SR388
Ist der Name des Planeten, auf den sich die Kopfgeldjägerin und gleichzeitig Hauptprotagonistin Samus Aran begibt, um ihn von den so genannten Metroids zu befreien. Jene bevölkern den Planeten in großer Zahl und stellen sich zusammen mit anderen Wesen dem Geschehen in den Weg. In klassischer Manier gilt es somit, das 2D-Höhlenlabyrinth zu erforschen und sämtliche Feinde zu bekämpfen. Habt ihr Metroids erlegt, sammelt man deren DNA auf und bringt jene zu einem Altar, der daraufhin ein giftiges Gasgemisch verdrängt, womit man sich noch tiefer in die Schluchten und Gänge des Planeten stürzen kann.
Altes in neuem Gewand
Eingangs erwähnten wir bereits, dass das Spiel alteingesessene „Metroid”-Anhänger als auch Neulinge abholen möchte. Unserer Meinung funktioniert dies auch wirklich gut. Das gesamte Spiel bezieht sich zwar auf das Original, bedient sich aber einem neuen Leveldesign, frischer - diesmal farbenfroher - Optik und pickt sich zudem die besten Moves aus der gesamten Reihe heraus. Gerade letzteres hievt das Abenteuer in die Moderne und ermöglicht jedem Action-Fan einen reibungslosen Zugang. Neben der neuen Konterattacke, die auf schnelle Reaktion setzt. Sitzt der Konter, ausgelöst durch eine gut getimte Nahkampfattacke, zielt Mrs. Aran automatisch auf den Gegner, der daraufhin eine Salve abbekommt. In die gleiche Riege gesellt sich außerdem die neue 360°-Zielsteuerung, bei der Samus verharrt und darauffolgend ihre Gegner aufs Korn nimmt. Die Animationen sind an dieser Stelle übrigens sehr sehenswert. Durch diese beiden, eigentlich simplen, Neuerungen im Kampfsystem wird das gesamte Gameplay im Vergleich wesentlich schneller und actionlastiger.
Das besagte Kampfsystem kommt vor allem in den unzähligen Bossfights zum tragen, von denen es mehr als 40 an der Zahl gibt. Während erste Auseinandersetzungen mit einem Metroid noch mit ein paar Konterattacken und Missiles leicht von der Hand gehen, werden die späteren immer fordernder und gegen Ende des Spiels sogar richtig schwer ohne dabei jedoch lästig zu werden. Veteranen kommen hier definitiv auf ihre Kosten, werden sie sich doch einem der schwersten Kämpfe der Reihe stellen dürfen.
Aber auch abseits dessen sind Neuerungen anzufinden, die das Genre-typische Backtracking wesentlich angenehmer machen. Hier hilft vor allem die neue Karte inklusiver ihrer Funktionen, wie dem Setzen vom Markern.
Optionale Superkräfte
Gameplaytechnisch wurden im Vorfeld bereits die Aeion-Kräfte diskutiert. So lassen sich mithilfe bestimmter Energiepunkte, die eine Leiste füllen, Scans der Umgebung durchführen, Streuschüsse abgeben oder zum Beispiel die Zeit verlangsamen. Da jene Möglichkeiten rein Optional sind gibt es hier in Sachen Schwierigkeitsgrad gar nichts zu meckern. Im Gegenteil: zum einen erleichtern diese Änderungen am Gameplay abermals den Einstieg und verhindern zum anderen oftmals Frustmomente, wie sie im ursprünglichen Spiel immer wieder vorkamen. Als Beispiel sei hier das Aufspüren von brüchigen Wänden genannt, die sich mittels Scan selbstverständlich schneller finden lassen.
Schöne Samus
Atmosphärisch bietet „Metroid: Samus Returns” der Serie entsprechend einiges. Hierzu tragen vor allem der Soundtrack als auch die Soundeffekte bei. Egal ob das Gänsehaut verursachende Geräusch bei der Landung Samus' oder die treibenden Songs während eines Bosskampfes, hier gibt es nichts zu meckern. Obendrein bringen der wirklich gute 3D-Effekt als auch die visuelle Gestaltung der Umgebung und die bereits genannten Animation der Kopfgeldjägerin ein rundum perfektes „Metroid”-Erlebnis.
Bisher gibt es 24 Kommentare
Also mein Zwischenfazit bei 16 noch lebenden Metroids: Es ist ein gutes Spiel, aber es kann leider weder mit Super Metroid (natürlich), noch mit den GBA-Metroids mithalten. Dafür sind folgende Gründe verantwortlich:
1. Der 3DS. Die Steuerung ist wirklich ziemlich krampfig und unintuitiv. Das Schiebepad eignet sich für solche Spiele überhaupt nicht, was dazu führt, dass nach einer längeren Session mein Daumen weh tut. Dieses Spiel hätte wirklich für Switch erscheinen müssen!
2. Linearität. Im Gegensatz zu anderen Metroids ist Samsu Returns sehr linear. Man besiegt alle Metroids in einem Gebiet und kann in den nächsten gehen. Klar liegt das daran, dass es ein Remake von Metroid 2 ist, nichtsdestotrotz nervt es mich.
3. Bosse. Die Metroids sind trotz der Attacken-Varianz irgendwann echt langweilig. Ich hatte erst einen Boss, der kein Metroid war und der war schneller tot, als ich schauen konnte. Bosse machen die Metroid-Reihe aus. Ich hoffe, da kommt noch was cooles abseits der Metroids.
Und ich weiß, ich sage das bestimmt zum hundertsten Mal, aber Hollow Knight wischt mit der Metroid-Reihe den Boden auf und seit ich es gespielt habe, muss die Metroid-Reihe sich daran leider messen.
egal. Jetzt wieder zurück zu Metroid
Originalgetreue Umsetzung (inkl. cheesy-dialog) findet man im PSN/XBLA
Sieht die PSP-Version eig besser aus als die PS1-Version?