Die Überraschung war durchaus groß als man nach der E3-Ankündigung von „Metroid Prime 4“ auch noch „Metroid: Samus Returns“ für den Nintendo 3DS aus dem Hut zauberte. Fans weltweit forderten seit Jahren ein Remake von „Metroid II: The Return of Samus“, das 1991 für den Game Boy erschien und 2011 nochmals für die 3DS-Virtual Console. Während ein Fanprojekt Nintendos Rechtspolitik weichen musste, erscheint nun am 15. September 2017 die Neuinterpretation eines der besten Metroid-Titel. Bei belegten Brötchen und einer Tasse Kaffee schauten wir uns das Spiel vorab bei Nintendo of Europe an.
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So heißt der Planet, den Samus Aran sowohl im Original als auch diesmal zum Ziel hat. Aufgabe war und ist es sämtliche Metroids des Himmelskörpers auszulöschen. Jene Mission führt die Kopfgeldjägerin in ein dunkles Höhlenlabyrinth, das neben den namensgebenden Geschöpfen weitaus mehr Gefahren birgt, als gedacht. Obwohl der Titel also die Originalstory aufgreift, sollen laut Produzent Yoshio Sakomoto neue Hintergrundinformationen im Verlauf des Spiels preisgegeben werden.
New Game Plus
In unserer Anspielsession dürfen wir von Beginn starten und nutzen dies, um die irgendwie vertraute aber aufgefrischte Spielmechanik kennenzulernen. Die Karten basieren allesamt auf dem Game Boy-Klassiker, wurden aber sowohl grafisch als auch inhaltlich ordentlich erweitert.
Zuallererst fällt jedoch das neue Moveset von Samus auf. Bereits in den ersten Minuten verteidige ich mich mit einer nie dagewesenen Konterattacke, die schnell mein absoluter Favorit wird. Hier kommt es auf genaues Timing an und ist am besten mit dem Schildkonter aus „Zelda: Breath of the Wild“ vergleich-, nur bei weitem nicht so schwer anwendbar. Sitzt der Konter, ausgelöst durch eine gut getimte Nahkampfattacke, zielt Mrs. Aran automatisch auf den Gegner, der daraufhin eine Salve abbekommt. Ergänzt werden die Fähigkeiten zusätzlich durch den aus Nachfolgern bekannten Walljump als auch durch die neuen, optionalen Kräfte. Letztere ermöglichen zum Beispiel einen Scan der Umgebung, um brüchige Wände aufzuspüren. Hinzu gesellt sich das freie 360°-Zielen, das es mir in vielen Situationen gut ermöglicht, Gegner aus der Ferne zu eliminieren. Mittels gedrückter L-Taste verharrt Samus einen Moment und nimmt dann engelsgleich ihre Widersacher aufs Korn. Was klingt wie die Worte eines verliebten Jungens, rührt vielmehr von der Bewunderung der cool umgesetzten Animationen, die Samus lässig ihre Bewegungen ausführen lässt.
Gewohnt sind hingegen die klassischen Attacken wie Beam oder Missile, die sich im Laufe des Spiels selbstverständlich auch upgraden lassen. Wer mitgezählt hat, wird feststellen, dass die auf K-2L geborene Dame allerhand Aktionen durchführen kann, die mich im Bereich der Steuerung doch ein wenig Eingewöhnungszeit gekostet haben. Eine Missile mittels freiem Zielen abzufeuern, wird nämlich durchaus zur Fingerakrobatik, ergibt sich doch folgende Kombination: L gedrückt + Schiebepad zum Zielen + R gedrückt für Missile-Auswahl + Y zum Abfeuern. Was auf dem Pro Controller der Switch mitunter kein Problem wäre, fühlt sich auf dem 3DS allerdings ein wenig krampfig an, geht aber nach einiger Eingewöhnungszeit dann doch von der Hand. Dennoch: eine optionale Verlagerung der Aktionstasten wäre für die finale Version wünschenswert.
Als sinnvolle Erweiterung erwiesen sich hingegen die neuen Kartenfunktionen. So können Marker gesetzt, Informationen mittels Berührung abgerufen oder neue Bereiche durch Scrollen erkundet werden. Die Unterstützung der amiibo konnte ich während des Anspielens nicht testen. Einige Informationen hierzu findet ihr jedoch hier.
Neues, besseres Spielgefühl
Sämtliche Neuerungen machen „Metroid: Samus Returns“ zu einem intensiverem Erlebnis. Beeindruckt bin ich dabei vor allem von der Schnelligkeit des Spiels. Diese ergibt sich aus der gesteigerten Dynamik, die sich wiederum aus der Kombination der Selbstverteidigung und starker Angriffsattacken speist. Somit lässt sich die Neuauflage viel aggressiver spielen als noch auf dem Game Boy. In Sachen Zugänglichkeit bieten neue Kräfte und Teleportfelder gute aber eben optionale Hilfen für Einsteiger und Neulinge. Wer es wissen will, verzichtet einfach auf jene Annehmlichkeiten und gibt sich dem spieltypischen Erkunden und Backtracking vollends hin. Ich hingegen begrüße die modernen Hilfen und freue mich, dass die Serie somit einer breiteren Spielerschaft zugänglich wird.
Ade ihr Sprites
„Metroid: Samus Returns“ ist eines dieser 3DS-Spiele, die in Gameplay-Videos und auf Screenshots viel schlechter wegkommen als in der Realität. Hiermit sei also versichert, dass das Spiel meiner Meinung nach eins der hübschesten Spiel der 3DS-Ära ist. Vor allem der 3D-Effekt ist wirklich sehenswert und darf durchaus eingeschalten werden. An dieser Stelle empfehle ich auch nochmals den 3D-Trailer, der im eShop herunterladbar ist. Alles in allem brachten mir die gut zwei Stunden Spielzeit einiges an Metroid-Atmosphäre, die ebenfalls durch den stimmigen Soundtrack von Kenji Yamamoto und Minako Hamano hervorgerufen wurde.
Weiteres Gameplay & Videopreview
In einigen Gameplayszenen könnt ihr euch einen guten Eindruck vom Spiel machen.
Bisher gibt es sieben Kommentare
Die handakrobatik ist etwas was mich derzeit stört aber das muss ich zum Release erst testen
Gesendet von meinem Amazon Fire Phone mit Tapatalk
Habe ihn bis heute nirgens entdecken können und die Suche zeigt mir auch nur den normalen, nicht herunterladbahren, Trailer an.
Wer hält bitte Metroid II für einen der besten Metroid-Titel? Die gesamte Prime-Trilogie, Super Metroid, und die beiden GBA-Metroids sind ohne Zweifel besser. Damit bewegt sich Metroid II in der unteren Hälfte.
Ansonsten sehr interessantes und willkommenes Preview, das meine Vorfreude nur steigert.
Freu mich schon mal riesig auf das Spiel und die Artworks sind ja mal wirklich der Hammer!