Musikfans könnten die „Rhythm“-Spiele durchaus ein Begriff sein, allerdings gilt die Reihe hierzulande immer noch eher als Geheimtipp. Mit dem neuen, gewohnt abgedrehten, Serienableger „Rhythm Paradise Megamix“ sollen nun sowohl Fans als auch Neulinge überzeugt werden. Was für eine Figur das Spiel dabei macht, lest ihr im folgenden Testbericht.
Mit Taktgefühl in den Himmel
Für Musikspiele eher untypisch ist die Tatsache, dass „Rhythm Paradise Megamix“ mit einer eigenen Geschichte aufwartet. Der Erzähler nimmt dabei gleich vorneweg, dass es keine dieser „großen, ernsten“ Geschichten sei und kurze Zeit später weiß man auch schon, was er damit gemeint hat. Der Himmelsbewohner Fibsi fällt eines Tages wortwörtlich aus allen Wolken und als verantwortungsbewusster Erdling erklärt sich der Spieler natürlich bereit, den kunterbunten Kerl wieder nach Hause zu bringen. Dabei begegnen dem ungleichen Duo immer wieder die verrücktesten Gestalten, die sie auf ihrer Reise unterstützen. Auch wenn die Story natürlich nicht den Tiefgang eines Rollenspiels hat, so gibt sie den Minispielen zumindest einen schönen Rahmen und ist immer wieder für den einen oder anderen Lacher gut.
Abgedrehte Minispiele
Genauso verrückt wie die Geschichte sind auch die Minispiele an sich, die genretypisch das Herz des Spiels ausmachen. Wo sonst muss man schon einmal Zwiebeln Haare auszupfen, um sie zu einem Lächeln zu bewegen? Oder sich von einer Militär-Ente beibringen lassen, wie man ordentlich salutiert? Das Grundprinzip ist dabei immer gleich: Zu verschiedenen Melodien muss der Spieler im Takt auf ein bis zwei Knöpfe drücken oder alternativ auf den Touchscreen tippen. Nach dem Stück bekommt man dann ein Feedback, wie gut man war und kann, abhängig von der Punktezahl, entweder zum nächsten Spiel vorrücken oder muss das andere noch einmal wiederholen. Die Wertung entscheidet außerdem darüber wie viele Münzen man erhält, die sich im Laden in Musikstücke und Sammelobjekte investieren lassen. Insgesamt beinhaltet „Rhythm Paradise Megamix“ über 70 Musikstücke, darunter auch einige Klassiker aus früheren Serienablegern. Einen besonderen Höhepunkt bilden dabei die aus älteren Spielen bekannten Remixe.
Sinnvolle Neuerungen und leichter Einstieg
Neu für die Reihe ist, dass dem Spieler bereits während des Spielens mithilfe von Sternkreisen auf dem Touchscreen angezeigt wird, ob er die Taste zu früh, zu spät oder genau rechtzeitig gedrückt hat. Dadurch lässt sich gut feststellen, ob man beispielsweise generell etwas zu schnell ist, insofern kann man dann seinen Rhythmus anpassen. Unter anderem deshalb sind jedoch vor allem die ersten Stücke sehr leicht, sodass man diese meist schon beim ersten Spielen mit einer sehr guten Wertung abschließt. Zudem lassen sich die Minispiele bereits nach dreimaligem Scheitern gegen ein paar Münzen überspringen. Das ist zwar besonders gegenüber Neueinsteigern nett gedacht und mindert auch den Spielspaß nicht wirklich, nimmt dem Spiel aber gleichzeitig auch die Herausforderung. Die Spiele sind nämlich keineswegs so schwierig, dass man sie nicht mit ein klein wenig Übung gut schaffen könnte. Glücklicherweise sind die späteren Level deutlich fordernder und dürften somit auch langjährige Fans der Reihe auf die Probe stellen.
Mehrspieler-Spaß im Meisterzug
Richtige Profis, die mit einer Extraportion Rhythmus im Blut auf die Welt gekommen sind, können ihre Fähigkeiten zudem an Bord des Meisterzuges unter Beweis stellen, in dem man mehrere Stücke hintereinander mit unterschiedlichen Regeln erfolgreich abschließen muss. Mal muss eine bestimmte Punktezahl erreicht werden, mal kann man sich nur eine bestimmte Anzahl an Fehlschlägen leisten. Dieser Modus lässt sich übrigens auch mit bis zu drei Freunden im lokalen Mehrspielermodus spielen. Besonders zu loben ist hierbei, dass für eine solche Mehrspieler-Party lediglich ein Modul benötigt wird. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn man mit Freunden auch einzelne Musikstücke spielen könnte und nicht nur mehrere am Stück. Nichtsdestotrotz macht „Rhythm Paradise Megamix“ auch im Mehrspielermodus einen Heidenspaß.
Sammler kommen auf ihre Kosten
Wer möchte, kann als Einzelspieler auch abseits der Minispiele im Café einiges tun. Da wäre beispielsweise die Möglichkeit, eine Ziege mit selbst angebauten Rüben in einem Arcade-Minispiel zu füttern oder via StreetPass gegen andere Spieler zu boxen. Sammler werden sich zudem über die vielen Gegenstände, Abzeichen und Minispiele freuen, die sich im Laden freischalten lassen.
Tolle Klänge und charmante Grafik
An der Technik gibt es nichts zu meckern. Die kunterbunte Grafik passt perfekt zum Stil von „Rhythm Paradise Megamix“. Der größte Trumpf des Spiels ist aber definitiv die Musik, die durchweg begeistern kann. Meist handelt es sich bei dieser um rein instrumentale Stücke, die an verschiedene Musikrichtungen wie Jazz, Rock ‘n‘ Roll oder Pop angelehnt sind. Ab und zu werden diese dann aber auch gesanglich unterstützt, was sich gut einfügt. In den Einstellungen hat man bei der Sprachausgabe zudem die Auswahl zwischen einer japanischen und einer deutschen.
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