Da sich die Versionen von Monster Hunter 3 Ultimate für Wii U und 3DS vom Inhalt her gleichen, sind beide Artikel nahezu identisch. In den letzten drei Abschnitten gehen wir auf die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Version ein.
Neulich in der Jäger-Boutique
Noch bevor man sich auf Wanderstour durch Wald und Flur begibt, ziemt es sich, seine Alltagskleidung abzulegen und in etwas Naturbelasseneres zu schlüpfen. Schluss also mit politisch inkorrekter Massenkleidung und rein in Leder, Fell und Pelz. Die Typumwandlung findet im für „Monster Hunter“-Spiele typischen Charakter-Editor statt. Hier darf nach Herzenslust einiges, aber nicht ausufernd viel, angepasst werden. Ist die Jägersfrau oder der Jägersmann erschaffen, kann es auch schon los gehen.
Die Erde bebt
Als recht unerfahrener Weidmann kommt man in das Dorf Moga, das von fürchterlichen Beben heimgesucht wird. Der Vorsitzende der kleinen Gemeinde am Meer sieht die Ursache der Erderschütterungen bei einem riesigen Wassermonster namens Lagiacrus. Was liegt also näher, als den Neuankömmling mit der Aufgabe zu betreuen, jenem Leviathanen in die ewigen (und was passt hier besser) Jagdgründe zu schicken. Selbstverständlich darf der Sprössling nicht sofort ins kühle Nass springen, fehlt es ihm doch an Erfahrung, Muckis und ordentlichen Schwimmflügeln.
Geduld ist ja bekanntlich eine Tugend
Das Spielprinzip von „Monster Hunter“ braucht vor allem eins: einen langen Atem. Gerade Neulingen im Jagdrevier dürfte der zähe Einstieg in das Spiel eine Hürde sein. Zunächst ist nämlich von riesigen Monstern und fiesen Dinosauriern rein gar nichts zu sehen. Stattdessen müssen Pilze gesammelt, Kräuter gejätet und Erze abgebaut werden. Wer sich dennoch seiner Blutrünstigkeit entladen möchte, darf kleineres Getier erlegen, ausnehmen und sich ein saftiges Steak zubereiten.
Die bescheideneren Aufträge des ersten Spielabschnittes dienen aber vor allem dazu, den Spieler und unerfahrenen Jäger an die Materie heranzuführen. Denn ohne das nötige Grundwissen braucht man sich gar nicht an die dicken Fieslinge heranwagen. So klappert man nach und nach alle wichtigen Stationen im neuen Heimatdorfe ab, um die vielen Fragezeichen im Kopf zu beseitigen. Man lernt den Schmied und seine unabdinglichen Dienste kennen und schätzen, weiß Gesammeltes zu kombinieren und richtig einzusetzen und erlangt die Fähigkeit, sich richtig auf einen Kampf vorzubereiten. So ergeben die vielen Einzelteile nach und nach ein sinnvolles Ganzes und „Monster Hunter“ fängt an, richtigen Spaß zu machen.
Die Gilde ruft
Ist man erst einmal aus den Kinderschuhen heraus, bläst die Jägersgilde ins Horn und ruft zu unzähligen Quests, in denen es sich zu beweisen gilt. Auf insgesamt sechs Stufen müssen pompöse Tiere erlegt, spezielle Fische gefangen oder einzigartige Stücke gesammelt werden. Zur Seite stehen einem dabei zwölf Waffenarten, die von wuchtigen Hämmern über Lanzen bis hin zu riesigen Schwertern auf ihre Art und Weise Monsterhaut zum Bersten bringen können. Da einem von Beginn an Basisversionen jener Schlachtinstrumente zur Verfügung stehen, tut man gut daran, schon am Anfang der Reise seinen ganz eigenen Waffentyp herauszufinden. Dabei gibt es natürlich nicht die Universalwaffe schlechthin: denn je nach Widersacher sind mal schnellere Hiebe, mal Distanzschüsse angebracht. Sämtliche Waffen lassen sich mit Hilfe von Rohstoffen aufrüsten und verstärken, doch bevor man in irgendeine Waffe investiert, sollte man vorher überlegen, ob man sie auch wirklich einsetzen wird. Eine gute Rüstung bewahrt einen obendrein vor dem Ende als Monstersnack.
Um erfolgreich aus den bevorstehenden Aufgaben hervorgehen zu können, bedarf es also stets einer guten Vorbereitung, die einhergeht mit der richtigen Waffenwahl, dem Köcheln geeigneter Tränke, und dem Ausrüsten mit Hilfsmitteln aller Art. Gestartet wird jede Quest in einem Lager außerhalb des Dorfes. Hier stehen dem Jäger einige hilfreiche Ausrüstungsgegenstände innerhalb einer Kiste zur Verfügung, die sich mittels weniger Knöpfchenbetätigungen in den Jägersbeutel manövrieren lassen. So hilft einem zum Beispiel der Farbball dabei, ein Monster zu markieren, um es fortan leichter verfolgen zu können. Aber es geht auch wesentlich skurriler. So lassen sich dank diverser Kombinationsmöglichkeiten Dungbomben herstellen, Energydrinks mixen oder gar Diamantenpillen einwerfen. Voraussetzung hierfür sind natürlich stets die nötigen Zutaten als auch das Wissen darüber, wie jene zusammenspielen. Die Möglichkeiten sind hier schier unbegrenzt und tragen einen starken Teil zum Spielspaß im „Monster Hunter 3 Ultimate“ bei. Im späteren Verlauf des Spiels kann man sich sogar die Helferlein Cha-Cha und Kayamba zur Seite stellen, die mit ihren Tänzen für zusätzliche Unterstützung sorgen. Geht man schließlich siegreich aus den Abenteuern hervor, lassen sich Beute und Erfolg sowohl in Zaster als auch Rohstoffe umwandeln, die wiederum in diverse Angelegenheiten investiert werden können.
Weidmannsheil!
Die Kämpfe gestalten sich für Debütanten anfangs sicherlich mindestens genauso schwerfällig wie der gesamte Einstieg ins Spiel. Eine fehlende richtige Lock-On-Funktion wirft Frischlinge so richtig ins kalte Wasser und sorgt nicht selten für Orientierungslosigkeit. Was hier jedoch wie ein schwerer Fehler der Entwickler klingt, lässt sich schlichtweg mit den Worten „Monster Hunter“ beschreiben. Und diese Monsterjägerei beinhaltet eben ein ständiges Ausweichen, Hiebe, die ins Leere gehen oder gar das Verlassen des Gebietes, um sich von den vorangegangenen Attacken zu erholen. Diese Monsterjägerei sorgt aber auch für ein unglaublich geiles Gefühl, liegt das monströse Ungeheuer erst einmal regungslos vor einem. Und diese Genugtuung ist durch kaum etwas zu ersetzen.
Daheim ist es am schönsten
Abseits der Quests gilt es Dörflerbitten zu erfüllen, um zum Beispiel den Aufbau neuer Einrichtungen zu ermöglichen. Eine solche ist zum Beispiel die Insektenbox, die wiederum dem Jäger selbst zu Gute kommt, sind die kleinen Krabbelviecher doch Zutat für so manches Item. Nebenher lässt sich Tauschhandel mit der Besatzung der Argosy betreiben, Grünzeug auf der Farm anbauen oder man plauscht mit zahlreichen Dorfbewohnern und erfährt so Kurioses und Wundersames.
3DS Ultimativ
Ausflüge in die „Monster Hunter“-Welt sind immer von einer gewissen Pompösität geprägt und das hat zum Glück rein gar nichts mit Harald Glööckler zu tun. In „Monster Hunter 3 Ultimate“ hat sich Capcom aber nun wirklich nicht lumpen lassen und so kommen selbst Besitzer des altbekannten Wii-Ablegers auf ihre Kosten. So gibt es wie auch in der Wii U-Version insgesamt 211 neue Quests, die kommenden gratis DLC-Inhalte mal nicht mitgezählt, über 1000 neue Rüstungsteile und sogar drei völlig neue Gebiete. Und zu guter Letzt wartet ein völlig neuer Bossgegner, darauf die Kehle aufgeschlitzt zu bekommen.
Abseits des massiv erweiterten Inhalts bietet die 3DS-Version viele kleine Verbesserungen. So lässt sich zum Beispiel das komplette Inventar auf dem Touchscreen organisieren und sämtliche Schaltflächen auf jenem nach eigenen Bedürfnissen anpassen. Hinsichtlich der Steuerung braucht es auf dem 3DS ein wenig Eingewöhnungszeit, Abhilfe schafft hier das Schiebepad Pro. Via StreetPass können übrigens Gildenkarten ausgetauscht werden.
Wolfsrudel? Pah, Jägersrudel!
Abseits der ehrenvollen Aufgabe, das Dorf Moga vor dem Unheil zu bewahren, darf in der 3DS-Version des Spiels ausschließlich lokal auf Monsterhatz gegangen werden. Im komplett neuen Mehrspieler-Hafen Tanzia kann man sich umfassend auf die mit bis zu drei Kumpanen zu bestreitenden Quests vorbereiten. Dabei stehen, wie auch schon im Einzelspielererlebnis das Ausrüsten mit Items oder die Stärkung des Kämpfers im Vordergrund.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich mit einem Wii U-System zu verbinden, um so das heimische Wohnzimmer in eine Schlachtarena zu verwandeln. In unseren Testversuchen, hat das allerlei Freude bereitet.
Auf einen Online-Modus muss man auf dem 3DS derzeit verzichten. Zwar kündigte Capcom bereits eine Wii U-App namens „Monster Hunter 3 Ultimate Packet Relay Tool“ an. Diese verwandelt jedoch die Heimkonsole lediglich in eine Art Drahtlosrouter, einen LAN-Adapter für selbige vorausgesetzt. Einen richtigen Online-Modus gibt es also wenn nur Zuhause und die richtige Hardware vorausgesetzt.
Igitt, 3D-Monster
Während die Jägerei auf der Wii U mit einer imposant überarbeiteten Grafik überzeugt, fällt das Staunen auf dem 3DS wesentlich geringer aus. Vergebens sucht man hier die farbefrohen Eindrücke, die es auf der HD-Konsole zu bestaunen gibt. Der 3D-Effekt tut seine Dienste, ist aber weit davon entfernt, so richtig zur Atmosphäre beizutragen. Im Wesentlichen ist die Grafik wohl am besten mit der des Wii-Ablegers zu vergleichen, wobei einige Details auf dem 3DS flöten gehen. Alles in allem ist das Geschehen aber durchaus hübsch anzusehen und braucht sich keineswegs zu verstecken. Der intensive Soundtrack rundet das schöne Jagdfeeling ab.
Bisher gibt es 18 Kommentare
An die anderen Jäger eine gute jagd
Online-Modus für den 3DS durch die WiiU find ich echt unnötig, wenn man mit beiden Konsolen gleichzeitig Online zocken könnte, fände ich es noch sinnvoll.
Selbst wenn man bock auf gemütlich im Bett zocken hat, es kommt ja ein off-tv modus.
Ich verstehe aber immer noch nciht wieso der direkte Multi beim 3DS ausfällt.
Ich glaube kaum das MH4 ohne kommt....
Aber die JP Version von Ultimate hatte auch keine ja?
http://www.playm.de/2013/03/monster-...-launch-77222/
Nur ein Problem gibt es dann, ohne Wii U auch kein Online für den 3DS
Sprich, dann kauft man sich doch eh gleich die U version
Zur HD Version: Grundsätzlich find ich dieses Cross-Plattform-Zeug saugeil. Was man vllt machen sollte ist auch ein Bundle anzubieten, oder die Wii U Version nicht ganz so teuer rauszuhauen statt für beide den vollen Preis zu verlangen.
Kein Online-Modus kann man ja noch nachvollziehen
Die Größe ist es aucj nicht aufm XL siehts bestimmt Hammer aus.
Bloß der Online Modus. Da hat man so lange Spaß dran ohne geht garnicht.
Und wer weiß wann die app kommt?
Da man dafür so oder so eine U braucht greif ich gleich zur WiiU Version.
( Ich verstehe echt nicht wieso statt der App nicht gleich direkt ein Online Modus kommt...)