Großer Held ganz klein
Bei der Geschichte von „Nano Assault“ variiert man auch im eShop-Ableger kaum. Der Spieler übernimmt die Kontrolle eines explosiven Schiffs und reist in Zellen des menschlichen Körpers. Ein gefährlicher Virus versucht jene Zellen zu zerstören und bedroht damit die gesamte Menschheit. Nun liegt es in der Hand des Spielers, den Virus und seine Helfer zu durchlöchern.
Action satt in 32 Level
Zur Rettungsaktion reist man im Story-Modus in insgesamt 32 Level. Die Spielaufgaben variieren innerhalb dieser Level und bedienen sich bei einigen Größen der Videospielgeschichte. So gibt es zum einen die Passagen, in denen die Kamera direkt hinter dem Schiff des Spielers sitzt. In gewohnter „Star Fox“-Manier ballert man auf nahende Gegner, weicht feindlichen Geschossen aus und gibt dem mächtigen Zwischenboss die eigenen Schüsse zu verdauen. Eine weitere Spielvariante erinnert an die Kämpfe gegen Zwischengegner aus „Sonic Rush“ auf dem Nintendo DS. Das Schiff fliegt dabei um den Widersacher herum und weicht den Hindernissen aus, die vom fiesen Gegner verschossen werden.
Den Großteil des Spiels verbringt man allerdings auf der Oberfläche der Zellen, wie man es auch aus „Nano Assault Neo“ auf der Wii U kennt. Mit dem Schiebepad steuert der Spieler das Schiff und sammelt gesunde DNA-Stränge ein. Wahlweise mit den A-, B-, X- und Y-Tasten oder dem Circle Pad Pro schießt man derweil in alle Himmelsrichtungen und zerstört die Gegner.
Viel Abwechslung auf kleinstem Raum
Durch diese Spielvarianten bietet „Nano Assault EX“ viel Abwechslungsreichtum. Die Aufgaben sind untereinander gut durchmischt und machen jede auf ihre Weise viel Spaß. Schon zu GBA-Zeiten war der Entwickler Shin‘en zudem bekannt für den knackigen Schwierigkeitsgrad. Auch auf dem 3DS müssen die Spieler wieder ihr Können beweisen. Nach nur einem Schuss explodiert das eigene Schiff und die drei Leben, die man zu Beginn erhält, sind schon bald aufgebraucht. Durch Bonuspunkte, die man in den Leveln einsammeln kann, lässt die Anzahl der Leben aber nach einiger Zeit erhöhen. Darüber hinaus passt sich der Schwierigkeitsgrad in gewissem Maße an den Spieler an und wird einfacher oder fordernder.
Sind erst einmal alle Storymissionen abgeschlossen, schaltet man auch die weiteren Spielmodi frei. Im Arcade-Modus wagt man sich erneut in die altbekannten Zellen und tritt gegen die Zeit an. Des Weiteren kann man den geführten Kampf im Boss-Modus wiederholen oder im Survivor-Modus sein wahres Geschick demonstrieren. Hinzu kommt eine Highscoreliste, auf der man die eigenen Punkte mit den Spielern weltweit vergleichen kann.
Technik
Zur ursprünglichen Veröffentlichung im Jahre 2011 war „Nano Assault“ auf dem Nintendo 3DS ein wahres Effektparadies. Mit dem „EX“-Ableger im eShop dürfen sich endlich auch europäische Spieler davon überzeugen. Jede Zelle unterscheidet sich mehr oder weniger geringfügig von der anderen und wurde mit viel Liebe gestaltet. Hier gibt es eine opulente Explosion, da huschen Viren im Hintergrund über den Bildschirm – grafisch wird einiges geboten. Durch den hervorragenden 3D-Effekt kann der Spieler sogar nahenden Geschossen besser ausweichen. Der Sound steht dem Feuerwerk in nichts nach und unterstreicht das Geballer mit SciFi-haften Melodien und dem ein oder anderen Sprachsample. Ein gelungenes Technikpaket also, aber wer hätte das bei Shin‘en nicht erwartet?
Die eShop-Version des Spiels unterstützt erstmalig auch das Circle Pad Pro. Ausgerechnet auf eine Touchscreensteuerung haben die Entwickler aber verzichtet. Die meisten Missionen funktionieren zwar auch mit den Tasten problemlos, aber bei den „Star Fox“-Leveln hätten wir uns eine zusätzliche Touchscreenvariante im Stile von „Kid Icarus: Uprising“ gewünscht.
Bisher gibt es zwei Kommentare
Es hat bisher wirklich viel Spaß gemacht, aber man macht die verschiedenen Zellcluster, knallt dann einen letzten Boss ab und dann läuft völlig unvorbereitet der Abspann über den Bildschirm. Ich hätte mir für den letzten Boss ehrlich gesagt schon ein bisschen mehr erwartet.
Der Schwierigkeitsgrad war über das ganze Spiel hinweg angenehm fordernd, allerdings wirds gegen Ende einfacher, weil sich durch die zusätzlichen Leben (man muss 100 von diesen blauen Bonussteinen sammeln, um ein zusätzliches Leben zu bekommen, wobei nicht jeder besiegter Gegner so einen Stein "scheißt") der Schwierigkeitsgrad schon vereinfacht.
Am Anfang denkt man sich noch "shit, ich wurde 2 mal getroffen, beim nächsten Mal ist Schluss", bei 6 Leben denkt man sich dann "Pfah, da kann ich ruhig ein bisschen unvorsichtiger sein".
Die Grafik ist, wie im Bericht schon geschrieben, eine richtige Bombe! Da wird wirklich viel aus dem kleinen Kasten rausgeholt, ganz zu schweigen von dem grandiosen 3D-Effekt, wobei gerade bei den Zellen zum Teil störende Doppelbilder auffallen.
Tja, bleibt die Frage, ob es die 15 Euro wert war. Ich bin mir noch nicht ganz sicher: Es macht auf der einen Seite wirklich viel Spaß, aber ich finde einfach es gibt zu wenig Levels. Klar, jetzt kommt noch der Boss-Modus und der Survivor, aber letzteres muss man auch erst freispielen, durch beenden des Boss-Modus, der verteufelt schwer ist. So ist auf der anderen Seite schon wieder für Motivation gesorgt. Bin deshalb geteilter Meinung.
Ansonsten gut geschriebener Artikel!