Fußball ist der Lieblingssport der Deutschen, weshalb es nicht verwundert, dass viele Jungs von einer Profikarriere träumen. Doch der Konkurrenzdruck in den Nachwuchsvereinen ist groß, wodurch dieser Traum nur für wenige Auserwählte in Erfüllung geht. So bleibt für aussortierte Titelhungrige nur der Griff zu einer der Fußballsimulationen, welche jedes Jahr für sämtliche Konsolen und Handhelds erscheinen. Eines davon ist „Pro Evolution Soccer 2013 3D“ von Konami, welches für den 3DS erhältlich ist. Im folgenden Test erläutern wir euch, ob sich das Spiel in der Champions League behaupten kann oder nur eine unbedeutende Außenseiterrolle einnimmt.

Bekannte Aushängeschilder

Auf den ersten Blick präsentiert sich „PES 2013“ sehr gut, denn im Menü bekommt man gleich eine Fülle an Spielmodi präsentiert. So dürften Fans des europäischen Fußballs besonders darüber erfreut sein, dass sich die UEFA Champions League nachspielen lässt. Sogar das Intro mit der berühmten Hymne wurde integriert, was sofort richtig Stimmung aufkommen lässt.

Dem nicht genug, lädt auch ein zweiter großer Wettbewerb, die Copa Santander Libertadores zum Nachspielen ein. Dabei handelt es sich um das südamerikanische Pendant zur Champions League, welches ebenfalls exklusiv in „PES 2013“ integriert ist. Somit ist es sogar möglich, dass man mit dem aktuellen Clubweltmeister SC Corinthians zumindest den kontinentalen Erfolg nachspielt.

Neben diesen beiden Aushängeschildern trifft man noch auf einen normalen Liga-Modus, welcher insgesamt fünf europäische Ligen, zu welchen unter anderem die britische Premier League und die französische Ligue 1, auch eine internationale Liga, zählt. In Letzterer kann man gewisse Parameter, wie beispielsweise die teilnehmenden Mannschaften, weitgehend selbst festlegen und sich somit seinen eigenen Wettbewerb erschaffen.

Außerdem sind unter dem Punkt Pokal noch einige spezielle Turniere zu finden, die großteils mit Nationalmannschaften gespielt werden. Zu diesen zählen zum Beispiel eine veränderte Form der Europameisterschaft und der Africa-Cup.

Abwechslung garantiert

Alternativ zu den Ligen und Pokalwettbewerben gibt es zudem noch zwei besondere Modi, in welchen der Schwerpunkt nicht auf den Erfolg des ganzen Teams gelegt wird. So wählt man in der Spielform Weltfußballer einen bereits vorhandenen Star aus und spielt die ganze Zeit über nur mit diesem einen Charakter. Ziel dabei ist, wie es der Titel auch schon sagt, mehrere überragende Saisons abzuliefern und somit mittelfristig zum Weltfußballer ernannt zu werden. Je nach Position müssen dabei natürlich verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. So fällt ein Stürmer durch Tore auf, während ein Verteidiger eher durch sichere Abwehrarbeit auftrumpfen kann.

Möchte man jedoch nicht mit einer vorgefertigten Figur in den Olymp aufsteigen, so bietet der "Werde zur Legende"-Modus die Möglichkeit, dass man sich seinen eigenen Fußballer erstellt. Mit diesem tritt man anschließend einem eher mittelmäßigen Verein bei und versucht mit guten Leistungen Transfers zu besseren Teams und die Einberufung in die Nationalmannschaft zu erreichen. Hierbei sind vor allem die vielen Individualisierungsmöglichkeiten in Sachen Körperbau oder Leistungsfähigkeit sehr positiv hervorzuheben. Leider ist man jedoch auf die offensiven Positionen, also Stürmer oder Mittelfeldspieler beschränkt. Die Rolle eines Verteidigers kann man, wie es im Weltfußballer-Modus der Fall ist, leider nicht einnehmen.

Hobbymanager

Wer selbst jedoch nicht gerne den Rasen betritt und sich lieber als Manager betätigt, bekommt in der sogenannten Meister-Liga die Möglichkeit dazu. In diesem Modus wählt man einen Verein aus, dessen Erfolg man durch gutes Wirtschaften oder auch gezielte Aktivität auf dem Transfermarkt bestimmt. Dabei ist es völlig egal, welches Team man zu Beginn auswählt, denn die bekannten Spieler werden allesamt durch zufällig erstellte Jungspunde ausgetauscht. Zudem startet man in der zweiten Liga des jeweiligen Landes und muss sich erst einmal hocharbeiten.

Natürlich bietet auch diese Spielform die Möglichkeit, dass man die Spiele gegen andere Mannschaften selbst austrägt, wodurch man noch mehr Einfluss auf den Erfolg hat. Doch natürlich können die Aufeinandertreffen auch einfach simuliert werden, was bestimmte Vorgänge beschleunigt. Dies ist vor allem in der Anfangsphase sehr hilfreich, denn der Modus ist nicht einfach zu durchschauen und benötigt einige Einarbeitungszeit.

Multiplayer

Ein wichtiger Bestandteil von Fußballsimulationen ist natürlich auch der Multiplayer, welcher in „PES 2013“ nicht zu kurz kommt. So kann man sich entweder im lokalen Modus oder auch online mit Freunden oder einem Zufallsgegner messen. Das Spiel über das Internet funktioniert übrigens ausgesprochen gut und weißt keine ersichtlichen Mängel auf. Um für etwas mehr Abwechslung zu sorgen, wären jedoch eine Online-Liga oder Pokalwettbewerbe wünschenswert gewesen.

Weiterhin unterstützt „PES 2013“ auch die StreetPass-Funktion des 3DS. Trifft man also einen Besitzer des Spiels, so kann man sich zu einem späteren Zeitpunkt mit diesem messen.

Spielfluss und Taktik

Zwar geht „PES 2013“ sehr gut von der Hand, doch insgesamt erscheint das Spiel ein wenig zu langsam. So muss man bei schnellen Angriffen oft erst lange auf den Ball warten und auch direkte Pässe in den Lauf erscheinen sehr schwergängig. So kann es passieren, dass gerade gegen stärkere Gegner kein wirklicher Spielfluss zustande kommt, was den Spaß ein wenig trübt. An dieser Stelle wäre also definitiv eine höhere Geschwindigkeit der Aktionen von Nöten gewesen.

Taktische Eingriffe können, wie bereits im Vorgänger, über den Touchscreen vorgenommen werden, was sich als sehr praktisch erweist. Leider sind nur vier vorgegebene Strategien wählbar, was insgesamt ein wenig enttäuschend ist. Dies wird jedoch durch unzählige Möglichkeiten wettgemacht, die man im Pausenmenü vorfindet. Hier können Spielern individuelle Aufgaben zugeteilt werden, die sie anschließend auch weitgehend anständig erfüllen.

Technik

In grafischer Hinsicht ist der Titel solide umgesetzt, was vor allem in den Nahaufnahmen sichtbar wird. So sind die Gesichter der Spieler gut zu erkennen und sehen ihren realen Vorbildern relativ ähnlich. Weiterhin sehen auch die Stadien im 3D-Modus sehr beeindruckend aus und lassen somit die Herzen der Fans höher schlagen. Leider wird dieses Bild durch das Publikum getrübt, welches wie aufgeklebt wirkt und mehr stört als zur Stimmung beiträgt.

Diese wird jedoch von der akustischen Gestaltung auf ein Maximum gehoben, denn die integrierten Fangesänge sind zumeist passend und gelungen. Leider wiederholen sie sich ein wenig zu schnell und wirken somit schnell ermüdend. Selbiges gilt übrigens auch für den Kommentator.