Mit „Freakyforms: Deine Geschöpfe, quicklebendig!“ fanden einige bereits letztes Jahr unter den leeren Regalen des eShops einen ersten interessanten Titel, der speziell für die Konsole entwickelt wurde. Durch eine witzige Idee und der gelungenen, lustigen Umsetzung konnte das Spiel durchaus beeindrucken, musste letztendlich aber auch Kritik einstecken, da es langfristig sehr eintönig wurde und kaum an Abwechslung bot. Zum Launch des 3DS XL ergriffen die Entwickler die Initiative und veröffentlichten „Freakyforms Deluxe: Deine Geschöpfe, quicklebendig!“ als Retail-Titel für den 3DS. Ohne das Grundprinzip groß zu verändern, setzt das Team schlicht auf mehr Inhalt und neue Elemente. Inwieweit diese Neuerungen einen Kauf erzwingen, lest ihr in unserem Review.

Willkommen auf deinem Planeten!

Wie bereits angekündigt, setzt der Titel tatsächlich nur auf die Kreativität des Spielers und besitzt daher keinen ausgeprägten Story-Modus. In „Freakyforms Deluxe: Deine Geschöpfe, quicklebendig!“ befindet man sich auf dem eigenen Planeten, den man mit selbsterstellten Kreaturen zu bevölkern hat. Mit steigender Population vergrößert und verändert sich der Planet, sodass neue Areale freigeschaltet werden. Ansonsten schickt man im Grunde die eigene Schöpfung ständig auf Erkundungstour, um neben dem notwendigen Füttern auch die Aufgaben der anderen Geschöpfe sowie die neuen Dungeons zu meistern. Beim Aufbau des Planeten legten die Entwickler besonderen Wert auf den Editor, da sie vom Spieler erwarten, dass er durch die Erweiterung des Editors auch ständig motiviert wird, weitere Formis zu kreieren.

Kreieren, erkunden und bekämpfen

Die ersten Herausforderungen bestehen darin, Formis durch einzelne Elemente des Editors zu erschaffen. Gelingt dem Spieler der einfache Einstieg in den Titel, werden die Quests auch erweitert, besonders herausfordernd wird es jedoch nicht. Geschöpfe nach Vorlage kreieren oder mit verschiedenen Teilen erstatten: All das soll bloß an der Kreativität kitzeln und den Spaß am Editor auslösen. Wer sich hierbei am Charme des Spiels verliert und kaum vom Erschaffen wegkommt, wird mit „Freakyforms“ sehr zufrieden sein. Wer sich jedoch weniger dafür begeistern kann, wird schon bald an der Eintönigkeit der Erkundungstour und des Prinzips verzweifeln.

Auf der Erkundungstour spaziert man mit dem ausgewählten Formi über den Planeten und sammelt neben Nahrungsmittel auch Goldmünzen, die man später unter anderem für nützliche Erweiterungen im Dungeon eintauschen kann. Trifft man bei der Tour auf ein weiteres Geschöpf, kann es vorkommen, dass dieses einen um einen Gefallen bittet. Dabei handelt es sich größtenteils um simple Aufgaben. Entweder soll man für es eine Lieferung durchführen, ein Formi zu einem beliebigen Punkt begleiten oder bestimmte Gegenstände auf dem Planeten aufsammeln. Daher fällt das Spazieren recht abwechslungsarm aus und langweilt den Spieler nach den ersten Runden.

Spannend wird es bei den Dungeons, die es exklusiv in der Deluxe-Variante des Titels gibt. Hierbei kämpft man sich mit dem eigenen Formi durch die Stufen und Etagen eines Dungeons und kämpft im Stil eines Rollenspiels gegen andere Geschöpfe, die auf dem Weg zum Endgegner warten, um so den gefangenen König zu befreien. Ein Formi hat dabei einen bestimmten Angriffs-, Verteidigungs-, Tempo- und Glückswert, sowie einen Lebensbalken, die durch verschiedene Erweiterungen ansteigen können. Da der Endgegner deutlich stärker und herausfordernder ist als die Untertanen im Dungeon, sollte man zuvor einige Kämpfe wagen beziehungsweise einige Erweiterungen durch die gesammelten Goldmünzen kaufen und die Werte verbessern.

Viel an Spannung wird man letztendlich selbst bei der Dungeon-Tour nicht finden, da die Kämpfe simuliert werden, sodass der Spieler während einer Konfrontation keinen Einfluss hat. Stößt man auf einen Gegner, findet man sich schnell in einem Kampf und schaut dann dem eigenen Formi zu, wie dieses den Kontrahenten angreift, den gegnerischen Angriffen ausweicht oder gegebenenfalls einiges an Attacken einkassiert. Ansonsten bleibt dem Schöpfer der Kreatur nichts anderes übrig als zu hoffen, dass man den Kampf besteht.

Was ist Deluxe?

Mit der Retail-Version von „Freakyforms“ versprechen die Entwickler viel an Inhalt und Abwechslung. Leider gelingt ihnen letzteres kaum, da selbst die neuen Dungeons letztendlich kaum herausfordernd sind und schnell eintönig werden. Inhaltlich dagegen erfüllt das Team das Versprechen. Da im Fokus des Titels der Editor steht, wird dieser auch erheblich erweitert und bietet neue Teile für Formis, Landschaften und Objekte. Weiterhin ist es auch möglich nun mit drei weiteren Freunden am Bastelspaß teilzunehmen, das selbst mit einer einzigen 3DS-Karte funktioniert. Ansonsten bleibt es lediglich bei der Erweiterung in der Erkundungstour und den damit verbundenen Dungeons.

Technik

„Freakyforms Deluxe: Deine Geschöpfe, quicklebendig!“ unterscheidet sich in der Technik kaum von der eShop-Variante und präsentiert sich weiterhin im passenden, bunten Look. Die Grafik passt zur lustigen Umgebung, sodass es nicht allzu schlimm ist, dass der 3D-Effekt sehr unspektakulär ausgefallen ist. Zur witzigen Gestaltung erhofft das Team durch eine verrückte „Synchronisation“ den Charme des Spiels auszubauen, was ihnen auch letztendlich mit den Stimmen der Kreaturen gelingt.

Kritisch wird es technisch in der Steuerung. Die Formis werden mit dem Stylus über den Touchscreen des 3DS kontrolliert, die sich dann entweder sehr langsam Schritt für Schritt oder in unkontrollierbaren Sprüngen fortbewegen. Trotz der ungewohnten Steuerung kommt man letztendlich damit klar, jedoch hätte man die Bewegung der Kreaturen genauso gut über den Schiebepad des 3DS regeln können, sodass es viel weniger umständlich geworden wäre.