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Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch

Wenn sich ein Konsolenhersteller die Exklusivrechte an einer fremden Reihe sichert, dann kann man davon ausgehen, dass dieser Serie in den nächsten Jahren eine größere Bedeutung zufällt. Mit der „Project Zero“-Reihe aus dem Haus Tecmo/Koei ist Nintendo diesen Weg gegangen. Schon „Project Zero 4: Mask of the Lunar Eclipse“ erschien 2008 exklusiv für die Wii in Japan und nun vor den Sommerferien hat Nintendo mit „Project Zero II: Crimson Butterfly - Wii Edition“ und dem Spin-Off „Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“ zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Was es mit dem verfluchten Tagebuch auf sich hat, wollen wir euch nun erzählen...

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Eine junge Dame aus der Geisterwelt


Ein kleines, violettes Tagebuch, auf dem ein Fluch liegt, eine junge Dame ohne Erinnerung und eine mysteriöse Dame in Schwarz bilden die Eckpunkte der Geschichte, in die man in „Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“, nicht nur sprichwörtlich, gezogen wird. Das Abenteuer beginnt schon kurz nach dem Erhalt des kleinen, violetten Buches. Eben selbiges bringt den Spieler in ein altes Haus in der Geisterwelt. Nur dank der berühmte Camera Obscura und der Hilfe einer jungen Dame namens Maya findet man den Weg zurück aus der Geisterwelt. Maya hat dort ihre Erinnerung verloren und ist, im Gegensatz zu allen anderen Geistern in dem Haus, nicht böse geworden. Sie begleitet einen fortan durch das Abenteuer, gibt einem Hinweis und ihr Schicksal scheint auch in irgendeiner Art und Weise mit dem Rätsel um das verfluchte Tagebuch verbunden zu sein.

Tagebuch und Kamera


Das verfluchte Tagebuch ist im Spin-Off der „Project Zero“-Reihe Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers. Das sechzehn Seiten umfassende Exemplar sollte man auf eine ebene Fläche vor sich abgelegt und außerdem ausreichend Platz in der Umgebung geschaffen haben. Die berühmte Camera Obscura ist das wichtigste Werkzeug, um die Lebewesen der Geisterwelt nicht nur zu sehen, sondern auch gegen sie in der realen Welt zu kämpfen. Im Unterschied zu den Episoden der Originalreihe hält man die Camera Obscura, in Form des Nintendo 3DS, nun allerdings selbst in der Hand.

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Einsatz der Camera Obscura


Aufgabe ist es nun, mit dem fotografischen Kleinod im Tagebuch nach Hinweisen zu suchen, um den Fluch von dem Büchlein zu nehmen. Hinter den Seiten des Tagebuchs verbergen sich allerhand Rätsel, die man lösen muss. Einige beziehen sich auf andere Seiten, andere erfordern den Einsatz besonderer Linsen, wie der violetten Linsen oder der Umkehrlinse, mit denen man Dinge sehen kann, die einem bislang verborgen geblieben sind. Aber auch Geister verstecken sich hinter den Seiten des Tagebuchs. Eben jene ruhelosen Seelen, die dessen Fluch erlegen sind, werden durch die Augmented-Reality-Technik aus der Geisterwelt in die reale Welt treten. Wirklich gut gelaunt sind die Geister nicht und so wundert es kaum, dass sie einen nach dem Eintritt in die reale Welt attackieren. Um sie zu bannen, muss man die Camera Obscura auf sie richten und im richtigen Moment des Auslöser drücken. Wer in seinem Wohnzimmer plötzlich von seinem Stuhl aufspringt, um den Bewegungen der bösen Geister in seinen eigenen vier Wänden zu folgen, erntet vielleicht verwirrte Blicke von seiner Freundin bzw. seinem Freund, in der U-Bahn würde das Ganze allerdings durchaus schon andere Reaktionen auslösen.

Abenteuer nach dem Fluch


Nach etwa zwei Stunden hat der Spuk allerdings bereits ein Ende, denn dann hat man das Rätsel um das verfluchte Tagebuch gelöst. Nun kann man das Abenteuer noch einmal spielen, um im Plus-Spiel gegen widerstandsfähigere Geister weitere Informationen zum Fluch zu erhalten, als eine wirkliche Erweiterung der Geschichte kann das Plus-Spiel allerdings nicht gesehen werden. Auch die Tatsache, dass man einzelne Kapitel oder die entsprechenden besessenen Seiten noch einmal spielen kann, trägt nicht zu einer größeren Langzeitmotivation bei. Eine schöne Sache ist die Möglichkeit, mit der Camera Obscura Fotos von Familie und Freunden zu machen, die Fotos zu analysieren und anschließend gefundene Geister auszutreiben.

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Technik


Positiv sei zunächst erwähnt, dass „Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“ mit einer schaurigen Atmosphäre aufwartet. Vor allem die düsteren Klänge wiesen zu überzeugen und auch die Fähigkeiten der Augmented-Reality-Technik beeindrucken. Allerdings ist die grafische Präsentation unter dem Strich kein wirkliches Highlight und der 3D-Effekt auch nicht herausragend. Die Funktion des Nintendo 3DS als Camera Obscura funktioniert allerdings einwandfrei. Somit ist das Spin-Off der „Project Zero“-Reihe ein schauderhaftes Abenteuer mit technischen Höhen und Tiefen.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“ ist vor allem ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass um die Augmented Reality-Technik ein ideenreiches und spannendes Abenteuer entstehen kann. Die Spielatmosphäre ist erstklassig, auch wenn bei der Grafik im Allgemeinen und beim 3D-Effekt im Speziellen noch durchaus Luft nach oben gewesen wäre. Ansonsten trübt vor allem eine extrem kurze Spieldauer der Geschichte den Gesamteindruck. Somit reicht es trotz kreativer und atmosphärischer Spielidee nicht zu einer höheren Wertung. Über eine zweite Episode würden wir uns trotzdem freuen, ansonsten warten wir gespannt auf eine mögliche Ankündigung für die WiiU.

Bisher gibt es 17 Kommentare

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  • Avatar von Tom433
    Tom433 09.08.2012, 23:23
    das Spiel ansich ist eigendlich richtig gut... mich stört bloß das es sehr hell sein muss damit der 3DS das Tagebuch erkennt.
  • Avatar von zockerin97
    zockerin97 24.07.2012, 13:19
    lohnt es sich das Spiel zum Vollpreis zu kaufen denn anscheinend soll die Spielzeit ja maximal nur 5 Stunden betragen...sonst kauf ich es mir lieber gebraucht auf ebay oder so :/
  • Avatar von Virgion1972
    Virgion1972 14.07.2012, 14:29
    Ich kann das Spiel auch empfehlen! Stecke nur gerade beim letzten Kampf fest! Die Frau in schwarz ist einfach nicht zu besiegen! Vielleicht kann einer per PN helfen,wie man das schaffen soll?
  • Avatar von Bati-Madness
    Bati-Madness 12.07.2012, 00:39
    Ist das Spiel komplett in Englisch ?
  • Avatar von padlord
    padlord 11.07.2012, 12:59
    Wenn ichs bei mir am Fenster spiele, hab ich einen Spiegel, wo der Topscreen sein soll. Gerade bei einem Spiel mit etwas dunklerer Spielumgebung spiegelt das noch mehr. Außerdem spielen viele solche Spiele halt lieber in dunklerer Umgebung. Ich hatte Resident Evil Revelations z.B. nur abends gezockt. Das macht alles irgendwie spannender. Das selbe bei Spirit Camera.
  • Avatar von Jens
    Jens 11.07.2012, 10:40
    Kurz zur Testumgebung: Wir haben tagsüber in der Nähe von großen Fenstern gespielt. Dadurch hatten wir überhaupt keine Lichtprobleme bzw. das Problem, dass das AR-Buch nicht gefunden wurde. Auf die Spielatmosphäre hatte das keine Auswirkungen. LG
  • Avatar von Sepp
    Sepp 11.07.2012, 09:34
    Hatte eigtl ein Auge auf das Spiel geworfen, aber 30? für die kurze Spielzeit ist mir dann ehrlich gesagt doch ein wenig zu viel...
  • Avatar von nostri
    nostri 11.07.2012, 08:53
    Könnte man das mit der Atmosphäre nicht mit einer Schreibtischlampe oder Taschenlampe, die nur den Kartenbereich beleuchtet lösen???
  • Avatar von padlord
    padlord 11.07.2012, 07:11
    Spiel kostet nur 30? bei Amazon. Ist aber durch die kurze Spielzeit, selbst das nicht wert. Wer hat denn heutzutage keinen PC und nen PDF Reader gibts ja gratis.
  • Avatar von TomLoewe
    TomLoewe 11.07.2012, 00:52
    Ich habe so meine Zweifel!
    Aus eigener Erfahrung fühlt sich ein Horror/Schocker-Titel nur in gedämpften Licht gut an.
    Da wir alle wissen, dass die Cam des 3DS in solchen dunklen Situationen grosse Probleme hat, befürchte ich, Wenn man es nicht gerade bei Tages- oder Flutlicht spielt wird es nervig!
    Die PDF-Lösung jenseits des mitgelieferten Heftes empfinde ich als "Schildbürgerstreich": Man braucht einen 3DS, die Cartridge, einen PC oder Mac sowie Acrobat Reader - Waaaaahhh??? ö_Ö

    Dennoch:
    Ich bin überzeugt, dass die Atmo stimmig und gut umgesetzt ist. Gerade Story und Sound scheint einige Tester zu überzeugen.
    Ich persönlich finde es zu wenig "Gimmik" für einen 40-50 ? teuren Titel.
    Als Download hätte ich das Game noch ernst genommen.

    Die AR-Techologie MUSS weiter entwickelt werden! Und Dieses Game macht einen netten Anfang.

    Aber dann bitte in Zukunft für Titel die bei Tageslicht zu spielen sind.

    Ich greife mal ins Blaue: "Paper Mario" in einem hundert Seitem starken Buch würde uns doch alle mehr interessieren!
  • Avatar von nostri
    nostri 10.07.2012, 20:59
    Bei Project Zero 2 solls im Heft ja auch was für Spirit Camera geben, sowas wie eine Zusatzmission, weiß jeman wieviel Umfang das ist? Also wieviel das noch zusätzlich an SPielzeit bringt?

    Schonmal Danke im voraus
  • Avatar von DaRealRiku
    DaRealRiku 10.07.2012, 20:29
    Aber auch blöd, wenn man sich drehen soll... Muss die PDF mal am iPad ausprobieren. Da macht das sicherlich mehr Sinn, als mit dem Laptop.
  • Avatar von Raikage46
    Raikage46 10.07.2012, 20:21
    Zitat Zitat von pad84 Beitrag anzeigen
    Ansonsten kann man auf der Nintendo Seite des Spiels das Tagebuch als PDF runterladen und alle im dunklen Raum halt am Laptop spielen. So schafft man es am besten in einem komplett dunklen Raum das Spiel gut zu spielen.
    Wusste nicht, dass es das als PDF gibt. Danke für den Hinweis. So wirds bestimmt viel besser funktionieren. ^^
  • Avatar von padlord
    padlord 10.07.2012, 20:05
    Dunkler raum und Schreibtischlampe funktionierte bei mir sehr gut. Ansonsten kann man auf der Nintendo Seite des Spiels das Tagebuch als PDF runterladen und alle im dunklen Raum halt am Laptop spielen. So schafft man es am besten in einem komplett dunklen Raum das Spiel gut zu spielen.
  • Avatar von crimsonidol
    crimsonidol 10.07.2012, 19:58
    Die "Konkurrenz" von Planet*** hat diesbezüglich der Lichtverhältnisse was in ihrem Test geschrieben. Der Tester wirkte wenig begeistert.
  • Avatar von Raikage46
    Raikage46 10.07.2012, 19:54
    Zitat Zitat von Mc_Rib Beitrag anzeigen
    wegen dem AR braucht man doch bestimmt gute Lichtverhaeltnisse oder ?
    Ja, leider, denn das macht die düstere Atmosphäre kaputt. Ich hatte auch einige andere Probleme mit dem AR. An einer Stelle am Anfang sollte man sich nämlich bewegen und gleichzeitig die Kamera auf das Tagebuch richten und da ging natürlich oft "das Signal verloren".


    Die Grafik ist, finde ich, eigentlich ganz ok und nicht schlecht und den 3D-Effekt braucht man manchmal auch nicht, da man sich oft bewegen muss und den 3D-Effekt nicht aus jedem Winkel wahrnehmen kann.

    Eine Sache, die recht schade ist, ist dass es nicht immer Sprachausgabe gibt. Erst werden ein paar Sätze gesagt, dann muss man wieder lesen und dann sprechen sie wieder...
  • Avatar von Mc_Rib
    Mc_Rib 10.07.2012, 19:37
    wegen dem AR braucht man doch bestimmt gute Lichtverhaeltnisse oder ?