Willkommen in Wario Land!
Nachdem Marios Alter-Ego in „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ seinen ersten Auftritt als Oberfiesling hinlegte, schlüpft man im Nachfolger selbst in die Rolle Warios. Der griesgrämige Geselle scheint es den Spielern zuvor genug angetan zu haben, um ihm ein eigenes Spiel zu spendieren.
Nachdem Mario seinen Widersacher zuvor aus seinem Schloss vertrieben hat, das von ihm unrechtmäßig besetzt wurde, sucht der obdachlose Wario nach einem Dach über dem Kopf. Doch dafür benötigt es erst einmal genug Geld. Als Wario hört, dass die Brown Sugar Piraten die Goldstatue von Prinzessin Peach gestohlen haben, macht er sich auf den Weg zur Pfeffer-Insel, wo sich die Piraten versteckt halten. Wario hat mit der kostbaren Statue natürlich seine ganz eigenen Pläne und will natürlich sich auch an Mario rächen, der sich ebenfalls auf die Suche nach der gestohlenen Statue gemacht hat.
Abenteuer auf der Pfeffer-Insel
Die Pfeffer-Insel wird in sieben Areale unterteilt, welche Wario an die verschiedensten Orte der Insel führen. Während er sich zu Anfang am Strand der Insel wiederfindet, führt ihn sein Weg später durch den Dschungel oder über ein Piratenschiff. Typischerweise gilt es innerhalb der Areale unterschiedlich viele Level zu meistern, um sich am Ende einem Endgegner zu stellen. Das Spiel bietet wie sein Vorgänger auch eine Weltkarte, jedoch müssen die Level in einer vorgeschriebenen Reihenfolge abgeschlossen werden und können nicht wie bei „Super Mario Land 2: 6 Golden Coins“ vom Spieler selbst ausgewählt werden. Insgesamt gibt es 40 Level, die teilweise jedoch im späteren Spielverlauf noch einmal absolviert werden müssen.
Aber auch in Sachen Gameplay gibt es markante Unterschiede. Zwar spielt sich der Titel genauso wie die beiden vorherigen „Super Mario Land“-Spiele, doch unterscheiden sich Warios Fähigkeiten von denen Marios erheblich. Zwar kann auch Wario auf Gegner hüpfe, doch im Gegensatz zu seinem Kontrahenten betäubt er diese nur. Dafür ist er in der Lage, sie aufzuheben und als Wurfgeschoss zu missbrauchen. Zusätzlich beherrscht Wario den Rippenstoß: Ein Rammangriff mit dem er Gegner besiegen und einfache Steinblöcke zerstören kann. Zusätzlich wurden dem Bösewicht ganz eigene Gegner-Arten spendiert, die man so zuvor noch nicht gesehen hatte und für ein frisches Spielerlebnis sorgen.
Spielerisch fühlt sich der Titel dafür ein wenig träger an. Dies liegt vor allem daran, dass sich Wario aufgrund seines korpulenten Körpers nicht allzu schnell bewegen kann, geschweige denn die selbe kraftvolle Sprungkraft wie Mario aufweist. In Verbindung mit Warios Spezialfähigkeiten und seinem Rammangriff entsteht jedoch ein völlig anderes Gameplay, welches sich keineswegs schlechter oder denn besser als bei den Mario-Titeln erweist. Es ist einfach nur anders.
Auf Schatzsuche
Abseits des Absolvierens der einzelnen Level steht jedoch auch das Anhäufen von Münzen und Schätzen im Vordergrund. Schließlich benötigt Wario die finanziellen Mittel, um seine neue Bleibe zu finanzieren. Am Ende eines jeden Levels werden die gesammelten Münzen gezählt und einem Münz-Konto gut geschrieben. Fans des Glückspiels können ihre Taler jedoch am Schluss eines Levels auch in einem Minispiel vermehren, genauso gut aber auch allesamt verlieren. Wahlweise kann man auch um Herzen und somit neue Leben spielen.
Abseits der Münzen sind in einzelnen Leveln auch Schätze versteckt. Um diese zu finden, benötigt es zunächst jedoch einen Schlüssel, den Wario meist mühsam aufspüren muss, um die Türen zu den Schatzkisten öffnen zu können. Um tatsächlich alle Schätze zu finden, muss man die Level mehrfach spielen. Für genügend Langzeitmotivation nach dem Abspann ist also gesorgt, schließlich finden sich nicht alle Schätze direkt beim ersten Anlauf.
Nach dem Abschließen des Spiels werden die gesammelten Münzen und Schätze abgerechnet. Je nachdem, umso praller Warios Konto ist, desto luxuriöser erweist sich seine neue Bleibe.
Kraftvolle Spezial-Formen
Wie schon in den Vorgängern, sind auch im dritten Teil wieder zahlreiche Power-Ups in den einzelnen Leveln verteilt. So ermöglicht die Bullen-Vase Wario einen weitaus stärkeren Rammangriff und verleiht ihm Stierhörner, mit denen er sich an der Decke festhaften kann. Zusätzlich erlernt er auch die Möglichkeit, kräftig auf den Boden aufzuschlagen, um so alle Gegner in der Umgebung durch ein Erdbeben zu betäuben.
Durch die Jet-Vase hingegen kann Wario eine kurze Zeit gleiten und höher springen, während ihn die Drachen-Vase Feuer speien lässt. Sobald Wario aber verwundet wird, verliert er seine Fähigkeiten und verwandelt sich im schlimmsten Fall in Mini-Wario zurück. In dieser Form kann er nicht länger den Rammangriff ausführen. Um seine normale Größe zurückzuerlangen, muss Wario jedoch erst eine Knoblauch-Vase aufsammeln.
Technik
Auch grafisch lassen sich Parallelen zum Vorgänger knüpfen. Der Stil ähnelt sich sehr, trotzdem kann man sagen, dass der dritte Teil an manchen Stellen detailliertere Objekte und Umgebungen aufweist. Die Unterschiede sind jedoch nur minimal und lassen sich schwer festmachen.
Mit der akustischen Untermalung verhält es sich ähnlich. Die Melodien sind stimmig und den Arealen thematisch angepasst. Viele der klassischen Game Boy-Melodien haben einen hohen Ohrwurm-Faktor, sodass man sich auch mit ausgeschalteter Konsole noch heimlich beim Weitersummen erwischt.
Bisher gibt es sechs Kommentare
Ich habe das früher bis zum umfallen gezockt