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Angler's Club: Ultimate Bass Fishing 3D

Wobei kann man wohl besser entspannen, als bei einer gemütlichen Runde Angeln? Dies dachte sich wohl auch der Publisher Namco Bandai und lädt mit „Angler’s Club: Ultimate Bass Fishing 3D“ alle Nintendo 3DS-Besitzer zu einer Verschnaufpause vom Alltag ein. Ob das Angelerlebnis aber damit auch Langeweile pur bietet oder selbst den radikalsten Vegetarier an die Konsole fesselt, lest ihr in unserem Test.

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Willkommen bei den Sims


Bevor es richtig losgeht, müsst ihr erst mal dem örtlichen Angel-Verein beitreten. Dazu wird natürlich ein richtiger Ausweis benötigt samt Foto, welches ihr gleich mit der integrierten 3DS-Kamera schießen dürft. An sich keine schlechte Idee, nur wird das Passfoto auf dem Ausweis ziemlich gestreckt, was einfach unschön aussieht. Danach könnt ihr eine Spielfigur erstellen, die euch oder wem auch immer ähneln darf. Dazu stehen Frisuren, Brillen, Bärte, Klamotten, etc. zur Auswahl. Leider ist das Angebot, wenn man mal von den Anziehsachen absieht, nicht besonders groß. Selbst euer Foto könnt ihr als Gesicht auswählen. Leider wirkt dies aber mehr wie eine übergezogene Maske vom Karneval aus Venedig und sieht somit nicht wirklich schön oder gar realistisch aus.

Grenzenlose Freiheit?


Wenn man die Einstellungen alle abgeschlossen hat, geht es auch schon raus auf den See. Ihr habt leider richtig gehört, im Spiel gibt es nur einen einzigen See zum Fischen. Dieser ist zwar in verschiedene Abschnitte unterteilt und jeder Abschnitt bietet unterschiedliche Angelplätze und Fischarten, aber wirklich viel landschaftliche Abwechslung bieten sie nicht. Zudem darf man auch nicht frei über den See schippern, sondern darf nur die kleinen Angelplätze über eine Karte mit nachfolgenden Ladepausen auswählen. Gelungen in der Darstellung sind die dynamischen Wettereffekte. So zaubert der Titel zwischen strahlendem Sonnenschein und dunklen Regenschauern am Tag und in der Dämmerung alles in gelungener Optik in passender Atmosphäre auf den kleinen Bildschirm. Allerdings kündigt immer eine nervige Meldung die Wetteränderung an. Der Frustfaktor wird durch diese Nachricht extrem gesteigert, da sie jegliche Angeltätigkeit unterbricht, sofern der Fisch nicht schon am Haken hängt, da in dieser Phase die Zeit angehalten wird und sich daher auch das Wetter nicht ändern kann..

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Learning by doing


Neben einem freien Angelmodus preist sich der Titel noch mit über 45 Wettkämpfen an. Im ersten Turnier ist gleich ein kleines Tutorial eingebaut, welches diesen Namen aber nicht wirklich verdient. Es werden zwar Basis-Steuerelemente erklärt, aber die reichen bei weitem nicht aus, um auch nur einen Fisch ins Boot zu bekommen. Hier ist also „Learning by doing“ gefragt. Wenn man die Technik aber einmal raus hat, bekommt man fast jeden Fisch an den Haken. Ärgerlich ist auch, dass es zwar eine riesige Auswahl an Ködern und Angelzubehör gibt, aber kaum Informationen darüber, welche Vor- oder Nachteile die jeweiligen Utensilien bieten.

Wettkampf ohne Kampf


In den Turnieren mag leider nicht wirklich Stimmung aufkommen. Einmal stören zum großen Teil die immer gleichen Zielvorgaben in unterschiedlichen Wettbewerben. Gerade in den ersten Wettkämpfen werden innerhalb von 15 Minuten immer die gleichen zwei Fischarten gefordert. Die einzigen Unterschiede sind, dass manchmal die schwersten drei oder die schwersten fünf Fische für die Wertung zählen. So ein Recycling wirkt einfach nur lieblos und halbherzig. Zusätzlich ist es sehr schade, dass man seine Mitstreiter außer bei der Siegerehrung nie zu Gesicht bekommt. Man schippert immer allein in der Gegend herum und bekommt auch keinerlei Informationen über den derzeitigen Wettkampfstand oder etwas in der Art. Da ist man von Angelsimulationen auf anderen Konsolen Besseres gewohnt. Dort darf man beispielsweise mit seinen Konkurrenten um die besten Angelplätze streiten und hört manchmal, wenn ein Gegner einen großen Fang gemacht hat. Im 3DS-Titel kommt leider so keine Stimmung auf und das Ergebnis verkommt zur Glückssache. Entweder man hat genug gefangen oder nicht, was man eh erst am Wettkampfende erfährt. Zudem fällt auf, dass sich häufig Endergebnisse der Gegner bis aufs letzte Gramm gleichen, wenn man das Turnier wiederholt. Das killt den letzten Rest vom Wettkampf-Feeling. Daher ist es sehr fraglich, ob die Motivation bestehen bleibt, wirklich jedes Turnier zu meistern, da es eh nur Geld zu gewinnen gibt. Mit dem Geld kann man sich immer neue Ausrüstung kaufen, die man zum großen Teil aber nicht benötigt, da auch mit einem Köder und der Standardangel alle zehn Fischarten problemlos gefangen werden können.

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Statistik pur


Immerhin ist der Statistikmodus ziemlich gelungen. Dort gibt es detaillierte Übersichten zu den Turnieren und eine Top10-Hitliste zu jeder gefangenen Fischart. Außerdem gibt es Fotos, auf denen man stolz den größten Fang jeder Art präsentiert. Zusätzlich bietet der Modus noch Ranglisten von jedem absolvierten Turnier. So kann man also immer wieder seine größten Triumphe bestaunen. Sehr lobenswert!

Technik


Der 3D-Effekt ist sauber programmiert und weiß sehr zu gefallen. Es gibt keine störenden Schatten oder ähnliches. Auch die Grafik ist im Ganzen in Ordnung. Sie hätte zwar an einigen Stellen etwas mehr Feinschliff vertragen können, aber die Wetter- und Wassereffekte sehen wirklich gut aus. In musikalischen Dingen hat man sich positiv ausgedrückt auch um wirklichen Realismus bemüht. In den Menüs gibt es gefühlt nur einen immer wieder dudelnden Song, beim Angeln hingegen gibt es nur die Klänge der Natur zu belauschen. Man hört das Plätschern des Wassers, das Singen der Vögel und zum großen Teil nichts. Aber anderseits trägt es wirklich zur ruhigen, gemütlichen Stimmung einer Angel-Session bei. Zudem sollte man noch anmerken, dass auch hier Namco Bandai auf eine deutsche Lokalisierung verzichtet hat. Die wenigen und meist überflüssigen Texte sind also alle in Englisch gehalten. Einen Multiplayer-Modus sucht man vergeblich.

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Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Was soll man zu „Ultimate Bass Fishing 3D“ sagen? Es zeigt viele gute Grundideen, die aber allesamt lieblos umgesetzt wurden, wie beispielsweise das dynamische Wetter mit der nervigen Meldung. Auch die Motivation kann es nicht wirklich hochhalten mit den halbgaren Wettkämpfen. Da aber durch die gelungene 3D-Grafik und die naturnahe Soundkulisse wirklich entspannte Stimmung beim Angeln aufkommt, wird man in kurzen Pausen oder auf längeren Fahrten das Modul immer wieder einlegen, um eine kurze Auszeit vom Alltag nehmen zu können.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von Ph1l753
    Ph1l753 30.10.2011, 23:31
    Nicht so hastig schreiben.ich glaub für die Angler Fans würden es kaufen.
  • Avatar von MrMueller97
    MrMueller97 29.10.2011, 21:30
    Wie aufregend -.- Es ist irgendwie widerlich wie viele DS/3DS Spiele verkauft werden die eig. kompletter Müll sind!
  • Avatar von jojoxyz
    jojoxyz 27.10.2011, 12:25
    Also, ich muss sagen, wenn man sich auf das Spielprinzip einlässt, kann es schon süchtig machen. Hab schon mehrere Angel-Sims gespielt und der Kampf mit dem Fisch mit der Hoffnung, dass er besonders groß und schwer ist, macht schon Spaß. Daher werd ich es bestimmt noch öfters spielen, sind ja jetzt schon über 6 Stunden Spielzeit zusammen gekommen. :-)
  • Avatar von Astorax
    Astorax 27.10.2011, 12:18
    Also da angle ich doch lieber in Zelda, das beste Anglerspiel aller Zeiten xDD
  • Avatar von Leonardron
    Leonardron 27.10.2011, 03:20
    Da keiner etwas dazu schreibt, mach ich mal den Anfang.
    Grafisch scheint gut zu sein, aber das Gameplay. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,
    dass Angel rauswerfen, Schnur einholen, wieder reinwerfen, warten, warten, Fisch beißt an, vorsichtig
    Schnur reinholen..............................jetzt der Burner ist auch wenn man wie es aussieht zwischendurch
    auch noch etwas mit einem Boot fahren darf. Da sich bis jetzt sonst keiner geäußert hat, gehe ich davon aus
    dass ich nicht alleine stehe mit meiner Meinung.