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Ghost Recon: Shadow Wars

Wenn Ubisoft die Ghost-Einheiten in den Krieg ziehen lässt, geht es oftmals brachial zur Sache. Obwohl die „Ghost Recon“-Spiele zumeist Wert auf die richtige Strategie legen, sind die schnellen Reaktionen des Spielers am Abzug der Waffe dennoch entscheidend. Auf dem Nintendo 3DS hat man nun unter der Führung von Julian Gollop einen anderen Weg eingeschlagen. Der Brite ist für die legendäre „X-COM“-Reihe bekannt und sollte dementsprechend wissen, wie ein richtiges Strategiespiel auszusehen hat. Ob „Ghost Recon: Shadow Wars“ als 3DS-Launchtitel genau das beweisen kann, werden wir euch nun verraten.

Nationalismus pur


Der russische Supernationalist Yuri Treskayev möchte durch die bevorstehenden Wahlen an die Macht kommen und mithilfe seiner Anhänger für eine ungesunde Portion Chaos sorgen. Die russischen Interessen in Osteuropa werden sabotiert und Treskayev gewinnt immer mehr an Macht. Durch geschickte Züge und einen ausgeklügelten Plan räumt der Nationalist einen Feind nach dem anderen aus dem Weg und kommt seinem Ziel immer näher.

Dazu stehen ihm auch die Dead Hand-Basen zur Verfügung, die noch aus der Soviet-Ära stammen und selbst nach der eigentlichen Auseinandersetzung noch unabhängig von der Hauptzentrale agieren können. Das nutzt der Machtgeber aus, um seine Armee zu stärken und andere unter Druck zu setzen. Als die Spannungen immer stärker werden, sendet Amerika die Special Ops-Einheit der Ghosts aus, um dem Treiben ein für alle Mal ein Ende zu setzen.

Strategie ohne Ende


Die Infiltrationen der Ghost-Einheit laufen allesamt in den insgesamt 37 gemächlichen aber dennoch aufregenden Missionen der Geschichte ab. Als Spieler hat man die Kontrolle über seine Akteure im Kriegs-Schauspiel und bestimmt rundenbasiert, welche Aktion sie ausführen sollen. Die Spielumgebung ist dabei wie ein Schachbrett in Quadrate aufgeteilt und jede der Einheiten kann nur eine gewisse Anzahl an Feldern überqueren, bevor der Aktionsradius zu Ende ist.

Möchte man mit einem seiner Ghosts nun etwa einen Widersacher angreifen, muss man sich auf dem entsprechenden Feld im Radius befinden. Manche der Einheiten können nämlich nur aus der Ferne angreifen, während andere in nächster Nähe stehen müssen. Für jeden Angriff gibt es zudem drei Angriffsstärken, die in den Farben Gelb, Orange und Rot dargestellt werden. Zumeist gilt dann die Devise „Je näher man dem Gegner kommt und je gefährlicher der Zug ist, desto mehr Schaden wird verursacht“.

Die Ghosts


Im Team befinden sich Einheiten mit verschiedenen Fähigkeiten. So gehört einer der Klasse der Scharfschützen an, während der andere als Kanonier eher mit dicken Wummen über das Feld zieht. Neben der jeweiligen Waffe unterscheiden sich die Gruppen unter anderem auch in der Distanz, die man hinter sich bringen kann oder in der Anzahl der Lebenspunkte. Nach einigen Missionen steht dem Team aber einer Sanitäterin zur Verfügung, die bei einem Wehwehchen direkt zur Hilfe eilt.

So unterschiedlich wie die Einteilungen der Ghosts sind auch die Missionen. Obwohl man fast immer nur alle Feinde besiegen muss, sind die Aufträge in der Regel immer abwechslungsreich. Als Kommandant muss man so zum Beispiel mit seinem Trupp eine der Dead Hand-Basen übernehmen, einen Stützpunkt vor Gegnern schützen oder einen Konvoi der Widersacher unschädlich machen. Durch das relativ langsame Spieltempo ergibt sich dadurch eine Spielzeit, die weit über 15 Stunden im Hauptmodus liegt.

Herausforderungen und Mehrspielermodus
Abgesehen von der Kampagne gibt es noch zwei weitere Modi, die fleißige Spieler für längere Zeit beschäftigen sollen. Kampfmissionen schaltet man im Geschichtsmodus frei und verdient beim Absolvieren der Aufträge zusätzliche Punkte, die man in den Rang investieren kann. Im Laufe des Spiels kann man mit den so genannten PEC-Punkten ganze 16 Ränge verdienen. Dabei kommt es darauf an, in welchem der drei verfügbaren Schwierigkeitsgrade man eine Mission abschließt. Je schwieriger die Mission war, desto mehr Punkte werden folglich auch dem Rang gutgeschrieben.

Der Mehrspielermodus funktioniert leider nicht über das Internet. Dafür kann man die Multiplayerpartien auch im Hot-Seat-Modus mit einem Freund austragen. Dazu werden keine zwei Nintendo 3DS benötigt, denn das Gerät wird nach der eigenen Runde einfach an den Mitspieler weitergegeben. Dies lässt den fehlenden Onlinemodus wenigstens zu einem Großteil verschmerzen, schließlich machen die Auseinandersetzungen gegen einen Freund wirklich Spaß.

Technik


Einer der größten Schwachpunkte von „Ghost Recon: Shadow Wars“ ist ohne Zweifel die Grafik. Man sieht dem Strategiespiel seine DS-Wurzeln an und wenn man gerade von einem Rundflug auf Wuhu Island kommt, wird man schon etwas enttäuscht sein. Die Figuren sind grobkörnig und zu undetailliert. Außerdem werden sie von einer dicken schwarzen Kontur umgeben, die man so zuletzt bei „GTA: Chinatown Wars“ gesehen hat.

Über die grafischen Schwächen lässt sich aber nicht nur dank des exzellenten Spielprinzips hinwegsehen. Auch die nette Soundkulisse hilft dabei, die Tränen der Enttäuschung zu trocknen. Die Melodien im Hintergrund sind zwar meist recht patriotisch, passen aber jederzeit zur Geschichte und regen den Gedankenfluss an. Zudem gibt es zwischenzeitlich einige Videosequenzen, die durch Kompressionsartefakte aber nicht sehr überzeugend sind.

3D-Umsetzung


Wie sollen da nun also die 3D-Effekte Spaß machen, wenn die eigentliche Grafik bei der Entwicklung eher nebensächlich war? In der Tat werden die dreidimensionalen Fähigkeiten nur sehr zaghaft eingesetzt. Wenn die Kamera dann aber im richtigen Winkel über einer der zahlreichen Erdschluchten steht, wirkt der Anblick trotzdem einigermaßen hübsch. Den eigentlichen Hit findet man aber in den netten Menüs und Textblöcken, die in verschiedenen Ebenen angeordnet gleichzeitig noch für mehr Tiefe sorgen.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

So sehr wir uns über die Grafikfehler in „Rayman 3D“ aufgeregt haben, umso überraschter waren wir von „Ghost Recon: Shadow Wars“. Der mitreißende Strategietitel avancierte in unserem Test zum Geheimtipp unter den bisherigen Nintendo 3DS-Spielen und verfügt über einen immensen Umfang. Als Vorzeigetitel für die 3D-Funktion eignet sich das Spiel zwar nicht, wer aber für einige spannende Runden mit den Ghosts zu haben ist, sollte zugreifen.

Bisher gibt es sechs Kommentare

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  • Avatar von Blacksun87
    Blacksun87 11.04.2011, 19:52
    Jaja wir bösen Nationalisten...


    die Internationalen und Amis führen zwar ständig Krieg aber das is ja für die "gute" Sache ^^
  • Avatar von Dracar
    Dracar 27.03.2011, 15:18
    Ich bin wirklich überrascht von dem Spiel. Es hat zwar keine Innovativen Ansätze im Gameplay, aber dafür hat es einen angenehmen Spielfluss und zeugt von einem wahrlich grandiosem Tiefeneffekt. Für mich jedenfalls ein Geheimtipp!
  • Avatar von LinkZX
    LinkZX 24.03.2011, 17:48
    Ich hols mir.Das ist wohl das beste Ubisoft 3DS game.
    Obwohl die grafik nicht so gut ist ist es für mich das 3t beste Launch spiel.
  • Avatar von Philipp
    Philipp 24.03.2011, 12:00
    „Weit über 15 Stunden“ bedeutet auch nicht, dass man nach 15 Stunden durch ist, oder? Das war jetzt nur eine grobe Zahl, da jeder bei solchen Titeln anders spielt. Manche wollen die perfekte Punktzahl, manche wollen auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielen und deshalb wollten wir eine Spielzeit nennen, nach der man sich ungefähr richten kann. Für den Profimodus kann man locker noch einmal fünf bis zehn Stunden dazu rechnen.
  • Avatar von Loco Blutaxt
    Loco Blutaxt 24.03.2011, 11:54
    15 Stunden sind doch kein "immenser Umfang"!?!
    Also bei einem rundenbasierten Strategiespiel erwarte ich deutlich mehr Spielzeit! Also heißt's doch warten auf "Final Fantasy Tactics 3D" oder "Advanced Wars 3D" oder wie auch immer die üblichen Verdächtigen dann heißen werden...
  • Avatar von moritz431
    moritz431 24.03.2011, 09:44
    Ist schon bestellt, denn mir ist auch ein gutes Spiel wichtiger als eine Techdemo!