Am vergangenen Dienstag waren wir bei Nintendo in Frankfurt zu Gast, um uns die Spiele der E3 selbst anzuschauen. Nach der Enttäuschung, die uns „Star Fox Zero“ bescherte, waren wir natürlich gespannt, ob „Super Mario Maker“ unsere Laune verbessern würde. Schließlich wurde besonders nach den Nintendo World Championships deutlich, wie viel Potential hinter dem Editor steckt. Deshalb haben wir uns an den Titel gewagt und konnten herausfinden, ob die Euphorie berechtigt oder nur Wunschdenken ist.
Unser erstes eigenes Level
Im Gegensatz zu bisherigen „Mario“-Spielen, kommt „Super Mario Maker“ aus einer anderen Kategorie. Anstatt dem Spieler fertige Level zu servieren, die der Klempner für die Rettung der Prinzessin meistern muss, kreiert man selber sein Abenteuer, um es anschließend mit der ganzen Welt über das Miiverse zu teilen. Dafür stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Vier verschiedene Epochen aus den „Mario“-Spielen lassen sich auswählen, bei denen sieben verschiedene Hintergründe genutzt werden können. Egal ob die Startwelten, der Untergrund oder Geistervillen; für die passende Atmosphäre ist gesorgt. Mit zwei Dutzend Gegnern, Objekten und Items durften wir hantieren, und tatsächlich hat das schon viel Spaß gemacht, denn unzählige Gegner, unsichtbare Blöcke und schwierige Sprungpassagen können schnell eine Herausforderung darstellen. Drei Reihen für Objekte waren zudem noch leer, sodass wahrscheinlich mindestens 60 davon eingebaut werden können. Wirklich interessant wird das ganze jedoch erst, wenn die Spieler anfangen selbst zu kombinieren.
Undenkbares wahr machen
Um ein besonders spannendes Level zu gestalten, sollte man zuerst die Geheimnisse des Editors herausfinden. Wer zum Beispiel einen grünen Koopa auswählt und diesen mit dem Touchpen schüttelt, erhält einen roten Koopa. Deshalb haben wir erst einmal jeden Gegenstand so behandelt, um zu schauen, was denn passieren würde, und prompt ließen sich diverse Überraschungen erhaschen. Doch auch das Kombinieren der verschiedenen Objekte verspricht unzählige Möglichkeiten. Ein riesiger Fisch mit Flügeln, der aus einer Kanone geschossen kommt, ist dabei noch eine der eher harmloseren Neuschöpfungen, die das Spiel ermöglicht. Auch das Kopieren von angepassten Röhren, Gegnern oder Plattformen wird durch die richtigen Knöpfe zum Kinderspiel und geht angenehm von der Hand. Es bleibt abzuwarten, welche Meisterwerke die Spieler in den Wochen nach dem Erscheinen auf die Welt loslassen werden, denn einige Sachen hätte man sich niemals in einem „Super Mario“-Spiel vorstellen können. Zwar waren nicht alle Kombinationen möglich, die man sich vorstellen kann, aber schon alleine die, die man erstellen konnte, waren beeindruckend.
Zwischen staunen, verzweifeln und genießen
Wer sein Level gebaut hat, kann es kinderleicht online stellen, solange er es einmal selber durchgespielt hat. Damit geht Nintendo sicher, dass jede auswählbare Herausforderung auch lösbar ist. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese auch von jedem durchgespielt werden. Während einige Level sich buchstäblich von selbst spielen, gab es andere, die perfekte Sprünge, schnelle Reaktionen und einen kühlen Kopf forderten. Dabei waren die Herausforderungen aus den Nintendo World Championships noch nicht einmal die schwierigsten. Bei so manchen kann es gar eine Stunde dauern, bis das Ende erreicht wird. Motivierend ist das trotzdem, denn das typische Gefühl der Reihe begleitet die Spieler permanent.
Wenn einem ein Level gefällt, können ähnliche am unteren Bildrand ausgewählt werden, weshalb es schwer sein wird, sich vom Spielen abzuhalten. Alternativ kann eine Bewertung abgegeben oder weiteres vom Macher genossen werden. Ein Filter im Menü garantiert auch, einen passenden Schwierigkeitsgrad zu finden. Es ist bemerkenswert, dass Nintendo in diesem Bereich endlich alles richtig macht, denn zugänglicher könnte der Online-Modus gar nicht sein. Man kann sogar seine Lieblingslevel abspeichern, um diese später erneut auszuprobieren. Wer sich den Code einer Herausforderung notiert, kann sie zudem an einen anderen Spieler schicken, der sich dann auch beweisen darf. Es bleibt abzuwarten, wie die Filterung dann am Ende funktioniert, wenn tausende Level pro Tag erscheinen. Aktuell darf man allerdings optimistisch bleiben.
It’s-a-me, Marth!
Optisch bekommt man genau das, was wohl jeder erwarten dürfte. Während der moderne Stil genauso aussieht, wie bei „New Super Mario Bros. U“, erscheinen „Super Mario Bros.“, „Super Mario Bros. 3“ und „Super Mario World“ im klassischen Pixel-Look, der durch die HD-Qualität schöner als jemals zuvor aussieht. Auch akustisch überzeugt der Titel auf voller Linie, denn bei jedem Hintergrund ertönt die passende Musik, und auch sonst fehlt eigentlich nur noch ein Musik-Editor wie bei „Mario Paint“, doch man will sich nicht zu viel auf einmal wünschen.
Lobenswert ist auch die amiibo-Einbindung, die sowohl die Besitzer der Figuren belohnt, als auch diejenigen, die einfach nur den Inhalt genießen wollen. Wer nämlich die Charaktere auf das Gamepad stellt, schaltet Kostüme frei, die denselben Effekt wie ein Pilz haben. Zwar entfalten diese keine neuen Möglichkeiten, es ist aber unglaublich witzig, den klassischen Link, Kirby, Bowser und Marth, sowie Pixel-Versionen der Wii Fit Trainerin oder Yoshi zu sehen, jeweils mit den passenden Geräuschen. Leider konnten wir diese nur in Stil des ersten Serienablegers bestaunen. Wie sie in den anderen Stilen aussehen, wissen wir noch nicht. Auch die Anzahl der Gastcharaktere bleibt vorerst ein Geheimnis. Wer keine amiibo zur Verfügung hat, braucht nur den 100-Mario-Modus durchspielen, und schaltet sie anschließend frei. Was es mit diesem allerdings auf sich hat, wurde nicht verraten.
Bisher gibt es 27 Kommentare
Die amiibo-Version ist nie verfügbar. Weiß jemand wie hoch da der Preis ist?
Ich hab mir das Spiel jedenfalls schon vorbestellt und freu mich bereits seit der ersten Ankündigung riesig drauf
weiß jemand ob der 8bit amiibo einfach ein mario-amiibo sein wird oder ist der ein extra amiibo?
Aber trotzdem kann er sich, vorallem mit den älteren Versionen, von Lunar Magic & SMBX messen.
Bin echt gespannt was Nintendo für's nächste 2D Mario plant und wie/ob sie die Reihe fortsetzen.
Und zu dem thema Editoren für andere spiele sag ich nur mario kart x trackmania
und hoffentlich geht das mit Userlevel downloaden sehr einfach und korrekt
Puh, das ist schon ein krasses Statement. Kann ich mir eigentlich auch nur schwer vorstellen, dass so ein spaßiger und ausgereifter Editor wirklich eines der besten Spiele sein soll. So klein ist die Konkurrenz nicht unbedingt.
Trotzdem scheint Nintendo da saubere Arbeit gemacht zu haben. Vielleicht kommt irgendwann ja noch ein Mario Maker für den 3DS.
Aber ein Zeldamaker wäre ich echt episch!!! (bei Erfolg nicht unwahrscheinlich)
Wird direkt gekauft sobald es da ist