Inside Nintendo 166: Der Inside-Nintendo-Jahresrückblick 2019 – Teil 2

Zunächst einmal wünschen wir allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes neues Jahr! Jetzt, da die traditionell mit Feierlichkeiten verbundenen letzten Tage des Jahre vorbei sind, richtet sich unser Blick meist voller Optimismus wieder nach vorn. Die hoffentlich eingekehrte Ruhe nach den Festtagen bietet aber auch Gelegenheit für einen Blick zurück. Nachdem wir vor drei Wochen die ersten sechs Monate des vergangenen Videospiel-Jahrs 2019 haben Revue passieren lassen, folgt nun der zweite Teil unseres großen „Inside Nintendo“-Jahresrückblicks. Los geht es direkt mit einer der wichtigsten Meldungen des Jahres aus der Nintendo-Welt.

Juli: Die Katze ist aus dem Sack

Am 10. Juli beendete Nintendo Monate der Spekulation und enthüllte offiziell die erste Revision der Nintendo Switch. Diejenigen, die sich eine Pro-Variante erhofft hatten, gingen jedoch leer aus, denn angekündigt wurde eine reine Handheld-Revision. Das Gerät, das bereits im September erscheinen sollte, stieß auf breite und überwiegend positive Resonanz. Wenig später wurde dann bekannt, dass die erhöhte Akkuleistung des Lite-Modells bald auch für neue Exemplare der normalen Switch verfügbar sein werde. Ebenfalls im Juli kündigte Big N neue Joy-Con-Farben an, die (noch) mehr Farbe ins Spiel bringen sollten.

Obgleich es erst Ende des Monats erschien, war „Fire Emblem: Three Houses“ zweifelsohne der für Nintendo-Fans prägendste Titel des Spielemonats Juli. Die Rückkehr der traditionsreichen Nintendo-Reihe auf eine Heimkonsole heimste nicht nur sehr positive Kritiken ein, sondern durfte sich auch über gute Verkaufszahlen freuen. Außerdem ging mit „Dr. Mario World“ ein weiteres Mobile-Spiel aus dem Hause Nintendo an den Start und erreichte mehr als zwei Millionen Downloads in den ersten drei Tagen. Da für Nintendo wieder ein Geschäftsquartal abgelaufen war, konnte der Konzern darüber hinaus weitere beeindruckende Verkaufszahlen vermelden, insbesondere für die Switch-Konsole und ihre erfolgreichsten Spiele.

Weitere nennenswerte Veröffentlichungen waren etwa „Dragon Quest Builders 2“, „God Eater 3“, „Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order“ und „Wolfenstein: Youngblood“. Ende des Monats erschien außerdem aus dem Nichts die originale „DOOM“-Trilogie – und sorgte mit Bethesda-Account-Zwang für hitzige Debatten und viel Kritik gegenüber dem Hersteller. Neu angekündigt wurden „Pillars of Eternity: Complete Edition“, das Switch-exklusive „Harvest Moon“-Remake „Story of Seasons: Reunion in Mineral Town“ „Super Monkey Ball: Banana Blitz HD“ – der erste neue Teil von Segas Äffchen-Action seit einigen Jahren – und „The Outer Worlds“. Am letzten Tag des Monats ging schließlich mit dem „Dragon Quest“-Helden ein neuer DLC-Recke für „Super Smash Bros. Ultimate“ an den Start und „Captain Toad: Treasure Tracker“ erhielt ein kostenloses VR-Update.

August: In Köln spielt die Musik

Auch im Jahr 2019 stand der August für Spielefans in Deutschland stark im Zeichen der gamescom, die diesmal vom 25. bis 29. August in der Domstadt stattfand. Obgleich es sich um die weltgrößte Spielemesse handelt, geizen die bedeutenden Hersteller in Köln in der Regel mit großen neuen Ankündigungen, und da stellte auch Nintendo keine Ausnahme dar. Dies trug dazu bei, dass es im August in der Nintendo-Welt nur wenige große Neuigkeiten gab – das berüchtigte Sommerloch ließ grüßen. Für erhitzte Gemüter in diesen Wochen sorgte nicht nur ein sehr heißer Sommer, sondern auch die seit Anfang der 1990er Jahre wohlbekannte Frage nach dem Verhältnis zwischen Videospielen und Waffengewalt, die infolge des Anschlags in El Paso wieder einmal aufgekommen war.

Wieder brachte Nintendo pünktlich zum Monatsende einen großen neuen Switch-Titel heraus, nämlich Platinum Games' „Astral Chain“, das auf eine sehr gute Resonanz stieß. Weitere Neuerscheinungen im August umfassen „DC Universe Online“ oder „Grandia HD Collection“ sowie „PictoQuest“ und eine Switch-Portierung von „The Vanishing of Ethan Carter“ – letztere beiden Spiele erschienen direkt am Tag ihrer Ankündigung. Auch das ein oder andere neue Spiel wurde angekündigt, darunter das Switch-exklusive „Bubble Bobble 4 Friends“, „Disney Classic Games: Aladdin and The Lion King“ oder „Little Nightmares II“.

Im Rahmen der Indie World gaben außerdem mehrere vielversprechende Titel unabhängiger Studios ihr Debüt, etwa Portierungen von „Hotline Miami“, „Ori And The Blind Forest“ – ein weiterer Microsoft-Titel für Nintendo – und „Superhot“ sowie das neue Shin'en-Spiel „The Touryst“. Wenn auch angesichts der unüberschaubaren wöchentlichen Flut an neuer Software keineswegs von einer Spieledürre die Rede war, so kommt man doch nicht um das Urteil umhin, dass sich insgesamt doch das vielzitierte Sommerloch bemerkbar machte.

„Ring Fit Adventure“ war eine von vielen neuen Ankündigungen im September. Mit neuen Meldungen hatte Nintendo in diesem Monat wahrlich nicht zu geizen, erfolgte der erste Teaser zum Fitness-Spiel doch just einen Tag nach einer prallgefüllten „Nintendo Direct“-Ausgabe.

September: 130 Jahre und kein bisschen leise

Umso praller gefüllt war dafür der September, als es langsam zu herbsten begann. Los ging es am 5. September um Mitternacht mit einer neuen „Nintendo Direct“-Ausstrahlung, die viele Neuigkeiten parat hatte. Hier das Wichtigste in aller Kürze zusammengefasst: Es wurden Switch-Portierungen von zwei „Assassin's Creed“-Titeln sowie von „Overwatch“ und „Tokyo Mirage Session #FE“ angekündigt und das früher indizierte „Doom 64“ schaffte es auf die Switch. Besonders freuten sich Fans, dass Nintendo Switch Online um SNES-Spiele erweitert und „Deadly Premonition 2“ angekündigt wurde. Drei weitere Neuenthüllungen erschienen sogar direkt im Anschluss an die Präsentation, nämlich das erste „Deadly Premonition“, „Divinity: Original Sin 2“ und „Super Kirby Clash“. Die große Überraschung am Ende der Ausstrahlung war eine HD-Neuauflage von „Xenoblade Chronicles“. Wie üblich, sind darüber hinaus viele kleinere Titel vorgestellt sowie neue Trailer zu bereits bekannten künftigen Spielen gezeigt worden.

Die Nintendo Direct war also randvoll mit neuen Inhalten gefüllt, doch das hinderte Nintendo nicht, bereits am nächsten Tag eine weitere große Neuigkeit parat zu haben. Die Japaner präsentierten nämlich einen Video-Teaser, der ein innovatives und bewegungslastiges Switch-Spiel erahnen ließ. Genauer vorgestellt wurde diese neue Switch-Erfahrung dann einige Tage später am 12. September unter dem Titel „Ring Fit Adventure“; bereits einen Monat später sollte das Fitnessspiel erhältlich sein. Am 20. September erschien dann weltweit die Nintendo Switch Lite. Das schlanke Gerät wurde von Diskussionen über den Sinn seiner Existenz begleitet, konnte als reine Handheld-Konsole aber wie auch viele andere Kritiker auch uns grundsätzlich überzeugen. Endgültig besiegelt war damit auch das Schicksal des 3DS, der in den vorherigen Monaten keinerlei Rolle mehr gespielt hatte.

Viele der Neuankündigungen und manche der Neuerscheinungen des September haben wir bereits im Rahmen der „Nintendo Direct“-Zusammenfassung erwähnt. Das war aber noch nicht alles, denn just am letzten Tag des Monats kündigte Nintendo via Twitter ein neues „Dr. Kawashima-Spiel“ für die Switch an. Auf den Markt brachte der Konzern „Daemon X Machina“, das leider hinter den Erwartungen zurückblieb, sowie die Switch-Neuauflage „The Legend of Zelda: Link's Awakening“. Sehr umstritten war das Ende September für iOS- und Andoid-Geräte veröffentlichte „Mario Kart Tour“, das wegen seiner Monetarisierung heftige Kritik einstecken musste.

Von den Drittherstellern kamen ungewöhnlich viele neue Spiele auf den Markt, etwa „AI: The Somnium Files“, „Dragon Quest XI S“ – das übrigens als allererstes Spiel für die Switch angekündigt worden war –, „FIFA 20“, „NBA 2K20“, „Spyro Reignited Trilogy“ und „Untitled Goose Game“. Daneben fanden wieder unzählige Portierungen ihren Weg auf Nintendos Hybridkonsole, unter anderem von „Baldur's Gate“, „Darksiders II“, „Devil May Cry 2“, den ersten drei „Dragon Quest“-Spielen, „Final Fantasy XIII“, „Grid Autosport“, „Lego Jurassic World“, „Ni no Kuni“, „Ori and the Blind Forest“ und „Torchlight II“. Mit „Shakedown: Hawaii“ kam sogar für den 3DS ein bekanntes neues Spiel heraus.

Wahrlich, im September war in der Nintendo-Welt so viel los wie in keinem anderen Monat 2019. Dass ausgerechnet dieser Monat unter anderem mit der lang erwarteten Switch-Revision so viel Bewegung mit sich brachte, erwies sich als gute Fügung, denn am 23. September konnte Nintendo seinen 130. Geburtstag zelebrieren – besser gesagt: hätte ihn zelebrieren können, denn das sich sonst sehr seiner Geschichte bewusste Unternehmen begeht seine Jubiläen meist nicht groß. 130 Jahre und kein bisschen leise – vielleicht wollte der Konzern just diese Vitalität mit den vielen Neuankündigungen und -erscheinungen des September unter Beweis stellen.

Links: Nach 19 Jahren musste das „Mario & Luigi“-Studio AlphaDream die Pforten schließen. Rechts: Nintendo-Anwalt John Kirby ist wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag verstorben.

Oktober: Wenige Neuigkeiten, umso mehr neue Spiele

Einen starken Kontrast dazu stellte der beginnende Oktober dar, der für Nintendo-Fans traurige Nachrichten mit sich brachte. Zunächst meldete AlphaDream, das Studio hinter der „Mario & Luigi“-Reihe, Insolvenz an. Ebenfalls Anfang des Monats starb eine zwar wenig bekannte, dafür aber umso bedeutendere Persönlichkeit der Nintendo-Geschichte: Der Anwalt John Kirby, der Nintendo in den 1980er Jahren in einem Mammutprozess gegen die Universal Studios gerettet hatte und als Namensvorbild für Nintendos Hüpfspielhelden Kirby gilt.

Darüber hinaus wurden am Beginn der herbstlichen Jahreszeit kaum bedeutsame Neuigkeiten publik. Es gab etwa Meldungen über weitere Erfolgszahlen zu Nintendo Switch, weitere Ankündigungen zu „Pokémon Schwert und Schild“ sowie reichlich Debatten über das Phänomen Joy-Con-Drift – doch diese Themen hatten sich auch schon über die vorangegangenen Monate erstreckt. Über den Tellerrand geschaut, beschäftigte die Videospielwelt eine große Kontroverse um Blizzard, das einen an den Protesten in Hong Kong beteiligten professionellen Spieler von Turnieren gesperrt hatte.

Auch neue Spieleankündigungen waren im Oktober eher spärlich; etwa „Call of Juarez: Gunslinger“ und „Duke Nukem 3D“ – bezeichnenderweise beides wieder alte Spiele. Dafür ging Big N bei Neuerscheinungen richtig in die Vollen. „Little Town Hero“, das neue Spiel von Game Freak, stieß auf eher gemischte Resonanz – ganz anders das innovative Fitnessspiel „Ring Fit Adventures“, das in unserem Test das Prädikat als „das beste Workout der Videospielwelt“ erhielt. Nintendo schaffte es wieder einmal, den Fitness-Wahn mit einer motivierenden und ungewöhnlichen Software zu bedienen. Passend zu Halloween kehrte schließlich Luigi in „Luigi's Mansion 3“ in ein Spukhaus zurück.

An namhaften Dritthersteller-Spielen kamen für die Switch unter anderem „Asphalt 9: Legends“, „Call of Cthulhu“, „Overwatch“, „Resident Evil 5“ und „6“, „Sniper Elite III“, „The Witcher 3: Wild Hunt“ sowie Remakes zweier „Baldur's Gate“-Spiele heraus. Den Großteil davon hätte man sich noch zu Wii-U-Zeiten kaum realistisch auf einer Nintendo-Konsole erhofft – dass solche Veröffentlichungen inzwischen nahezu selbstverständlich waren, ist somit ein starkes Zeichen! Und wie immer strömten zahllose Indie-Spiele nach, erwähnt seien hier etwa „A Hat in Time“, „Return of the Obra Dinn“, „Trine 4“ sowie „Yooka-Laylee und das Unerreichbare Versteck“. In diesen Tagen knackte die Switch-Spielebibliothek übrigens die Marke von 2000 veröffentlichten Titeln – innerhalb von nur zweieinhalb Jahren eine sehr beeindruckende Leistung!

November: Verspätetes Sommerloch?

Traditionell erwartet man eine Knappheit an Neuigkeiten eher in den Sommermonaten. 2019 war aber der November der mit Abstand newsärmste Monat des Jahres. Vielleicht waren alle mit „Ring Fit Adventure“ ausgelastet? Wohl eher ist die auffällige Stille zu deuten als Ruhe vor dem Sturm – dem großen Weihnachtsgeschäft. So wird in der Retrospektive deutlich, wie stark das hohe christliche Fest – wobei freilich fast jeglicher christlich-theologischer Sinngehalt auf dem Altar des Konsumgötzen geopfert wird – den Ablauf des Newsjahres in der Videospielwelt prägt. Dazu passt auch unsere Beobachtung ganz am Beginn unseres Jahresrückblicks, dass der Januar 2019 gewissermaßen die Ruhe nach dem Sturm war.

Wie dem auch sei, an Meldungen hat es in dieser Zeit auf Nintendo-Online.de keineswegs gemangelt. Aber es gab doch so gut wie kaum eine Nachricht im Nintendo-Bereich, die für einen Jahresrückblick von Interesse sein könnte. Viel wurde diskutiert wurde der „Sonic“-Film, dessen Neudesign Sega Mitte November in einem zweiten Trailer enthüllte. Außerdem wurde unter anderem „Overwatch 2“ für die Switch bestätigt. Neue Spieleankündigungen von Nintendo erfolgten aber nicht – so wie sich der Konzern überhaupt im November mit Neuigkeiten auffälligerweise komplett zurückhielt.

Ganz anders sah es bei neuen Nintendo-Veröffentlichungen aus. Es erschienen „Layton's Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe“, „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“, das von Nintendo sehr spontan veröffentlichte Tarsier-Spiel „The Stretchers“ – all diese Titel kamen übrigens am selben Tag heraus – sowie natürlich „Pokémon Schwert“ und „Pokémon Schild“, die Mitte des Monats auf den Markt kamen. Obwohl die neuen „Pokémon“-Titel, wie mittlerweile absehbar war, weniger positiv aufgenommen wurden als vorherige Generationen, verkauften sich die Spiele – und auch das war absehbar – innerhalb kürzester Zeit millionenfach.

Sehr erwähnenswert ist auch das neue Exklusivspiel des deutschen Studios Shin'en, „The Touryst“. Bei einem weiteren Blick auf die Releaselisten für November 2019 kann man sich aber nicht des Eindrucks erwehren, dass sich die Dritthersteller stark zurückgehalten haben – dabei ist der November normalerweise hinsichtlich neuer Spieleveröffentlichungen traditionell die stärkste Zeit des Jahres.

So wird zumindest ein Teil der kommenden Konsolengeneration aussehen: Die Xbox Series X. Dem hat Nintendo noch nichts entgegenzusetzen. Wird das der Switch und damit dem Konzern ab Ende 2020 schaden?

Dezember: Ein ruhiger Jahresausklang

Den letzten Monat des Jahres eröffnete Nintendo mit einem Gratis-Update für „Super Mario Maker 2“, das zwar keinen lang ersehnten weiteren Grafikstil, dafür aber nette Bonus-Inhalte mit sich brachte – darunter auch Link aus „The Legend of Zelda“ als Spielfigur! Außerdem wurde nach drei Monaten ohne Nachschub wieder für neue Inhalte im Reigen der NES- und SNES-Spiele bei Nintendo Switch Online gesorgt. Außerdem ging im Dezember Nintendo Switch in einem großen Markt an den Start, der sich traditionell mit Spielkonsolen schwertut: China. Die besonderen politischen Umstände des Mega-Staates bedingten jedoch, dass Nintendo zum Launch nur ein einziges Spiel anbieten konnte, nämlich „New Super Mario Bros. U Deluxe“.

Seit einigen Jahren ist der Dezember von der Show The Game Awards geprägt, die auch 2019 mit einigen Neuankündigungen aufwartete und für teils kontroverse Diskussionen sorgte. Die Hoffnung auf eine große Neuigkeit aus dem Hause Nintendo verlief zwar ein weiteres Male im Sande, dafür wurden aber „Bravely Default 2“ exklusiv für Switch angekündigt und ein neuer Trailer zu „No More Heroes 3“ gezeigt. Außerdem sorgte Nintendo in einer neuen IndieWorld-Präsentation für diverse neue Indie-Ankündigungen, darunter „Axiom Verge 2“.

Abseits der Grenzen der Nintendo-Welt warfen im Dezember große Dinge ihre Schatten voraus, als die sogenannte „Next-Gen“ abermals von sich Reden machte: Microsoft enthüllte offiziell die Xbox Series X und es wurden erste Spiele für diese sowie die ebenfalls für Ende 2020 geplante PlayStation 5 angekündigt. In eigener Sache gibt es auch etwas zu vermelden, denn unser Videospiel-Charakter-Bracket, das das ganze Jahr 2019 über auf Nintendo-Online.de und PS-NOW.de für heiße Schlachten gesorgt hat, ist zu Ende gegangen und hat „Metroid“-Heldin Samus Aran als Siegerin hervorgebracht.

Auch für den Dezember möchten wir noch einige große Neuerscheinungen für Nintendo Switch benennen: „Alien: Isolation“, „Assassin's Creed: The Rebel Collection“, „Blacksad: Under the Skin“ und „Call of Juarez: Gunslinger“. Nintendo selber hat indes im Dezember kein einziges Spiel veröffentlicht. Das Jahr endete für den japanischen Konzern also ziemlich ruhig, während Nintendo Switch und Nintendo Switch Lite dank Weihnachtsgeschäft für Millionenumsätze gesorgt haben dürften.

Fazit: So gut, wie seit Jahren nicht mehr – ein wiedererstarktes Nintendo

Videospiele sind so ein junges und lebendiges Medium, dass man wohl kaum ein Jahr in dieser Szene als langweilig bezeichnen kann. Dementsprechend war das Nintendo-Jahr 2019 insgesamt ziemlich aufregend – vor allem aber war es für Big N ein voller Erfolg. Die Zeiten der Konzernumstrukturierung und des Übergangs von Wii U und 3DS auf die Switch sind endgültig vorbei. Das Geschäft verlief für den Konzern wie am Schnürchen, die Switch hat sich ihren festen Platz in der Branche erarbeiten und diesen verteidigen können. Endlich konnte Nintendo die Früchte der Mühen der vorherigen Jahre ernten, was sich in Zahlen manifestierte, die glatt an die Wii- und DS-Ära anknüpfen.

Nachdem der Konzern selber seine Konsole in der ersten Jahreshälfte eher spärlich mit Neuerscheinungen versorgt hat, war der First-Party-Nachschub spätestens in der zweiten Hälfte 2019 sehr konstant, gab es doch fast jeden Monat mindestens einen neuen Blockbuster. Die Liste an großen Krachern ist ungewöhnlich lang: „Astral Chain“, „Fire Emblem: Three Houses“, „Luigi's Mansion 3“, „Pokémon Schwert und Schild“, „Ring Fit Adventure“, „Super Mario Maker 2“, „The Legend of Zelda: Link's Awakening“, „Yoshi's Crafted World“ – ein so konsequenter und hochwertiger Spielenachschub ist Nintendo bislang nur selten gelungen.

Hier zeigen sich die Vorteile, wenn der Konzern de facto nur noch eine Plattform aktiv zu unterstützen hat. In diesem Sinne ist der 3DS in den ersten Monaten 2019 still und heimlich zu Grabe getragen worden; die Switch Lite hat dann gleichsam den Sargdeckel geschlossen. Äußerst zahlreich waren auch die neuen Veröffentlichungen durch Dritthersteller und insbesondere Indie-Entwickler. Während sich die Hybrid-Konsole als wahrer Liebling der unabhängigen Klein-Studios erwies, sind auch immer wieder große und bekannte AAA-Titel erschienen – hier mögen die Markennamen „Assassin's Creed“, „Mortal Combat“, „Resident Evil“ und „The Witcher“ genügen.

Aber, und dies ist die Krux: Es handelte sich vor allem um alte Spiele, genauer um Neuauflagen und Remakes. Das korrespondierte aber überwiegend einem allgemeinen Trend der Industrie. Gestiegene Entwicklungskosten und ein gewachsenes Bewusstsein für die eigene Vergangenheit scheinen es für Studios immer attraktiver wie lukrativer zu machen, beliebte Spiele aus dem eigenen Katalog neu aufzusetzen. Auf der Switch mag diese Entwicklung noch stärker zutage getreten sein. Dadurch hat sich Nintendos Gerät aber zu einem wahren Allrounder entwickelt – zu einer Konsole mit einem ungemein vielseitigen Katalog, in dem von NES- und SNES-Klassikern über diverseste Indie-Titel bis hin zu aktuellsten Spitzentiteln praktisch alles vertreten ist.

Doch mit welchen Erwartungen gehen wir in das neue Jahr 2020? Wie seit einigen Jahren üblich, wissen wir bislang noch wenig von dem, was Nintendo in den kommenden zwölf Monaten mit uns vorhat. Mit „Animal Crossing: New Horizons“, dem Nachfolger zu „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ sowie dem Remake von „Xenoblade Chronicles“ sind bereits große Titel bekannt. Aber wenn man sich das vergangene Jahr vor Augen führt, so wird doch deutlich, wie viele Überraschungen noch auf uns zukommen werden. Jedenfalls steht Nintendo jetzt in einer stark gewandelten Videospielbranche (wieder) wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung da, ist es um den Konzern doch so gut bestellt, wie seit etwa zehn Jahren nicht mehr.

Jetzt seid ihr gefragt: Was waren eure Nintendo-Highlights im Jahr 2019? Mit welchen Erwartungen geht ihr persönlich in das neue Jahr? Und wie schätzt ihr Nintendos aktuelle Position ein?

Weiterführende Links: Forum-Thread
Weitere Infos im Hub

Inside Nintendo

Hinter den Kulissen von Nintendo

Bisher gibt es einen Kommentar

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Martilunya
    Martilunya 06.01.2020, 08:15
    Toller Artikel, vielen Dank!