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Super Mario Kart (VC)

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Die Mario Kart-Reihe im Laufe der Zeit - Teil 1

Die Einladungen an all eure Freunde sind verschickt, Knabbersachen eingekauft, Getränke kühl gestellt und sicherheitshalber wurden noch einmal alle Wii-Controller auf einen vollen Akku hin überprüft. Bis euch der Postbote eures Vertrauens den neuesten Teil des beliebten Funracers aus dem Hause Nintendo überbringt, vergeht noch ein bisschen Zeit. Wartezeit, die man dafür nutzen kann, einen Blick auf die zahlreichen Titel in der „Mario Kart“-Serie zu werfen und sich daran zu erinnern, welche Entwicklung die Reihe genommen hat.

Vom Asphalt über die Grenzen der Schwerkraft hinweg

Eigentlich hatte es sich Mario zur Aufgabe gemacht, Prinzessin Peach aus den Fängen von allerlei Bösewichten zu befreien. Vor vielen Jahrzehnten versuchte dies ein Affe, der sich im späteren Verlauf als Donkey Kong herausstellte, nur um die Tradition von einer großen, stacheligen Schildkröte namens Bowser fortführen zu lassen. Nicht nur Mario, sondern auch die Entführer ermüdete dies auf Dauer und so entschlossen sich diese wahrscheinlich irgendwann, den Wettkampf in Form von hitzigen Rennen auszufechten. „Mario Kart“ war geboren. Und da sich dieser Wettstreit als besonders erfolgreich und spaßig und neben den anstrengenden Abenteuern von Mario als eine willkommene Abwechslung herausstellte, wurde diese Form des Wettkampfs bis zum heutigen Tage weitergeführt und findet Ende Mai in „Mario Kart 8“ erneut freudigen Zuspruch der Spielergemeinschaft.

Der erste Schritt zum Erfolg: Super Mario Kart

Im Jahre 1993 begann in Europa ein neues Zeitalter im Genre der Rennspiele. Denn zu diesem Zeitpunkt stiegen Mario und sieben seiner Mitstreiter zum ersten Mal in ihre Karts. Ausgetragen wurden die Rennen auf dem Super Nintendo, welches sich den sogenannten Mode 7 zunutze machte, um die verschiedenen Strecken darzustellen. Natürlich war man zu diesem Zeitpunkt technisch noch nicht so weit fortgeschritten, um ein dreidimensionales Bild auf den Röhrenfernseher zaubern zu können. Durch den besagten Mode 7 konnten die Strecken allerdings so berechnet werden, dass durch den richtigen Einsatz der Bildschirmperspektiven ein scheinbar dreidimensionales Bild entstand.

Diese Technik und das unvergleichliche Spielprinzip trugen zum großen Erfolg von „Super Mario Kart“ bei. Doch wie sah dieses Spielprinzip denn im Jahre 1993 überhaupt aus? In „Super Mario Kart“ durfte man an vier verschiedenen Cups teilnehmen, welche in fünf verschiedene Rennstrecken unterteilt wurden. Im Pilz-, Blumen-, Stern- und Spezial-Cup konnte man sein Renntalent über mehrere Runden hinweg beweisen. Insgesamt acht Fahrer buhlten dabei um den ersten Platz und ihr durftet ihnen den Traum um den ersten Platz streitig machen. Doch der Reiz von „Mario Kart“ machte nie der Einzelspieler-Modus allein aus und so konnte man bereits in „Super Mario Kart“ Controller in die Hand eines Freundes drücken, der somit ebenfalls in den Kampf um den ersten Platz einsteigen durfte.

Wollte man sich im direkten Vergleich versuchen, so hatte man in „Super Mario Kart“ die Gelegenheit, sich im Versus-Mode ohne vom Computer gesteuerte Gegner mit einem Freund zu messen. Hierbei kamen, wie auch im Grand-Prix-Modus, die verschiedenen Items zum Einsatz, die zwar oft für einen besseren Platz sorgten, aber Rachegelüste euch gegenüber zum Vorschein brachten. Sah man sich im einen Moment noch über die Ziellinie fahren, fuhr man im nächsten über eine plötzlich auftauchende Banane, die euch diesen Erfolg verwehrte und ein hämisches Grinsen eurer Freunde einbrachte. Der Einsatz dieser besagten Items stellte eine der wichtigsten Spielelemente in der „Mario Kart“-Reihe dar und wurde so auch in allen nachfolgenden Spielen wieder verwendet. Zwar gab es hier und da Änderungen in der Item-Auswahl, aber die Möglichkeit, mit viel Glück oder auch gekonntem Einsatz eines Items das Spiel für sich zu gewinnen, wurde den Spielern nie genommen.

Brauchte man Abwechslung, wurde diese im Battle-Modus geliefert. In verschiedenen Arenen bekam man um sein Kart drei Ballons gebunden, die man mit aller Kraft zu verteidigen hatte. Gleichzeitig hatte man allerdings auch die Aufgabe, diese seinen Gegnern abzunehmen. Ein gekonnt gezielter grüner Panzer und schon hatte man seinem Mitstreiter um einen Ballon erleichtert. Befand man sich am Ende als letzter in der Arena, der noch mindestens einen Ballon sein Eigen nannte, konnte man diesen Wettstreit für sich entscheiden.

So simpel sich diese Modi auch anhören möchten, boten sie ein unvergleichliches Spielvergnügen und fanden auf dem Super Nintendo zwar ihren Anfang, aber niemals ihr Ende. In den darauffolgenden Jahren wurde jede Nintendo-Konsole mit einem Teil aus der Mario Kart-Reihe beglückt. Das Spielprinzip wurde dabei nie wirklich umgeschmissen, sondern lediglich kleine Veränderungen vorgenommen, welche den Spielspaß umso mehr steigerten.

Doch auch ein solch erfolgreiches Spielprinzip, welches auf den ersten Blick keine Verbesserungen notwendig hat, kann den Erfolg nur halten, wenn sich die Reihe selbst weiterentwickelt. Wirft man heutzutage einen Blick auf „Super Mario Kart“ und vergleicht diesen Teil mit einem der neueren, merkt man spürbar diese Entwicklungen. Und genau diese Entwicklungen und Unterschiede machten jeden Vertreter der „Mario Kart“-Reihe einzigartig und unverwechselbar.

Dreidimensionaler Spaß: Mario Kart 64

Mit „Mario Kart 64“ knüpfte Nintendo an den Erfolg von „Super Mario Kart“ an und schaffte somit den Sprung in die dritte Dimension. Die bekannten Modi fanden ebenso ihren Weg auf das Nintendo 64 wie die charismatischen Nintendo-Charaktere, welche in „Mario Kart 64“ von bis zu vier Spielern gleichzeitig ausgewählt werden durften.
Doch die technischen Möglichkeiten des Nintendo 64 waren damals begrenzt und so konnte der Grand-Prix-Modus immer noch nur von zwei Spielern gleichzeitig bestritten werden. Wollte man also mit mehr als zwei Spielern auf die virtuellen Karts steigen, so blieb nichts anderes übrig, als sich für den Versus- oder den Battle-Modus zu entscheiden.

Doch auch neben der Einschränkung in der Spieleranzahl musste „Mario Kart 64“ mit anderen technischen Schwierigkeiten umzugehen wissen. Sobald man sich im Vier-Spieler-Modus befand, bekam nur der erste Spieler den Klang eines Motors für sein Kart spendiert. Die anderen drei Mitspieler mussten darauf verzichten. Doch auch die Strecken wurden angepasst. Waren manche Strecken bei weniger als vier Spielern vollständig befahrbar, wurde bei voller Spieleranzahl die technische Schere eingesetzt und an der Länge der Strecken herumgeschnitten.

Die technischen Einschränkungen minderten den Spielspaß keineswegs, denn dieser stellte einen fairen Kompromiss dar. Stundenlang konnte man sich mit Freunden auf den verschiedenen Strecken messen und dabei die Zeit vergessen. Diese Zeit durfte man in „Mario Kart 64“ auf 16 verschiedenen und abwechslungsreichen Rennstrecken vertreiben. Die Charakterauswahl wurde im Gegensatz zum Vorgänger kaum verändert und so konnte man unter anderem mit Mario, Luigi, Peach oder Bowser seine Runden drehen. Insgesamt war die Auswahl allerdings auf acht Charaktere beschränkt.

Einmal zum Mitnehmen, bitte: Mario Kart: Super Circuit

Die erste Möglichkeit, sich in Bus oder Bahn mit „Mario Kart“ die Langeweile zu vertreiben, bot „Mario Kart: Super Circuit“ für den Game Boy Advance. Auch hier musste das Spiel an die technischen Möglichkeiten des Game Boy Advance angepasst und optimiert werden. Dabei erinnerte „Mario Kart: Super Circuit“ an den ersten Teil für das Super Nintendo.

Spieler, die Angst hatten, auf hitzige Mehrspieler-Duelle verzichten zu müssen, wurden dank der Möglichkeit der Verlinkung mehrerer Game-Boy-Advance-Systeme zufrieden gestellt. Es war möglich, mit bis zu vier Freunden seine Runden zu drehen. Doch es wurde auch gespenstisch: Geistdaten, die man zuvor als Einzelspieler im Zeitrennen ergattern konnte, wurden dabei zwischen den Spielern ausgetauscht.

Die bereits aus „Mario Kart 64“ bekannten Charaktere bekamen erstmals die Möglichkeit, sich im Blitz-Cup die Stirn zu bieten. Ebenfalls neu waren Münzen, die sich auf den verschiedenen Strecken verteilt befanden. Sammelte man diese ein, so erhöhte sich die Geschwindigkeit des Karts und bot dadurch eine weitere Möglichkeit, einen Weg auf das Siegerpodest zu finden. Die eingesammelten Münzen konnte man dann im Anschluss dafür verwenden, weitere Strecken freizuschalten. Das Sammeln dieser Münzen sollte sich in abgeänderter Form in einem der anderen Teile der „Mario Kart“-Reihe wiederfinden.

Doppelt hält besser: Mario Kart: Double Dash!!


Wagte Nintendo mit der Würfelform des GameCube, welcher im Jahre 2002 in Deutschland erschien, ein gewagtes Experiment, so führte man dies mit „Mario Kart: Double Dash!!“ fort. In diesem Spiel wurden mehrere Spielelemente eingefügt, welche in dieser Form bisher noch keinen Platz in einem „Mario Kart“-Spiel gefunden hatten, aber durchaus von den meisten Spielern als positiv empfunden wurden.

Die größte Neuerung war dabei, dass sich bei „Mario Kart: Double Dash!!“ nicht einer, sondern zwei Charaktere auf ein Kart gesellten und dabei verschiedene Aufgaben übernahmen. Während der eine Spieler das Lenkrad in die Hand nahm, sorgte der andere dafür, dass die Items ihren Weg zum Gegner fanden und das Überholen somit verhinderten. Der Mehrspielerspaß schien perfekt und brachte somit ein inniges Teamgefühl. Die Technik des GameCube ermöglichte es, zusammen in Grand-Prix-Rennen zu fahren und merzte somit die technischen Schwierigkeiten von „Mario Kart 64“ endgültig aus.

In den vorherigen Teilen unterschieden sich die Karts nur in ihrer Farbe. Hier wurde nachgerüstet: In „Mario Kart: Double Dash!!“ besaß jeder Charakter sein eigenes Kart, welches er dann ins Rennen schicken durfte. Für diese Karts durfte man sich für zwei Charaktere entscheiden, welche je nach Gewichtsklasse für ein ausgewogenes Verhältnis sorgen sollten. Zusammen mit einem Freund kam man auch in den Genuss des namensgebenden „Double Dash“: Gleichzeitig einen Blitzstart ausgelöst, durfte man zu Beginn eines Rennens mit einem doppelten Geschwindigkeitsschub grinsend an seinen Kontrahenten vorbeiziehen.

Doch auch hinsichtlich der Items haben sich die Entwickler als besonders experimentierfreudig erwiesen: In „Mario Kart. Double Dash!!“ hatte jeder Charakter ein eigenes Spezial-Item, das er auf seine Gegner loslassen konnte. War es Mario und Luigi möglich, Feuerbälle auf die Konkurrenz zu werfen, so gingen es Peach und Daisy eleganter an und umhüllten sich mit der Kraft der Herzen, um sich vor beinahe allen Angriffen zu schützen. Nur Mutant Tyranha und König Buu Huu verzichteten auf Spezial-Items und stellten sich als besonders trickreich heraus, da sie in der Lage waren, die Spezial-Items der anderen Charaktere zu erlangen. Da kam es dann schon mal vor, dass sich König Buu Huu mit einer riesigen Banane bewaffnete und diese auf Donkey Kong warf, der eigentlich für diese Spezialität vorgesehen war.

Mit zunehmendem Erfolg und weiteren Teilen in der „Mario Kart“-Reihe gesellten sich auch immer mehr spielbare Charaktere in die Riege der auswählbaren Fahrer. Bekam Toad eine weibliche Version namens Toadette spendiert, durften die Baby-Versionen von Mario und Luigi ebenfalls auf ein Kart hüpfen und um den ersten Platz wetteifern. Insgesamt durfte man zwischen 20 verschiedenen Charakteren wählen, welche auf alten und neuen Strecken ihre Runden drehen durften.

Eine Doppelbesetzung des Karts war eine bisher einmalige Angelegenheit und fand so nie wieder Verwendung in einem der folgenden „Mario Kart“-Teile. Auch die genannten Spezial-Items sind nur „Mario Kart: Double Dash!!“ vorbehalten. Hier bewies Nintendo eindeutig, wie aus dem simplen Spielprinzip durchaus neue, kreative Aspekte eingearbeitet werden können, um so das Spielerlebnis zu perfektionieren.

Im nächsten Teil wollen wir neben den „Mario Kart”-Titeln, die nach der Nintendo Gamecube-Ära ihren Auftritt hatten, auch einen kurzen Blick in die Zukunft mit „Mario Kart 8” wagen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Bisher gibt es 13 Kommentare

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  • Avatar von Leonardron
    Leonardron 27.05.2014, 20:48
    Zitat Zitat von rowdy007 Beitrag anzeigen
    Die besten Erinnerungen werde ich immer an Mario Kart auf dem SNES haben.
    Ich ebenfalls, weil es einfach was neues war auf dem damaligen Spielemarkt und der Grundstein für eine ganze Reihe toller Nachfolger.
  • Avatar von Saiwa
    Saiwa 19.05.2014, 21:47
    Ach war Mario Kart für den SNES ein Spaß, kann mich noch gut erinnern wie ich nie die Cups gewonnen habe ..
  • Avatar von Scr@t81
    Scr@t81 19.05.2014, 19:20
    Ganz genau Julizi. Darum ist DD ausnahmslos das beste MK aller Zeiten! Wäre die Steuerung bei 64 nicht so schwammig würden sich beide den ersten Platz teilen
  • Avatar von FliP
    FliP 19.05.2014, 17:02
    Zitat Zitat von FallenDevil Beitrag anzeigen
    Münzen gabs auch schon im SNES-Ableger, das ist keine Erfindung von Super Circuit

    ansonsten guter Artikel, liest sich gut und ist informativ!
    Wollt ich auch gerade sagen.
  • Avatar von rowdy007
    rowdy007 19.05.2014, 14:38
    Nintendo hat übrigens vor kurzem ein kurzes Video dazu veröffentlicht.

    http://www.youtube.com/watch?v=vc_FV...75kq-bUW1B-oq3


    Die besten Erinnerungen werde ich immer an Mario Kart auf dem SNES haben.
  • Avatar von Garo
    Garo 19.05.2014, 07:17
    Das Bild bei DD ist strange... zweimal Bowser?
    War's nicht so, dass jeder Char nur einmal gewählt werden konnte?

    Auf jeden Fall ein sehr schöner Artikel. Informativ und interessant.
  • Avatar von FallenDevil
    FallenDevil 18.05.2014, 23:37
    Münzen gabs auch schon im SNES-Ableger, das ist keine Erfindung von Super Circuit

    ansonsten guter Artikel, liest sich gut und ist informativ!
  • Avatar von no.ki.1
    no.ki.1 18.05.2014, 21:35
    Ich freu mich schon auf Teil 2 des Berichtes !

    Nur wieso ist der Mario Kart 64 Screenshot unter dem Super Circuit-Abschnitt ?
  • Avatar von mithos630
    mithos630 18.05.2014, 21:27
    MK Double Dash finde ich immer noch einfach am besten.
  • Avatar von SuperSavajin
    SuperSavajin 18.05.2014, 20:53
    Im ersten Abschnitt
    „Mario Kart 8“ war geboren.
    Sollte wohl Mario Kart heißen

    Sehr schöner Bericht. Kanns kaum erwarten bis MK8 endlich erscheint.
  • Avatar von pikeEye
    pikeEye 18.05.2014, 18:59
    Ja, stimme Minato zu - das 64 lässt sich bis heute noch gut spielen. Außerdem hat dieses Mriokart die 3 Dimensionalen Strecken eingeführt welche allein für den halben Spielspaß sorgen - ( wobei, ging früher aus technischen Gründen auch nicht ).
  • Avatar von Minato
    Minato 18.05.2014, 18:52
    Hach...Mario Kart 64, ich liebe es bis heute, der N64 hat echt die besten Spiele hervorgebracht und an Mario Kart Double Dash liebte ich diese spitzen Idee mit 2 Spielern. So schade, dass man das nicht wenigstens als Möglichkeit beibehalten hat, aber jedes Spiel hat nun einmal seine Besonderheiten
    Freu mich tierisch auf Mario Kart 8!
  • Avatar von Julizi
    Julizi 18.05.2014, 17:57
    Bleibt anzumerken, dass bei Mario Kart: Double bis zu 16 Spieler gleichzeitig spielen konnten.