Viele erinnern sich sicher gerne an „WarioWare: Smooth Moves“ für die Wii. Jene actiongeladene Minispielorgie sorgte auf Wii-Spieleabenden mit Freunden für lautes Gegacker und Gekreische. Inwiefern uns „Game & Wario“ zum ausrasten gebracht hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Schon wieder Minispiele?

„Nintendo Land“ hat bereits gut gezeigt, was mit dem GamePad alles möglich ist. Hat dann eigentlich ein „Game & Wario“ überhaupt noch seine Berechtigung? Nun, ist man Fan des Wii-Ablegers, wird man schon zu Beginn ein wenig enttäuscht. Vorbei sind nämlich die Zeiten der blitzschnellen Minispiele, die aneinander gereiht für ziemlich viel Furore sorgten. Stattdessen tischt Nintendo 16 längere Minispiele auf, die unterschiedlich motivieren.

Den Wahnsinn ausgetrieben

Zu den witzigen und zugleich besseren Spielchen für Singleplayer gehört das heimliche Zocken unter der Bettdecke, das noch am ehesten an den Wii-Ableger erinnert. Hier schlüpft man in die Rolle des Jungen 9-Volt, der nachts heimlich mit dem Handheld daddelt. Noch bevor Mutti ins Zimmer schreitet, muss man so tun als wäre nichts gewesen. Zwischendurch gilt es, die kleinen Level erfolgreich zu absolvieren. Gefallen hat uns darüber hinaus auch das Minispiel Arrow, bei dem man via GamePad-Zielvorrichtung Nasenpfeile umherfeuert, um etliche Widersacher ins Jenseits zu befördern. Leider ist jenes Abenteurer auf vier Level beschränkt.

Das wohl beste Spiel im Spiel ist der Mehrspielerspaß Artwork. Hier bekommt ein Spieler ein Wort und muss dieses auf dem GamePad mittels einer Zeichnung beschreiben. Die restlichen Spieler müssen daraufhin das gesuchte Wort erraten. Ist das richtige dabei, muss der Zeichner den Erfolg auf dem Pad bestätigen. Als kurzweiliges Vergnügen unter Freunden gute Unterhaltung.

Disco gehört ebenfalls zum spaßigen Teil der Wario-Veranstaltung. Hier schickt man sich gegenseitig eine Abfolge von Beats und Geräuschen entgegen, die dann vom jeweils anderen Spieler wiederholt werden muss.

Leider sind wir mit dem Erwähnten schon am Ende der Fahnenstange angekommen und finden darüber hinaus eher Einschläferndes, wie eine Bowlingvariante oder ein Suchspiel, bei dem es Diebe zu erhaschen gilt. Ganz vom Stuhl fällt man dann wenn man zurück auf die Schulbank geschickt wird und in Design zum Beispiel einen genau 4 Zentimeter langen Strich zeichnen muss.

„Was zur Hölle?“

Über die seltsam anmutenden Minispielideen können auch die noch seltsameren, freischaltbaren Belohnungen nicht hinweghelfen – von Motivation keine Spur. Insgesamt bietet sich ein wirklich mickriger Umfang. Als Einzelspieler ist man nämlich nach einer knappen Stunde durch alle Minispiele durch und widmet sich dem Abspann. Steht „Nintendo Land“ bereits im Wohnzimmer, wird man sich fast nicht trauen, die Mehrspielerpartien in „Game & Wario“ seinen Gästen aufzutischen.