Schnell, schneller, „F-Zero“
Der Name „F-Zero“ ist eine Anspielung auf die schnellste Motorsportklasse, die Formel 1. „F-Zero“ setzt noch einen drauf und bezeichnet sich quasi als Formel 0. Das ungeheure Geschwindigkeitsgefühl widerfährt dem Spieler, nachdem er sich kurz durch das Menü geklickt, Gleiter, Cup und Schwierigkeit gewählt hat. Doch nun erstmal der Reihe nach. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Gleiter, die sich durch unterschiedliche Qualitäten auszeichnen. Beispielsweise beschleunigt der eine Gleiter schneller, wobei ein anderer eine höhere Maximalgeschwindigkeit bietet.
Nun gilt es, seinen Gleiter bei einem Wahnsinnstempo jenseits der 400 km/h-Grenze durch die schick und abwechslungsreich gestalteten Kurse zu lenken. Wie in Rennspielen üblich, ist auch hier das Ziel, in den vorderen Rängen die fünf Runden zu absolvieren. Die Regeln sind jedoch knallhart: Fällt man erst einmal auf Platz 20 zurück, so bedeutet dies das sofortige Game Over. Außerdem darf pro Runde nur eine gewisse Anzahl Fahrer die Zielgerade überqueren. Diese Zahl wird immer niedriger. Reicht es in der dritten Runde noch, an siebter Position über das Ziel zu fahren, so muss man in der fünften und letzten Runde zwingend unter den ersten Dreien sein.
Doch ein anderes Element zeichnet „F-Zero“ weitaus stärker aus. Jeder Gleiter hat eine Energieleiste, die sinkt, wenn der Spieler die Streckenbegrenzungen an den Seiten der Kurse berührt oder gar dagegen fährt. Außerdem nimmt die Energieleiste bei jeder Kollision mit einem gegnerischen Gleiter ab. Hat die Leiste erst einmal den Nullwert erreicht, explodiert der Gleiter. Glücklicherweise gibt es einmal pro Runde eine Passage, in der die Leiste automatisch ein wenig aufgefüllt wird.
Hart, härter, „F-Zero“
Dennoch heißt es: Möglichst niemals die Seitengrenzen berühren, möglichst niemals einen anderen Gleiter rammen, möglichst weit vorne sein. Doch wer aufgrund dieses Drucks den Finger permanent auf dem Gaspedal belässt, wird scheitern. Gerade in den engen Kurven ist es oftmals besser, nicht zu beschleunigen, zu driften oder gar zu bremsen. Generell ist das Streckendesign gnadenlos schwierig. In den späteren Kurven kommen noch gewagte Sprünge, Magnete, die den Gleiter an die Seiten ziehen, Bremsbereiche und sogar Minen hinzu.
„F-Zero“ ist unter den Serienanhängern nicht umsonst wegen seines knackigen Schwierigkeitsgrads beliebt. Neueinsteiger müssen sich jedoch keine Sorge machen: Dank der Speicherpunktfunktion in der Virtual Console-Version ist das Spiel mit ein wenig Betrügen etwas einfacher. Natürlich ist das aber optional.
Das Spiel bietet drei verschiedene Cups aus je fünf Rennstrecken. Jedes Rennen umfasst fünf Runden. Bis alle Cups durchgespielt sind, wird nicht zuletzt aufgrund des Schwierigkeitsgrades einige Zeit vergehen. Auch danach motiviert das Spiel noch ungemein, denn nun heißt es, seine Highscores zu überbieten oder einen höheren Schwierigkeitsgrad spielen.
Schöner und klangvoller
„F-Zero“ sieht für das SNES richtig gut aus. Das Geschwindigkeitsgefühl wird wunderbar vermittelt – ein Glück, dass diese Umsetzung, anders als die VC-Version von „Balloon Fight“, mit 60 Hz läuft. Die Weitsicht lässt nach heutigen Standards zu wünschen übrig, reicht aber weit genug, um den Streckenverlauf der nahenden Abschnitte erkennen zu können. Auch sehr gelungen sind die Umgebungen, in denen die Rennstrecken angesiedelt sind. Übrigens stellte das Spiel, eines der ersten SNES-Spiele überhaupt, zu seiner Zeit aus technischer Sicht eine Sonderleistung dar. Der auf dem Modul enthaltene Mode-7-Chip erlaubte erstmals, eine Bitmap, in diesem Fall die Strecke, zu zoomen und zu rotieren, sodass der Eindruck von Räumlichkeit entsteht. Auch in „Super Mario Kart“ kommt diese Technik zum Einsatz.
Nicht ganz so hübsch sieht die Umsetzung auf dem GamePad aus. Es wimmelt nur so von Kompressionsartefakten, besonders deutlich im Bereich der Energieanzeige. Solch grobe Grafikfehler auf dem GamePad hat man bei keinem Wii U-Spiel gesehen. Ob es einfach am hohen Spieltempo liegt? Auf jeden Fall empfehlen wir, „F-Zero“ auf dem Fernseher zu spielen. Hier kommt die Grafik originalgetreu und ohne jeden Makel daher. Auch der Ton ist viel klarer und deutlicher als auf dem GamePad, wo er ein wenig dumpf erscheint.
Apropos Ton: Auch der ist in „F-Zero“ eine Wucht. Die Tracks sind fetzig, kultig und passen wie die Faust auf's Auge. Selbst heute klingt die Musik noch super.
Steuerung
In der Standardeinstellungen ist die Steuerung leicht ungünstig. Die leichter zu erreichenden ZL- und ZR-Schultertasten öffnen das Virtual Console-Menü, während L und R zum Driften verwendet werden. Glücklicherweise kann man die Tastenbelegung im Menü frei einstellen. Die Lenkung funktioniert sowohl mit dem Analogstick als auch mit dem Digi-Kreuz hervorragend, durch das hektische Lenken ist der Analogstick jedoch wesentlich geräuschvoller.
Die „F-Zero“-Umsetzung für Wii U unterstützt leider nicht die normale Wii-Fernbedienung, da es dieser an Knöpfen mangelt. Beispielsweise bietet sie keine Schultertasten, die für „F-Zero“ jedoch unabdingbar sind.
Bisher gibt es 15 Kommentare
Ich hoffe auch auf ein neuen Teil bitte Mr. Miyamoto
Ich hoffe wirklich Nintendo bringt ein neues F-Zero für die Wii U raus. Mal sehen was uns auf der E3 erwartet
Hoffe auf ein neues F-Zero :3
@Miischi: Gerade die Pixelgrafik kommt auf dem Fernseher wunderbar knackig rüber. Praktischer ist's natürlich auf dem GamePad, wo ich es meistens spiele, aber da sieht's wie geschrieben sehr bescheiden aus.
... nur leider komm ich im 2. Grand Prix in denn Level wo man über die Schlucht springen muss nicht weiter^^
Für 30 ct eine megainvestition ^^
Musik und Gameplay waren damals einfach atemberaubend und sind es heute auch noch