Es gibt immer wieder Spielfiguren welche die Welt der Spieler in zwei Lager aufspalten: Jene, welche sie lieben und jene, welche sie hassen. Die Hasen aus Raymans Wii-Debüt gehören wohl definitiv zu dieser speziellen Sorte von Spielfiguren. Von den Hasen genervt, wünschen sich vieler Spieler einen „normalen“ Rayman-Plattformer wie in den guten alten Zeiten. Doch statt diesem Wunsch nachzukommen bringt Ubisoft eine Fortsetzung mit den Hasen in den Hauptrollen. Wir haben uns unter die Rabbids begeben und unter lauten „BWAAAAAAAHHH“-Rufen das Leben der verrückten Tiere studiert.

Hasen an die Macht!

So sieht es zumindest der Plan der durchgeknallten Vierbeiner vor. Während sie ihre Invasion auf die Menschheit durch gewissenhafte Studien der Menschen vorantreiben, hat sich ein Spion unter ihre Reihen gemischt. Rayman ist es doch tatsächlich gelungen sich als Rabbid zu verkleiden und mit realistischen Imitationen jeden von ihnen zu täuschen. Von Innen heraus, soll der Plan der schreienden Hoppler vereitelt werden.
Dazu müsst ihr euch auf eine Reise durch die Welt begeben und den Hasen in verschiedenen Minispielen Paroli bieten. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Gegenden, wo es mittlerweile wuselig zugeht und der Invasion Einhalt geboten werden muss: USA, Südamerika, Europa, Asien und die Tropen. Jede dieser Gegenden beinhaltet acht verschiedene Minispiele und eine musikalische Herausforderung. Diese besteht darin den Part eines Bandmitglieds zu übernehmen und zu singen, Gitarre, Keyboard, Bass, Schlagzeug oder sonstiges zu spielen. Dazu muss man den Nunchuck und die Wii-Fernbedienung passend zu den nach unten laufenden Symbolen auf dem Bildschirm schwingen. Dieses Spiel ist vor allem mit drei Mitspielern sehr spaßig.

Die restlichen Minispiele, bedienen sich wie der Vorgänger der eigentlich intuitiven Bedienmöglichkeiten der Wii. So wird mit dem Nunchuck die Spielfigur über ein Footballfeld gesteuert und durch Schütteln der Wii-Fernbedienung ein Bodycheck ausgeführt. Auf diese Weise müsst ihr euch den Football von einem Mitspieler erobern und möglichst lange verteidigen. Andere Minispiele sehen das schnelle Bewegen einer oder beider Steuereinheiten vor. Dadurch wird nicht nur Wäsche gewaschen und vor riesigen, rollenden Kugeln davon gelaufen, sondern auch geschwommen und ähnliches.

Neben diesen eher athletischen Kategorien gibt es auch noch die Spielchen, welche eher in die Schublade „Geschick“ passen. Das Essen muss durch neigen der Wii-Fernbedienung zum Gast gebracht werden ohne irgendwo runterzufallen oder unterwegs was zu verlieren; oder ihr versucht in anderer Hasen Becher zu spucken. Dies sind aber nur einige Beispiele aus den 40 witzigen und teilweise richtig abgedrehten Spielen, die auf der Disk warten.
Auch in Rabbids 2 gibt es wieder eine Art „Lightgun-Shooter“. Insgesamt besteht dieser Modus aus fünf Levels, welche diesmal allerdings Abbilder der realen Welt sind. Es sieht also so aus, als würde man durch das echte Paris laufen, wo Hasen und andere Wesen ihr Unwesen treiben. Hier wird nun mit Pömbeln auf die Hasenmeute geballert, um die Städte von der Plage zu befreien. Das Ganze funktioniert auch mit einem Mitspieler, allerdings nur im VS-Modus. Freunde kennt man hier anscheinend nicht. Das Ganze ist lustig, aber auch kurzweilig und man widmet sich schnell wieder den „richtigen“ Spielen.

Sollten Hasen alleine sein?

Natürlich nicht! Und deshalb könnt ihr „Rayman Raving Rabbids 2“ mit bis zu vier Spielern spielen. Da es keine Story gibt, welche das Game in irgendeiner Weise nach vorne treibt, sollte man sich am Besten direkt zum Start mit Freunden vor den Bildschirm setzen und alle Aufgaben freispielen. Dazu wählt man einfach eine Reise in eines der fünf Gebiete aus und bekommt sechs Spiele hintereinander geliefert, wo jeder nach Möglichkeit als Gewinner hervor gehen möchte.
Dies ist eine sehr lustige Angelegenheit und hat den Nebeneffekt, dass alle einmal gespielten Mini-Games auch im Trainingsmodus und zur Gestaltung von Individual-Reisen zur Verfügung stehen. Während man beim Training - welches man auch mit bis zu vier Spielern bestreiten kann – jedes Spiel einzeln auswählen kann und hauptsächlich zur Highscore-Jagd gedacht ist, kann man sich bei den Individual-Reisen selbst eine Abfolge an Spielchen zusammenstellen. Man bastelt sich aber nicht nur seine Lieblingsspiele zusammen, sondern hat auch noch die Wahl die Punktevergabe zu ändern. Wer also schon immer der Ansicht war, dass der zweite Platz der erste Verlierer ist, der sollte einfach den zweiten Platz bei der Punktevergabe übergehen, sprich: 10 – 0 – 4 – 2. Da werden dann die Gefechte um den ersten Platz noch einmal richtig angeheizt.

Alles ganz wunderbar?

Ja, so sieht es zumindest aus. Der Multiplayer-Modus macht noch mehr Laune als im Vorgänger, da fast alle Minispiele simultan spielbar sind und man sich sogar eigene Reisen zusammen stellen kann. Zusätzlich wird nun endlich der Wifi-Modus unterstützt, um alle eure Highscores direkt Online ins Ranking einzutragen.

Nun kommen wir aber auch zu den paar Kritikpunkten. So schön das neue Wifi-Ranking auch ist, umso schmerzlicher ist es, das es sowohl offline wie auch online nur Rankings für den Einspieler-Modus gibt. Sobald auch nur eine zweite Person mit von der Partie ist, werden neue Highscores einfach nicht gezählt oder irgendwo eingetragen.
Außerdem ist es unverständlich, wieso es insgesamt nur fünf Spielfiguren gibt und nur diese neu Eingekleidet werden können, aber dann für alle Spieler danach genau so aussehen. Individualisierung macht eigentlich nur Sinn, wenn man es für verschiedene Spieleraccounts machen kann. So gibt es bei jedem Spielerwechsel theoretisch immer erst das große „Umdesignen“. Zudem hätte man es auch so lösen können, dass im Mehrspielermodus die Hasen ausgewählt bleiben und nicht vor jeder Reise neu gewählt werden müssen. Das ist unnötig verschwendete Zeit. Damit wäre aber auch alles an Kritikpunkten aufgezählt.