Nun um eines vorweg zu nehmen, wer sich denkt: “Wenn ich die PC-Version umsonst herunterladen kann - warum noch für die Wii-Version bezahlen?”, der beweist zwar gesunden Menschenverstand, sollte jedoch bedenken, dass man in der PC-Version für die meisten Extras schnell zur Kasse gebeten wird. Wer sich etwas länger im Spiel aufhalten und sich gegen andere Mitspieler durchsetzen will, sieht wo der Hase im Pfeffer liegt. So gut wie alle zusätzlichen Extras und notwendigen Ausrüstungsgegenstände sind nur mit barer Münze zu erwerben.
Dies bleibt Einem in der Wii-Version erwartungsgemäß erspart und rechtfertigt durchaus, den ohnehin schon niedrig angesetzten Preis.
Von Baseballschlägern und sprechenden Einkaufstaschen
Im Spiel entscheidet man sich zu Beginn für eine männliche oder weibliche Hauptfigur, mit der man von nun an auf der Insel Pangya den Schläger schwingen darf. Damit ist jedoch nicht nur der handelsübliche Golfschläger gemeint, auch Baseballschläger oder Hämmer werden zum einlochen missbraucht. So wird schnell deutlich, dass “Pangya! Golf with Style“ den Realismus über Bord wirft und zusammen mit einer süßen Mischung an kunterbunten Anime-Figuren, deutlich im Fantasybereich angesiedelt ist.
Dies ist nicht weiter zu bemängeln, da man sich spielerisch keinen Schabernack erlaubt hat. Die Steuerung erfolgt dabei ähnlich der Wii-Sports Variante, ist jedoch noch um einiges komplexer. Die Wii-Fernbedienung wird zuerst nach unten gehalten, um von da, zum Schlag auszuholen. Hat man den höchsten Punkt erreicht muss man den A-Knopf gedrückt halten und beim Abschlag darauf achten voll ausschwingen zu lassen. Bricht man den Schlag vorzeitig ab oder kloppt nur hölzern drauf, landet der Ball schnell mal im Bunker und weit Abseits des Zielpunktes. Generell ist Pangya ein Spiel das leicht zu lernen, aber schwer zu meistern ist. Widrige Wetterbedingungen, Platzbeschaffenheiten und natürlich die Kontrahenten machen es einem nicht immer leicht. Wer sich aber einmal genauer mit den Kursen und den Ball-Eigenschaften vertraut macht, wird schnell erste Erfolge feiern. Wie immer gilt auch hier, noch ist kein Meister vom Himmel gefallen. Die Möglichkeit den Ball beim Schlag anzuschneiden oder auf die Hilfe von Power-Schlägen zurück zugreifen, erweisen sich schnell als überaus hilfreich und gehören bald zum Pangya Golfer-Einmaleins.
Rollenspielflair auf dem Golfkurs
Um in den verschiedenen Modi bestehen zu können, muss der Golfer mit besserer Kleidung, Schlägern, Bällen und sogar eigenen Caddies ausgerüstet werden, welche alle unterschiedliche Auswirkungen auf die Attribute des Charakters haben. Die Auswahl ist dabei wirklich riesig und verleiht dem Spiel einen Hauch von Rollenspiel-Charme. Gleichzeitig sind die meisten guten Accessoires nicht besonders günstig und müssen durch hart verdiente Pang-Punkte gekauft werden. Diese lassen sich in den verschiedenen Modi, mit jedem Spiel verdienen. Je besser man spielt und gewinnt, desto mehr Pang-Punkte bekommt man. Leider - und das ist das größte Minus an dem Spiel, sind die Modi allesamt sehr abwechslungsarm und einfallslos. Allen voran der Story-Modus. Dieser zeichnet sich vornehmlich dadurch aus, dass zwischen den Spielen kleine Sequenzen ablaufen in denen die Charaktere einen kurzen Smalltalk abhalten. Die Figuren stehen dabei jedoch nur steif nebeneinander und an Sprachausgabe sollte man gar nicht erst denken. Schnell wird man dazu verleitet, das seichte Vor- und Nachgeplänkel einfach weg zudrücken.
Die übrigen beiden Varianten hören auf die Namen Zähl- und Lochspiel. Beim Zählspiel handelt es sich um ein Spiel über 18 Löcher, während Lochspiel nichts anderes ist als ein Match gegen einen Computer-Gegner. Das Selbe also wie im Story-Modus, nur ohne die ohnehin unspektakulären Unterhaltungen. Zum Glück macht das Spiel selbst eine menge Spaß und das Gameplay bietet genug Tiefe, um den Spieler trotzdem immer mal für ein paar Runden auf Pangya Island zu locken. Trotz des wirklich enormen Umfangs an Partien und Kursen die es zu meistern gilt, lässt sich dennoch nicht verbergen, dass “Pangya! Golf with Style“ wie für einen Online-Modus geschaffen ist- was ja auch den Tatsachen entspricht. Bleiben also nur noch ein immerhin sehr gelungener Versus-Modus und der stille Wunsch nach ein bisschen mehr Abwechslung.
Bunt ist Trumpf
Diese gibt es zumindest bei den Charakteren und den gut dutzend Kursen auf dem Eiland Pangya zu genüge. Ob Schneelandschaft, Wüste, dem Strand oder auf dem Deck eines großen Schlachtenkreuzers, es gibt kaum ein Ort an dem man sich nicht austoben kann. Die Welten sind dabei ebenso, wie die knuddeligen Anime-Golfer farbenfroh und sehr detailverliebt. Grafisch spielt “Pangya! Golf with Style“ auf derselben Ebene wie schon die PC-Version und macht damit auf der Wii keine gute, aber immer noch eine akzeptable Figur. Nicht ganz so akzeptabel ist das Fehlen einer Sprachausgabe. Wie schon kurz erwähnt, ist diese nicht einmal im Story-Modus vorhanden und so werden alle Zwischensequenzen durch Texteinblendungen überbrückt. Hier hätte man sich durchaus mehr Mühe geben können, um den Charakteren und der Geschichte mehr Leben einzuhauchen. Ansonsten ist auch die akustische Untermalung passend und schön anzuhören.
Bisher gibt es 22 Kommentare
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Das witzigste war noch, fand ich, das Tiere dressieren xD
ich finde es genial. Nur ein paar Sachen närfen mich wie nicht schwimmen gehen können was jedoch in der 3ds version verbessert wurde. 9 Punkte von meiner Seite
"Ashley Mizuki Robins ist dreizehn Jahre alt und auf der Suche nach ihren totgeglaubten Eltern. Schließlich verschlägt es sie auf eine verlassene Insel, wo sie es auch noch mit einem (zum Glück) freundlichen Geist namens D zu tun bekommt. Er ist seit fünfzig Jahren tot und kann sich nicht an sein Leben erinnern. Gemeinsam ziehen Ashley und D los um das Geheimnis uber Ashleys Familie und Ds Erinnerung zu lüften.
Im Rahmen dieser Hintergrundstory spielt sich "Another Code: Doppelte Erinnerung" ab, ein klassisches Point&Click-Adventure für den Nintendo DS. Man steuert Ashley aus der Vogelperspektive auf dem Touchscreen durch eine detaillierte, liebevoll gestaltete 3D-Welt. Ladezeiten sind praktisch nicht vorhanden, nicht eine Sekunde muss man warten, bis der nächste Raum der Villa geladen ist. Einziger Kritikpunkt sind dabei die groben Texturen, die erfreulicherweise nur bei gelegentlichen Kamerafahrten ins Auge fallen. Zur Steuerung kann man mit dem Stylus einfach in eine Richtung auf dem Bildschirm tippen - Ashley geht sofort dorthin. Auch die Nutzung des Steuerkreuzes ist möglich und fühlt sich etwas präziser und gewohnter an. Auf dem Topscreen wird in wunderschön gestalteten Standbildern die Villa aus Ashleys Sicht gezeigt. Ein Druck auf den "Untersuchen"-Button am Bildschirmrand überträgt diese Ego-Perspektive auf den Touchsreen. Nun kann man mit dem Stylus verschiedene Gegenstände ansehen und natürlich kombinieren. Oft werden dabei auch kleine Minispiele eingeschoben, in denen der DS voll auf seine Kosten kommt. Man pustet oder haucht ins Mikrofon, dreht einen Schlüssel mit Hilfe des Stylus im Schloss herum und manchmal muss man den Nintendo DS zusammenklappen, um zum Beispiel einen Stempel auf ein Blatt Papier zu drücken! Diese Minispiele sind aber immer logisch mit der Story verbunden und wirken nicht fehl am Platze wie bei anderen Spielen. Außerdem verfügt Ashley über eine Kamera, um ihre Umgebung zu fotografieren oder zwei Gemälde so übereinander zu legen, dass sie eine geheime Botschaft offenbaren! Das Zusammenspiel dieser leicht zu erlernbaren, intuitiven Steuerung ist der Trumpf von ?Another Code.?
Während des Spielens bekommt man auch Hintergrundmusik zu hören, die einen gewissen Wiedererkennungswert aufweist, sich bald jedoch leider allzu sehr wiederholt. Die Geräuschkulisse ist auch sehr eingeschränkt, immerhin hört man sehr schön, auf welchem Untergrund Ashley gerade läuft: Parkett knarrt, Teppich federt, Kies knirscht unter ihren Füßen, und im Wald hört man einen Vogel zwitschern. Insgesamt ist der Sound nicht überwältigend, aber in Ordnung.
"Another Code: Doppelte Erinnerung" lebt nicht zuletzt von Gesprächen. In diesen wird die komplexe, aber nicht gerade überraschende Story weitergeführt. Die Charaktere, die auf der Oberwelt eher grob dargestellt werden, werden in den Gesprächen in einem Animé-ähnlichen Zeichenstil gezeigt. Hier wirken die Charaktere außer Mundbewegungen und Augenzwinkern sehr statisch, verfügen aber über eine breite Auswahl an Ausdrucksformen wie Überraschung, Freude oder Zorn. Die Gespräche laufen meist nach einem festen Schema ab; die Auswahlmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt. Tatsächlich wirken die oft langen Gespräche aufgepumpt und sind voller Wiederholungen oder überflüssiger Dialogzeilen. Das Gefühl, das die Macher von diesem Spiel die leider sehr kurze Spieldauer bewusst in die Länge gezogen haben, wird bestärkt durch die Tatsache, dass Ashley einen Gegenstand erst in ihr Inventar aufnimmt, wenn sie es für sinnvoll erachtet. So muss man oft noch einmal quer durch die ganze Villa rennen, nur um ein Item zu holen, die man für ein Rätsel benötigt.
Ein etwas dynamischeres Spielerlebnis mit mehr Gegenständen, Rätseln und Charakteren hätte das Spiel um einiges aufgewertet. So bleibt dennoch ein handfestes Point&Click-Adventure mit spaßigen, lösbaren Rätseln und einer mysteriösen Story, das selbst beim zweiten Mal Durchspielen noch neue Überraschungen bietet. "
Ist schon ein Nachfolger angekündigt?