USB-Slot? Roger!
Zu Anfang steht einem die ehrenwerte Aufgabe bevor sich einen eigenen Charakter zusammen zu stellen. Dabei hat man die Wahl zwischen den fünf Hauptdarstellern des Spieles und darf diese in vier Bereichen - Kopf, Oberkörper, Beine und Füße – in einem gewissen Maße “umdekorieren“. Dies bedeutet man kann sich für jeden Bereich ein Kleidungsstück aussuchen. Vielseitig und abwechslungsreich ist die Auswahl jedoch nicht und ein Großteil muss zudem erst noch freigekauft werden. Während des Umstylens des Charakters kommt man das erste Mal mit den Ladezeiten in Kontakt. Wählt man eine andere Hose aus oder andere Schuhe passiert erstmal gar nichts und es werden zuerst die Batterien der Wii-Fernbedienung oder die eigene Kompetenz in Zweifel gezogen. Nach überprüfen und ausschließen dieser Fehlerquellen, kommt man zu dem Entschluss, dass es sich einfach um ziemlich fiese Ladezeiten handelt, welche einem sogar den letzten Rest Spaß an der Charaktererstellung verderben.
Mit seinem fertigen Charakter landet man im genau so langsam ladenden Hauptmenü, wo die Auswahl wieder zu einer Tortur mutiert. Ist man gerade alleine, wählt man den Storymodus aus. Hier spielt man die etwas langweilige Story aus der Sicht der fünf Stars (Julius, Bubba, Lea, Jet und Kato). Das ganze sieht dann so aus, dass man mit jedem der Charaktere drei mal tanzen und zwei mal singen muss. Nach 25 Auftritten hat sich das Problem dann auch erledigt und man kann in den Modi “Karaoke“ oder “Tanzen“ alleine die Bühne mit Gesang oder Tanz beehren. Ist man zu zweit, darf im Modus “Party“ gegeneinander getanzt werden.
Sing It.
Widmen wir uns nun dem Singen etwas genauer. Ähnlich wie bei Singstar werden euch die Liedtexte sowie die Tonhöhen anhand von Blasen auf Notenlinien angezeigt. Die aktuelle Tonlage der eigenen Stimme wird in Form eines Pfeiles dargestellt. Dieser sollte nun möglichst immer mit der Höhe der angegebenen Blasen übereinstimmen. Je besser man die Töne trifft, desto besser die Bewertung und die Punkte. Anders als bei Singstar gibt es bei Boogie keinen direkten Wettbewerb und keine Duette oder ähnliches. Es kann immer nur eine Person gleichzeitig singen. Es besteht zwar die Möglichkeit mittels der Wii-Fernbedienung die Spielfigur tanzen zu lassen. Allerdings gibt es dafür keine Punkte und verliert somit recht schnell seinen Reiz.
Ein Problem welches die Solo-Einschränkung beim Singen mit sich bringt, ist die Eingrenzung des Party-Knüller-Potentials. Viele Menschen zieren sich, wenn sie vor vielen Leuten plötzlich alleine singen sollen. Ein direkter Zweikampf mit zwei Sängern oder ein Duett bietet hier unübersehbarer Vorteile und es dürfte auch auf ewig ein Geheimnis bleiben, wieso eine derartige Möglichkeit nicht ins Spiel integriert wurde.
Ein weiterer Makel bei der Karaoke ist die Lead-Voice, welche kuriose Schwankungen in der Lautstärke durchläuft. So kommt es oft vor, dass die eigentlich zur Unterstützung gedachte Stimme der Sänger gerade bei den Einsätzen viel zu leise ist und mehr verwirrt als hilft. Hier kann auch keine Abhilfe geschaffen werden, in dem man dieser Stimme den gesamten Spielraum zuweist und seine eigene Stimme gar nicht mehr hört.
Rhythmus in den Händen?
Das Tanzen läuft so ab, dass ihr die Wii-Fernbedienung im richtigen Takt zur Musik bewegen müsst. Dabei habt ihr die vier Richtungen zur Verfügung: Links, Rechts, Oben und Unten. Zusätzlich hat jeder Charakter drei Tanzstile, die mit dem A-Button gewechselt werden können. Um nun möglichst viele Punkte zu ergattern, sollte man immer im richtigen Takt bleiben und viele Variationen auf die Bühne bringen. Immer derselbe Move bringt nach kurzer Zeit kaum etwas an Punkten ein, selbst wenn er zum Rhythmus der Musik passt. Haltet ihr längere durch, ladet ihr eure Boogie-Anzeige auf. Solltet diese ausreichend aufgefüllt sein, kann man mit dem B-Knopf eine Combo starten. Nun wird euch am unteren Bildschirmrand eine Reihenfolge von Richtungen vorgegeben. Wenn man diese nun korrekt und im Takt durchführen kann, gibt es Extrapunkte und eine kleine Tanzeinlage des Charakters.
Lediglich auf diese Art kann man sich duellieren und sehen wer der beste Tänzer ist. Zeitweise ist dies noch ganz lustig, aber nach längerer Zeit lässt auch hier der Spaß nach und kann die Party nicht am Leben halten. Zum einen wiederholen sich die Tanzeinlagen einfach und man sieht nichts Neues mehr. Zum anderen fehlt hier die Bewegung die zum Beispiel bei Tanzspielen wie “Dance Dance Revolution“ den Spaß bringt. Dort ist man zu viel Bewegung gezwungen. Bei „Boogie“ ist es jedem selbst überlassen wie viel man die Wii-Fernbedienung schwingt und ob man lieber sitzt oder steht und gar selbst dazu tanzt.
Video-Maker
Großer Name, wenig Inhalt. Beim “Video-Maker“ kann man sich die Zeit damit vertreiben ein Video mit seinen Tanzeinlagen und seinem Gesang selbst zu schneiden. Eure Möglichkeiten beschränken sich aber leider auf vier Kamerapositionen, Texteinblendungen und acht Effekte wie Herzchen oder Negativ. Nichts berauschendes, nichts Tolles und einfach nichts Großartiges.
Die Liedauswahl, bestehend aus 39 Songs ist hingegen recht ansehnlich und gut. Es dürfte eigentlich für fast jeden etwas dabei sein. Mit Cover Versionen von Britney Spears und den Pussy Cat Dolls über Lou Bega, Jackson Five, M.C. Hammer bis hin zu den Red Hot Chili Peppers sind viele Cover Versionen bekannter Interpreten mit an Bord.
Das gratis mitgelieferte Mikrofon von Logitech, welches via USB an die Wii angeschlossen wird funktioniert auch einwandfrei, ist aber noch lange kein Kaufgrund.
Bisher gibt es acht Kommentare
Btw: Die eine Überschrift "Shake It. Sing It. Create It." passt nicht ganz, da es in dem Absatz ja nur um das Singen geht.
Btw: Die eine Überschrift "Shake It. Sing It. Create It." passt nicht ganz, da es in dem Absatz ja nur um das Singen geht.
Ich will ein vernünftiges Singstar für Wii, würde sich doch anbieten
Jedenfalls aufschlussreiches Review, danke (für die Warnung).
aber nungut waren ja "nur" 49 euro :P
Spiel wird mal für 20€ gekauft.