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Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt

„Du sollst doch nicht fluchen!“. Wer wurde noch nie von seiner Mutter auf diese Weise zurechtgewiesen? Trotzdem hört anscheinend niemand darauf. Lastet etwa ein großer Fluch auf der gesamten Menschheit? Viele ungeklärte Mysterien gibt es auf der Welt, doch eine Sache kann geklärt werden:
Auf der Karibik liegt definitiv ein Fluch und um diesen geht es in der neusten Kino-Umsetzung von Disney Interactive Studios. Wie verflucht der Titel geworden ist, wollen wir nun herausfinden. Bleibt zu hoffen, dass wir „verflucht schlecht“ im Review nicht benutzen müssen.

Am Ende der Welt


Ein etwas irreführender Zusatztitel, da das Spiel eigentlich auf den Kinofilmen Fluch der Karibik 1 und 2 basiert. Wie nicht anders zu erwarten, geht es um Jack Sparrow, der wieder einmal in der Klemme steckt und Probleme mit der East India Company hat. Und nun liegt es an euch ihm und seinem Team aus der Patsche zu helfen. Dieses Team besteht aus einer Vielzahl an verschiedenen, spielbaren Charakteren. So schlüpft ihr nicht nur in die Rolle von Käpt‘n Jack Sparrow persönlich, sondern dürft euch auch in der Haut von Will Turner, Elizabeth Swann oder gar Käpt’n Barbossa den Feinden entgegen stellen.
Während des Games spielt ihr euch von einem Level zum Anderen. Jeder dieser Level stellt eine Station in der Geschichte über den Fluch der Karibik dar. Ihr bekommt Aufgaben, die es zu erfüllen gilt und einige Nebenquests, durch deren Erledigen viele Boni freigeschaltet werden können. Während die Level eine schöne Abwechslung bieten und es immer etwas Neues zu sehen gibt, bleiben die spielerischen Elemente leider etwas auf der Strecke. Alle Aufgaben sind sich irgendwie ähnlich. Es kommt in jedem Level früher oder später der Punkt, wo ihr euch den Weg freikämpfen müsst, um euch zu retten. Und auf die Kämpfe wurde auch ganz klar das Hauptaugenmerk gelegt. Diese werden durch Bewegungen der Wii-Fernbedienung und des Nunchucks ausgelöst. Dabei spielt die Bewegung, also vertikal, horizontal oder in die Tiefe, die entscheidende Rolle. Durch geschicktes Kombinieren der Richtungen könnt ihr verschiedene Combos ausführen, um euch eurer Gegner besser erwehren zu können.

Da es sehr oft zu Kämpfen kommt, können einem schon irgendwann die Arme schwer werden. Zudem sind die Kämpfe im Grunde immer gleich. Ihr kämpft maximal gegen vier Gegner gleichzeitig, wobei für jeden getöteten direkt ein Neuer erscheint und der Tote verschwindet, bis die zu bewältigende Anzahl geschafft wurde. Es sind immer dieselben Gegner mit denen ihr euch messen müsst, lediglich die Duelle, welche das Spiel an verschiedenen Stellen aufzuweisen hat bieten eine kleine Abwechslung. Hier wechselt das Spielgeschehen in die Sicht eines klassischen 2D Beat’em Ups. Während dieser Kämpfe kommt es zu Situationen, in denen ihr euer Geschick unter Beweis stellen müsst, indem ihr bestimmte geforderte Bewegungen vollführt. So gilt es den Analog-Stick des Nunchucks schnell genug im Kreis zu bewegen, um eine Pattsituation für sich zu entscheiden und dem Gegner höheren Schaden zuzufügen. Diese Duelle können, sobald sie freigespielt wurde, auch mit einem Freund in der Rubrik „Duelle“ wiederholt werden. Wirklich interessant ist diese Option jedoch nicht.

Während der Kämpfe habt ihr auch die Möglichkeit eine minimale Interaktion mit eurer Umgebung zu machen. Sollten irgendwelche Fässer in der Umgebung stehen, könnt ihr mit etwas Übung eure Feinde kopfüber in diese hineinlaufen lassen und euch über diese schnelle Beseitigungsmethode freuen.

Neben den Kämpfen bestehen eure weiteren Aufgaben darin, nicht entdeckt zu werden, Piraten beim Rum stehlen zu helfen, zu Pokern oder Würfel zu spielen. Während das Pokern noch ganz amüsant ist, weist das Würfeln keine Reize auf, da einfach vergessen wurde die Geräuschkulisse zu implementieren. Es gibt keine Musik, und im Gegensatz zum Pokern, sagen die Spieler auch zu keinem Zeitpunkt einen Mucks.
Standardmäßige Sidequests sind immer eine Combo in vorgegebener Höhe zu schaffen und einige Anhänger zu finden.

Werde eine Piratenlegende!


Der Versuch dem Spiel mehr Reiz zu geben liegt zum Einem in sogenannten Jackanismus. Hierbei müsst ihr ähnlich wie bei den Duellen bestimmte Tasten und Bewegungen im richtigen Moment drücken bzw. vollführen. Macht ihr alles richtig, vollführt der jeweilige Charakter eine nette Einlage, in welcher er zum Beispiel einige Soldaten auf die Schippe nimmt und ins Lächerliche zieht. Dies bringt euch aber nicht nur weitere Boni, sondern auch Ansehen. Und was ist für einen Piraten - abgesehen vom Rum und Gold - wichtiger als sein Ansehen bei den werten Kollegen? Es gibt verschiedene Ränge, die ihr erreichen könnt. Das Maß aller Dinge ist aber natürlich die Piratenlegende. Wer jetzt allerdings denkt, dass dieser Rang hart erkämpft werden muss, liegt leider falsch. Im Grunde bekommt man diesen irgendwann automatisch.

Eine Herausforderung stellen eher, wie der Name schon sagt, die Herausforderungen dar, welche einen eigenen Modus spendiert bekommen haben. Aber wie schon für das gesamte Spielt gilt auch hier: Keine Abwechslung. Ihr dürft lediglich versuchen in den freigeschalteten Level je drei verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Mache eine Combo 25-ten Grades, sammle 500 Goldstücke von besiegten Gegnern ein und besiege 40 Gegner. Alles natürlich auf Zeit und mit verschiedenen Werten. Nicht besonders spannend. Ansporn sind auch hier nur wieder die Boni, welche freigeschaltet werden können. Etwa zig neue Charaktere, welche man im Modus „Duelle“ oder „Herausforderungen“ auswählen kann, oder einfach nur Cheats, neue Waffen oder Artworks.

Von Sprechblasen zur Synchronisation


In der heutigen Zeit ist eine Synchronisation eigentlich schon Pflicht. Natürlich ist auch eine solche bei dem Spiel „Fluch der Karibik: Am Ende der Welt“ vorhanden. Zwar fehlt eigentlich immer die Synchronität zu den Lippen der Charaktere, dennoch können sich die Stimmen hören lassen. Es ist auf jeden Fall atmosphärischer in den Zwischensequenzen. Zudem passt es zu den teils recht hölzernen Bewegungen der Akteure und den nicht immer schicken Charaktermodellen. Diese scheinen zu oft in der Ecke gestanden und sich dieser angepasst zu haben. Grafisch wäre einiges mehr Möglich gewesen. Mit dem Vorhandenen schafft es das Spiel gerade noch ins Mittelfeld.
Die Musik selbst hingegen weiß zu gefallen und kreiert eine immer passende Atmosphäre.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Eine lustige und anfangs interessante Filmumsetzung mit einigen Macken und nicht ausgenutztem Potential. Es wird wenig Abwechslung geboten und ich habe es sogar geschafft meinen Charakter in einen Bug laufen zu lassen, der mich daran hinderte den Raum zu verlassen. Resultat: Ausschalten und Level von vorne beginnen. Für Freunde der Filme und des „Jack Sparrow“-Humors lohnt sich ein Blick eventuell. Vorher sollten aber die Arme mit Wii-Sports oder Rayman: Raving Rabbits ordentlich trainiert worden sein, falls man vor hat länger an einem Stück zu spielen.

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