Ende Mai wurde in der Videospielwelt mal wieder stark über die Rechtmäßigkeit von Emulatoren diskutiert, nachdem die Steam-Veröffentlichung des GameCube- und Wii-Emulators Dolphin scheinbar aufgrund einer Unterlassungsaufforderung seitens Nintendo auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Nun hat das Dolphin-Team bekannt gegeben, dass es nicht länger plant, den Emulator auf Steam zu veröffentlichen.
Auf der offiziellen Website stellte das Team zunächst klar, dass Nintendo weder gegen Dolphin noch gegen Valve rechtliche Schritte eingeleitet hat. Stattdessen habe die Rechtsabteilung von Valve sich bei Nintendo bezüglich der geplanten Veröffentlichung erkundigt, woraufhin ein Anwalt im Auftrag von Nintendo of America Valve mit Verweis auf den Digital Millenium Copyright Act (DMCA) aufgefordert habe, die Veröffentlichung zu verhindern. In der Folge habe Valve an den Release als Bedingung eine Einigung von Dolphin mit Nintendo geknüpft. Laut dem Dolphin-Team sei eine solche Einigung aufgrund von Nintendos grundsätzlich ablehnender Haltung gegenüber Emulatoren jedoch beinahe unmöglich.
Neben der geplanten Steam-Veröffentlichung war insbesondere die umstrittene Rechtslage des Dolphin-Emulators Gegenstand der Bekanntgabe. Nintendo hatte in einem Schreiben an Valve die Funktionsweise des Emulators als unrechtmäßig eingestuft, da Dolphin den Kopierschutz umgehe. Das Dolphin-Team erklärte nun jedoch, man habe die Vorwürfe von einem Anwalt prüfen lassen und sei nun beruhigt, auf der sicheren Seite zu sein, da lediglich ein winziger Teil des Dolphin-Codes auf die Umgehung des Kopierschutzes ausgelegt sei. Hauptsächlich ginge es stattdessen darum, die Spielerfahrung des GameCube und der Wii als Software zu ermöglichen. Zudem seien GameCube-Spiele im Gegensatz zu Wii-Titeln nicht wirklich verschlüsselt und Dolphin werde auch für Homebrew-Spiele und Mods verwendet.
Bisher gibt es elf Kommentare
Beim Dolphin ist es allerdings merkwürdiger: Der ganze Schutz basiert ja auf dem Common-Key, also einer rein zufälligen Zahl, die weder nach US- noch deutschem Recht schützbar ist. Nintendos wesentliches Argument ist Angst vor Anwaltskosten in Millionenhöhe. Und natürlich Valves Interesse an guten Beziehungen zum Geschäftspartner, wollen sie doch Portal im eShop verkaufen.
Steam hat ja auch mal prohylaktisch viele Adult Titel aus dem deutschen(!) Sortiment genommen, weil es da Beschwerden gab, als auf den entsprechenden Communityseiten auf Steam zu solchen Spielen von Usern Hardcorekrambilder gepostet wurden, die jeder sehen konnte. War halt für Stream die einfachste Lösung das Spiel und die Seiten dazu einfach komplett rauszunehmen, weil dann keiner von Steam regelmäßig schauen und löschen muss. Aber in der Gamingpresse gab es da wildeste Spekulationen, dass der Jugendschutz in Deutschland dem armen Valve den Verkauf von 18er Titeln verboten hätte, was Quatsch war.
Wenn man aber einen Emulator nicht mehr anbieten darf, weil dieser standardisierte Entschlüsselungsverfahren verwenden muss (die genauso beim Aufruf einer Webseite zum Einsatz kommen), dann ist irgendwas am amerikanischen Copyright kaputt.
Am Ende des Tages kopiert man doch eh eine Kopie seines Wii-Speichers nach Dolphin, um seine Speicherstände zu haben. Da werden keine „geheimen“ Nintendo-Keys ausgetauscht.
Nur beim Analogue Pocket FPGA Core Auto Updater scheint das nicht so genau genommen zu werden, da macht das die Software für einen (natürlich auch nur von der eigenen Konsole ist ja klar)..
Steam wollte ich schon immer von meinen Piraterieabenteuern trennen.
Und auf dem Steamdeck ist EmuDeck eh eine bessere Alternative weil es Dolphin schon Automatisch mitinstalliert und Vorkonfiguriert..
Natürlich spielen wir mit Dolphin nur Gamecube Homebrew Titel, ist ja klar..