Markt-Analysten munkeln, dass die Jahre, in denen Nintendo den Videospielmarkt nach Belieben dominiert hat, dem Ende entgegen gehen. Gegenpositionen wiederum behaupten, dass sich Nintendo gegenwärtig lediglich in einer Phase befindet und bald wieder Aufschwung erfährt. Heute gewährte Nintendo einen Einblick in die aktuellen Finanzen und kann damit sowohl den Kritikern als auch den Anhängern über die momentane Situation Aufschluss geben. Nach den schwachen Verkäufen der Wii U hat das Unternehmen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zusammengestrichen.
Bis Ende des laufenden Geschäftsjahres (1. April 2013 bis 31. März 2014) wollte man neun Millionen Einheiten der Heimkonsole verkaufen, doch in der Zwischenzeit wurde klar, dass es sich alles andere als leicht gestalten wird. Schon nachdem in den ersten sechs Monaten nur 460.000 Geräte abgesetzt werden konnten, machte sich Ernüchterung breit. Aus diesem Grund erwartet Nintendo nur noch 2,8 Millionen verkaufte Wii U-Konsolen bis Ende März. Die Absatzprognose bei der Wii U-Software wurde von 38 Millionen auf 19 Millionen verkaufte Spiele gesenkt.
Auch im Handheld-Markt musste Nintendo Abstriche verbuchen, da sich der Nintendo 3DS nicht so oft wie erwartet verkauft hatte. Diese fallen im Vergleich mit der Wii U jedoch deutlich geringer aus. Mittlerweile geht Nintendo von 13,5 Millionen abgesetzten Nintendo 3DS-Systemen anstatt der angepeilten 18 Millionen Exemplare aus. Insgesamt wollte man zudem 80 Millionen Spiele an den Mann und an die Frau bringen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres rechnet man stattdessen mit knapp 66 Millionen verkauften Software-Titeln.
Wie zu erwarten war, haben diese Zahlen auch deutliche Auswirkungen auf Nintendos Bilanz: Hatte das Unternehmen zuletzt mit einem Gewinn von 55 Milliarden Yen (385 Mio. Euro) gerechnet, so kalkuliert man jetzt einen Verlust von 25 Milliarden Yen (176 Mio. Euro) ein.
Nintendos Präsident Satoru Iwata äußerte sich nun zu den Prognosen und den vorliegenden Zahlen. Der vollständige Bericht auf englisch ist auf der japanischen Nintendo-Website einsehbar.
Da die Verkäufe am Jahresende für die Videospielindustrie immer von großer Bedeutung sind, startete Nintendo besonders zum Weihnachtsgeschäft zahlreiche verkaufsfördernde Werbemaßnahmen. Die Absatzerwartungen wurden jedoch deutlich verfehlt.
Weiterhin äußerte sich Iwata zu den abgesetzten Nintendo 3DS-Einheiten. Während sich der Nintendo 3DS auf dem japanischen Markt gut verkaufen konnte, gelang es nicht, die ursprünglichen Erwartungen für den westlichen Markt zu erfüllen, obwohl die Marktanteile in den USA und Europa durch die Veröffentlichungen bekannter Nintendo-Franchises stiegen. Lediglich in Frankreich wurden mehr Geräte verkauft als erwartet; in den anderen europäischen Ländern hatte man ebenso mit höheren Hardware-Verkäufen gerechnet.
Die Wii U-Verkäufe stiegen andererseits gegen Ende des Jahres sowohl aufgrund der Veröffentlichung neuer, überzeugender Spiele und Hardware-Bundles als auch einer Preissenkung an. Die Prognosen wurden trotz alledem ebenso im hohen Maße verfehlt. Die Preissenkung der Wii U in den USA und Europa ist mitunter auch ein Grund dafür, dass die erwarteten Gewinne nicht erreicht werden konnten.
Im Zuge der nächsten Investorenrunde am 30. Januar in Tokio wird sich Nintendo umfassender zu den kurz- und mittelfristigen Erwartungen des Unternehmens äußern. Vorab soll zunächst die Bilanz für das dritte Quartal des Wirtschaftsjahres, welches den Zeitraum Oktober bis Dezember 2013 beinhaltet, veröffentlicht werden.
Bisher gibt es 31 Kommentare
Familie schön und gut aber auch ab und zu direkt den einzelnen Fan ansprechen
Sie haben halt den ruf, einer Kinderkonsole etc. Was nicht ganz falsch aber auch nit ganz richtig ist.
Nintendo ist allerdings auch von ganz weit oben gekommen mit Wii und DS und nun sind sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Iwata hat einiges geschafft, sich jetzt aus dem Staub zu machen, wäre wahrscheinlich nicht so gut.
Nintendo versucht auf lange Sicht erfolgreich zu sein, da wäre es aber auch wichtig, wenn man etwas am Image arbeitet, da Nintendo aus meiner Sicht bei vielen Jugendlichen extrem unbeliebt ist.
Ich bin gespannt, wie das nächste Jahr verläuft.
Ich kenne nur DK am Anfang und was kommt dann ausser später X, Bayo und Smash?
... und einmal der letzten fünf Jahre.
Es ist also nicht so, dass Nintendo von jetzt auf gleich in diese Krise gestürzt ist. Ich hoffe aber einfach mal, dass dies jetzt der Tiefpunkt ist, an dem man begreift, dass man von Grund auf neu denken muss. So oder so, die nächsten Jahre dürften spannend zu beobachten sein. Mal sehen wie es am Ende dieser Konsolengeneration in der Branche so aussieht.
Ab wann startet eigentlich der "Jeden Monat ein Wii U Spiel" Plan? Im Februar mit DK?
Jetzt soll ja jeden Monat 1 neues N Game raus kommen, is doch schon mal nen guter Anfang.
Ich bin zuversichtlich und vertraue Nintendo, das sie es wieder schaffen mit der Wii U....es is eine geniale Konsole
Oh man als fan bin ich natürlich traurig dass sowas passiert, aber als spekulant habe ich gerade eine menge schotter gemacht. *dance*
Ich hoffe Nintendo sieht endlich ein das es wie bisher nicht weitergehen kann.
Dann kommen die bestimmt auch wieder aus dem Tief raus.
Nur eben mit der Wii U-Software gibt es Probleme mMn.. hoffen wir das Beste. ^^
Ist schon klar, dass das für das "kleine" Nintendo ein großer finanzieller Aufwand und ein sehr großes Risiko wäre, aber was wäre die Alternative?
Sich einfach so dem Sega-Scicksal hingeben?
Ich hoffe nicht!
Da gibt es richtige Konferenzen mit Einladungen, Live-Vorführung und allem Pipapo.
Google halten auch jeden Sommer eine eigene Messe ab auf der sie diverse Sachen vorstellen. Bei anderen wüsste ich es jetzt nicht. Wobei Sony und Microsoft auch hin und wieder solche PKs abhalten, da aber etwas ernster bei der Sache sind.
Symphatie hin oder her, aber in eienr Fuehrungsposition kommt es nicht in erster Linie arauf an sich zum Hampelmann zu machen.