Nach dem kommerziellen Erfolg von „SpongeBob Schwammkopf: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated“ fackelte THQ Nordic nicht lange und erlaubte es dem österreichischen Entwicklerstudio Purple Lamp, einen Nachfolger zu entwickeln. Das Ergebnis ist „SpongeBob SquarePants: The Cosmic Shake“, ein komplett neues, originelles „SpongeBob“-Spiel, bei dem sich das Team nun vollends in Bikini Bottom austoben darf und dabei einiges auf den Kopf stellt.
Kosmischer Chaos
Nach Marvel und dem Oscar-Kandidat „Everything Everywhere All At Once“ macht das Multiversum auch vor Bikini Bottom nicht halt. Als SpongeBob und Patrick auf einem Jahrmarkt auf die Wahrsagerin Kassandra stoßen, erhalten die beiden ein Fläschen mit magischen Seifenblasen. Da die beiden die Gebrauchsanweisung außer Acht lassen, entfesseln sie unbeabsichigt eine kosmische Katastrophe, wodurch die Realität und auch Bikini Bottom aus den Fugen gerät. Es liegt nun an SpongeBob und den zum Ballon gewordenen Patrick, durch die kosmischen Portale zu reisen und Bikini Bottom zu retten.
Kosmische Kostüme
Dreh- und Angelpunkt für die multidimensionale Reise sind SpongeBobs kosmische Kostüme, die er von Kassandra erhält. Die Kostüme erlauben es, in andere Welten zu reisen, und verleihen SpongeBob außerdem neue Fähigkeiten. Das Abenteuer führt SpongeBob und Patrick unter anderem in den wilden Westen, an ein Filmset und in die Karibik. Egal wohin es die beiden Tiefseebewohner treibt, sie treffen auf alte Bekannte, die in den alternativen Realitäten neue Rollen einnehmen. Thaddäus ist plötzlich ein erfolgreicher Actionfilm-Regisseur, während Eichhörnchen Sandy als Sherrif rotscherige Banditen jagt. SpongeBob und Patrick müssen ihren Freunden bei deren Problemen helfen, um sie zurück nach Bikini Bottom zu bringen und für Normalität zu sorgen.
Ein typischer 3D-Platformer
„SpongeBob SquarePants: The Cosmic Shake“ ist ein 3D-Platformer, wie er im Buche steht. Als SpongeBob hüpft und schlagt ihr euch durch die verschiedenen Welten. Platformer-typisch sind im Level unterschiedliche Hilfsmittel als auch Hindernisse verteilt. So nutzt ihr Trampoline, um höher zu springen, oder müsst auf das richtige Timing achten, wenn ihr euch über bewegliche Plattformen bewegt.
Mit den dazukommenden Kostümen und Fähigkeiten werden auch die Sprungpassagen immer herausfordernder. So müsst ihr zum Beispiel nacheinander einen Doppelsprung ausführen, anschließend über einen Abgrund gleiten und dann an mehreren Seilen entlang schwingen. Was in der Theorie anspruchsvoll klingt, dürfte erprobte Spieler*innen aber nur selten wirklich herausfordern. Immer wieder auftauchende Ungenauigkeiten bei den Eingaben können trotzdem dafür sorgen, dass ihr häufiger als gedacht in den Abgrund stürzt.
Wuselige Kämpfe
Ähnlich verhält es sich mit den kosmischen lila Widersachern, die sich euch immer wieder in den Weg stellen. Da ein Treffer ausreicht, um die lila Feinde auszuschalten, stellen sie nur selten eine echte Gefahr dar. Etwas anders sieht es bei den größeren Varianten aus, die immerhin mehrere Treffer benötigen und komplexere Angriffsmuster beherschen. Die Kämpfe werden immer dann problematisch, wenn eine größere Anzahl Gegner auf euch zustürmt oder ihr auf besonders engem Raum kämpft. Dann wird es entweder zu wuselig oder die ungenauen Eingaben sorgen dafür, dass ihr Treffer einsteckt, denen ihr sonst hättet ausweichen können.
Abwechslungsreiche Spielwelten
Auch wenn „SpongeBob SquarePants: The Cosmic Shake“ nicht unbedingt anspruchsvoll ist, gibt es genügend Gründe, immer wieder zum Spiel zurückzukehren. Besonders die abwechslungsreichen Spielwelten unterhalten über die Spieldauer von rund acht Stunden und kaschieren Schwächen im Gameplay. Meistens geht es in den Welten darum, eine bestimmte Anzahl Gegenstände zu sammeln, bevor ihr euch einem Bossgegner stellen dürft. Allerdings hat jede Spielwelt neben den neuen Fähigkeiten von SpongeBob immer wieder kleine, abwechslungreiche Kniffe. Da wären zum Beispiel die Reitprüfung auf dem Rücken eines Seepferdchens oder Schleichpassagen, in denen ihr euch als Baum getarnt untendeckt fortbewegen müsst.
Für Fans der ersten Stunde
Seid ihr „SpongeBob“-Fan der ersten Stunde, dürfte aber gerade die Liebe zum Detail und der von der Serie getroffene Humor euer Hauptantrieb sein. Im Gegensatz zum Vorgänger wurden für „The Cosmic Shake“ die Originalsprecher und -sprecherinnen der TV-Serie verpflichtet, was enorm dazu beiträgt, dass die Witze und Anspielungen so gut aufgehen. Besonders erfreulich ist, dass auch weniger bekannte Figuren wie der alte Jenkins oder auch der Schokolade liebende Tom neben bekannten Figuren wie Larry, Mrs. Puff, Mr. Krabs, Plankton, Perla oder dem Fliegenden Holländer einen Auftritt haben. Viele der Spielwelten sind außerdem TV-Episoden nachempfunden und enthalten immer wieder kleinere und größere Anspielungen, die langjährige Fans sofort erkennen werden.
Technische Verfehlungen
Getrübt wird der positive Eindruck von technischen Schwierigkeiten. Die Bildqualität ist zwar nicht gestochen scharf, aber völlig ausreichend. Auffälliger sind die Einbrüche der Bildrate oder die teils langen Ladezeiten beim Wechsel der Spielwelten. Innerhalb der Spielwelten gibt es zwar keine Ladebildschirme, dafür kommt es immer wieder dazu, dass das Spiel einfach einfriert, wenn Abschnitte nachgeladen werden müssen. Das hat zwar keinen negativen Einfluss auf das Spielerlebnis, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack.
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