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LGBTQIA+ in Videospielen: Diese Spiele versprechen eine bunte Zukunft

In vier Artikeln haben wir euch zahlreiche Spiele vorgestellt, die in den vergangenen Jahren bewiesen haben, wie gute Repräsentation von LGBTQIA+-Menschen in Videospielen aussehen kann. Die Reaktionen waren geteilt, doch selbst, oder vielleicht sogar vor allem die negativen, taktlosen Kommentare haben bewiesen, wieso es wichtig ist, Stellung zu beziehen und sich für Gleichberechtigung einzusetzen, unabhängig vom Gender oder der Sexualität, gerade in Zeiten, in denen Gewalttaten gegen die LGBTQIA+-Community stark zunimmt. Die Zukunft sieht zudem hoffnungsvoll aus, denn zahlreiche Spiele mit entsprechender Repräsentation werden aktuell entwickelt. Einige davon wollen wir zum Abschluss des Pride-Monats vorstellen - mit einer kleinen Warnung. Obwohl die Teams hinter den Projekten vielfältig aufgestellt sind, und die Spiele queere Themen behandeln werden, können wir natürlich an dieser Stelle nicht urteilen, wie gut die Repräsentation ausfallen wird.

Drag Her!

Eines vorweg: Das Projekt habe ich selbst auf Kickstarter unterstützt, denn die Prämisse klingt einfach zu gut. Bei „Drag Her!“ handelt es sich um ein 2D-Prügelspiel, das durch spektakuläre Attacken und ein hohes Tempo auffallen soll. Klingt noch nicht allzu besonders, bis man sich die Charakterauswahl anschaut: Dabei handelt es sich nämlich um einige der berühmtesten Drag Queens und Kings der Welt. Mit dabei sind die einzigartige Alaska Thunderfuck 5000, die fabelhafte Asia O’Hara, das Gute-Laune-Bündel Kim Chi, Deathdrop-Legende Laganja Estranja, die legendäre Manila Luzon, Dragula-Sieger Landon Cider und Lippenstiftbeschrifterin BenDeLaCreme. Weitere sollen folgen, und drei Assist-Charaktere wurden schon bestätigt, nämlich Jiggly „May I Call You“ Caliente, Tammie Brown und Meatball. 

Eine Demo beweist bereits, dass das Kampfsystem durchaus unterhaltsam ist, natürlich muss sich aber erst noch beweisen, ob es sich entsprechend weiterentwickeln kann, um im fertigen Spiel mit zahlreichen Kämpfenden über Stunden hinweg zu unterhalten. Doch seien wir einmal ehrlich: Die Zielgruppe sind allen voran Drag Fans, die ihre Lieblingsqueens endlich in einem Videospiel sehen wollen. Alle bislang bestätigten Charaktere haben entweder bei „RuPaul’s Drag Race“ oder „Dragula“ teilgenommen, und gehören zu den Lieblingen der Szene. Natürlich würde ich mir Jinkx Monsoon, Mo Heart, Jujubee, Latrice Royale, Bob the Drag Queen, Eureka und Kornbread wünschen, doch lokale Queens sollen ebenso einen Platz finden wie zukünftige Updates. Das Potential ist nahezu grenzenlos und schließt eine alarmierende Marktlücke, auch durch den Rollback-Netcode, der für nahezu verzögerungsfreie Online-Matches sorgen soll - wobei er hier natürlich Backroll-Netcode heißt. Und was ist eigentlich mit Yvie Oddly?

„Drag Her!“ erscheint 2024 für PC. Eine Nintendo Switch Fassung wurde ebenso versprochen wie DLCs, die den Titel auch im Anschluss erweitern sollen.

Read Only Memories: Neurodiver

Während wir in unserem Rückblick „2064: Read Only Memories“ nur erwähnt haben, soll die Fortsetzung nicht unter demselben Schicksal leiden. Spielende dürfen nach Neo-San Francisco zurückkehren und treffen dabei auf bekannte Charaktere, aber auch auf viele neue Gesichter. In dem Adventure dürfen Spielende in die Erinnerungen von Charakteren eintauchen, um deren Erinnerungen zu reparieren, was für die Lösung eines neuen Falls auch dringend notwendig ist. Die Gedankenwelten sehen auf den ersten Blick wie die vertraute Welt aus, allerdings gibt es zahlreiche Unterschiede, die genauestens analysiert werden müssen, um kleine und große Aufgaben zu erledigen.

Wie schon beim Vorgänger sind es die Charaktere, die durch Vielfalt glänzen. Repräsentation ist den Machenden sehr wichtig, weshalb es sowohl queere als auch People of Color-Personen geben wird, die der Protagonistin mal helfen, mal das Leben schwer machen. Bereits der Vorgänger hat auch damit verbundene Themen, ohne zu viel zu verraten, wunderbar mit dem Cyberpunk-Setting verbunden, sodass die Chancen darauf, dass der Nachfolger der Erwartungen gerecht wird, hoch ist. 

„Read Only Memories: Neurodiver“ erscheint 2022 für Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One und PC.

Goodbye Volcano High

2020 zusammen mit der PlayStation 5 enthüllt, sticht „Goodbye Volcano High“ vor allem durch seinen Stil heraus. In der Geschichte geht es um Fang und zahlreiche Freunde, die das letzte Schuljahr meistern müssen, bis sie merken, dass die Welt kurz vor dem Ende steht. Dass alle Charaktere humanoide Dinosaurier sind, passt natürlich zur Prämisse. Spielerisch dürfen sich Fans auf ein interaktives Abenteuer freuen, bei dem die animierten Szenen durch Entscheidungen beeinflusst werden können, die zu mehreren Enden führen. Einige Minispiele sowie ein Soundtrack, der mit der Handlung zusammenhängt und auch spielerisch integriert werden soll, dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

Eine interaktive Geschichte wäre natürlich nichts ohne spannende Protagonisten, und hier verspricht das Entwicklerteam viel. Fang ist Non-Binär und geht damit auch offen um. Wie Repräsentation im Hintergrund aussehen soll, zeigen die Macher ebenfalls, denn vertont wird Fang von Lachlan Watson, vor allem bekannt aus „The Chilling Adventures of Sabrina“. Doch auch die anderen, noch nicht näher beleuchteten Charaktere sollen ein bunter und queerer Haufen sein, deren Identität natürlich auch den Schulalltag beeinflusst. Wir bleiben gespannt, ob die Geschichte mit den Versprechen mithalten kann.

„Goodbye Volcano High“ erscheint 2022 für PlayStation 5, PlayStation 4 und PC.

We Are OFK

Bei „We Are OFK“ handelt es sich um eines der ambitioniertesten Projekte der Industrie. Die digitale Band OFK hatte nämlich ihren ersten Auftritt 2020 bei den The Game Awards, und soll auch in Zukunft nur in animierter Form die Bühnen zum Einsturz bringen. Deren fiktive Entstehungsgeschichte wird nun in einem eigenen Spiel erzählt, und die verläuft nicht so glatt, wie die Protagonisten sich vorgestellt haben. Zwischen Auftritten, Verträgen mit Plattenlables, der Miete und dem Wunsch nach Erfolg müssen sie sich den eigenen Dämonen stellen und herausfinden, was sie wirklich vom Leben wollen.

Spielerisch wird ein Point and Click-Adventure geboten, in dem auch interaktive Dialoge und Smartphone-Nachrichten nicht fehlen dürfen. Die Starbesetzung lässt die Vorfreude steigen, doch auch die Repräsentation soll im Vordergrund stehen. Das Team macht kein Geheimnis daraus, dass hier eine durchweg queere Geschichte erzählt wird, wie genau das aussieht, ist aber noch nicht bekannt. Bereits im ersten Trailer war schon ein „Trans Black Lives Matter“-Shirt zu sehen, und nach der Enthüllung des neuesten Trailers twitterte ein Bandmitglied „Fuck yea more gay content on all game platforms!“, während sie sehr offen damit umgehen, dass LGBTQIA+-Repräsentation mit zu den Grundlagen des Projekts gehört.

„We Are OFK“ soll noch 2022 für Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4 und PC erscheinen. Los geht es dann mit zwei Episoden, während die restlichen drei im Wochentakt folgen sollen. Passend dazu werden dann auch die jeweiligen Songs aus dem Spiel veröffentlicht.

Pride ist nur einmal im Jahr?

Natürlich gibt es zahlreiche weitere Spiele, die in Zukunft mit Repräsentation glänzen sollen. Selbst große Projekte wie „Dragon Age: Dreadwolf“ wollen sich noch diverser aufstellen, während die Indie-Szene einen Hit nach dem anderen abliefert, der beweist, wie viel besser Videospiele sein können, wenn sie sich nicht auf ein veraltetes Weltbild beschränken. Und somit freuen wir uns auf die kommenden Veröffentlichungen, während in den Kommentaren der Artikelreihe einige Spieletipps abgegeben wurden, die bereits auf die eigene Spieleliste gewandert sind. Obwohl der Pride-Monat zu Ende geht, bleibt das Thema LGBTQIA+ in Videospielen allgegenwärtig, und wird uns hoffentlich auch abseits des Junis noch wunderbare Ankündigungen und Spieleerfahrungen bieten.

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Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Mjyrn
    Mjyrn 01.07.2022, 09:02
    Ich würde euch bitten solche Grundsatzdiskussionen unter Artikeln zu unterlassen.
    Des Weiteren dulden wir keine diskriminierenden und intoleranten Beiträge. Betreffende Diskussionen werden gelöscht und auch zukünftig entfernt.

    Benehmt euch bitte anständig.
    Danke.
  • Avatar von Goldi
    Goldi 30.06.2022, 21:59
    Obwohl der Pride-Monat zu Ende geht, bleibt das Thema LGBTQIA+ in Videospielen allgegenwärtig, und wird uns hoffentlich auch abseits des Junis noch wunderbare Ankündigungen und Spieleerfahrungen bieten.
    This! Das ist auch mein Wunsch für die Zukunft. Vielen Dank für die Artikelreihe, auch damit der eigene Horizont erweitert wird. Ich werde mal mehr darauf achten; bisher war mir das nur in Film und Serien aufgefallen (z.B. The Legend of Korra).