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Metroid Dread

Nintendo Switch (OLED-Modell)

Für viele Monate war die Nintendo-Community in Aufruhe. Die Gerüchte über ein neues Nintendo Switch Modell häuften sich, und auch große Publikationen waren sich sicher, dass noch in diesem Jahr der zweite Frühling für die extrem beliebte Konsole ansteht. Die Enthüllung des OLED-Modells beendete vorerst die Gerüchteküche und ließ eine Frage zurück: Lohnt sich das Upgrade? Wir konnten bereits einige Tage mit der Konsole verbringen und sind verwundert.

Die erste Station

Bevor es zu der eigentlichen Konsole geht, soll erst einmal das Dock im Zentrum stehen. Dieses ist ungefähr gleich groß, allerdings sind die oberen Kanten stärker abgerundet, während die unteren es überhaupt nicht sind. Die weiße Edition punktet auf jeden Fall mit Stil, und auch das kleinere Nintendo Switch Logo lässt die Box hochwertiger erscheinen. Leider enttäuscht das Innenleben, denn dort, wo die Konsole reinkommt, wurde ein sich billig anfühlendes Plastik-Material genutzt, dessen Klavierlack-Optik sich mit dem Design beißt. Dementsprechend wirkt es so, als ob der Bildschirm der Konsole gefährdet ist, sollte man sie nicht perfekt hineinstecken. Möglicherweise ist die Sorge unbegründet und muss im Langzeittest beobachtet werden, hier wäre aber ein besseres Material wünschenswert gewesen.

Auf der Rückseite gibt es dann die funktionstechnischen Änderungen. Die Klappe lässt sich nicht mehr aufklappen, sondern lediglich abnehmen, was aber nicht weiter stört und eher dafür sorgt, dass man besser an die Anschlüsse herankommt. Ein USB-Port ist verschwunden, dafür sitzt nun ein LAN-Port da, sodass die Zeiten des Adapters offiziell beendet wurden. Natürlich gibt es weiterhin zwei USB-Anschlüsse an der Seite, die auch genügen sollten.

Liebe auf den ersten Blick

Der Lieferumfang ist identisch mit der normalen Edition der Nintendo Switch, der große Unterschied liegt aber an der Konsole selbst sowie dem Bildschirm. Sobald sie Konsole eingeschaltet wird, erstrahlt der sehr helle OLED-Bildschirm, dessen Größenunterschied deutlicher ist, als er auf dem Papier wirkt. Die dünneren Ränder sorgen für ein hochwertigeres Gefühl, die Größe selbst bleibt aber der Star. Egal in welchem Spiel, hier wird ein überraschend großes Upgrade geboten, das besonders bei kleinen Texten oder einer vollen UI seine Vorzüge ausspielt. Doch auch bei „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” sorgt die Größe dafür, dass man noch tiefer in der Spielwelt versinkt. Klingt abgedroschen, aber es lässt sich nicht genug betonen, was für ein tolles Upgrade geboten wird.

Das führt aber auch dazu, dass die Konsole an sich etwas größer geraten ist, wenn auch nur ein bisschen. Wer eine Tasche besitzt, in der die normale Konsole sehr fest sitzt, kann diese deshalb in vielen Fällen nicht für das OLED-Modell benutzen, was ebenso auf anderes Zubehör von Drittherstellern zutreffen kann. Im Gegensatz dazu funktioniert zum Beispiel Nintendo LABO trotz der größeren Konsole, sogar das VR-Kit lässt sich ohne Bedenken nutzen. Hier muss allerdings zum Beispiel beim Motorradlenker oder dem Haus bedacht werden, dass ein Teil des Bildschirms verdeckt wird, da die schwarzen Balken an der Seite kleiner geraten sind.

Die organische Leuchtdiode

Die Stärken eines OLED-Bildschirms sind bekannt, doch im direkten Vergleich zur originalen Switch wird sichtbar, dass die Größe schnell nur zum zweiten Highlight wird. Im Fokus liegt die Farbdarstellung, die deutlich intensiver ist. Zwar war sie bereits beim ursprünglichen Modell nicht schlecht, doch wer einmal das bessere Bild gesehen hat, kann nicht mehr zurück. Insbesondere bei bunten Titeln wie „Super Mario Odyssey“ erstrahlt die Welt plötzlich, die Wüste glüht förmlich und Städte wirken sehr viel lebendiger, obwohl technisch nichts verändert wurde. Denselben Effekt erhält man natürlich auch bei Monitoren und TV-Geräten, wenn sie über einen OLED-Bildschirm verfügen, sodass hier keine Weltneuheit geboten wird. Das Bild im portablen Modus wird aber dermaßen stark verbessert, trotz identischer Auflösung, dass ein Upgrade für einige definitiv sinnvoll sein wird.

Ein Problem an OLED-Bildschirmen kann das Einbrennen sein, doch hier soll die automatische Helligkeitsanpassung, wie es sie schon vorher gab, helfen. Es ist trotzdem reizvoll, diese ab und an auszustellen, um die volle Bildpracht zu sehen – hier werden leider erst Langzeittests Aufschluss darüber geben, ob die Schwäche der OLED-Technologie auftaucht. Dank automatischer Dimm-Funktion verspricht Nintendo auf jeden Fall, eine passende Lösung parat zu haben. Diese Sorge ausgeschlossen, ist der Bildschirm wirklich eine Wucht und dürfte für viele einen qualitativen Unterschied zum Standard-TV darstellen.

Wichtige Erneuerungen

Eine weitere Verbesserung stellt die Audio-Ausgabe dar. Der Ton hört sich nun wuchtiger und etwas sauberer an, einen allzu großen Lautstärkenunterschied konnten wir derweil nicht wahrnehmen. Insgesamt klingen Spiele aber ein wenig besser, wobei Kopfhörer weiterhin die beste Option sein werden.

Ein unerwartetes Highlight ist der Ständer, der zuvor instabil wirkte, nur einen Winkel erlaubte und bei vielen schlichtweg kaputt ging, was zu einem offenen SD-Kartenslot führte. Dieser befindet sich an derselben Position, ist nun aber horizontal gerichtet worden und wird durch einen Ständer bedeckt, der fast die gesamte Breite der Konsole einnimmt. Zudem gibt es kein Einrasten mehr, dafür lassen sich Winkel flexibel einstellen, und auch die Stabilität ist gesichert. Wer nicht direkt auf die Konsole drückt, braucht keine Sorge haben, dass diese umfällt. Dadurch wird der Ständer deutlich nützlicher und dürfte den Tabletop-Modus für viele erst zur Option machen.

Noch nicht perfekt

Trotz der wichtigen Verbesserungen hätte Nintendo einen Schritt weiter gehen können. Am offensichtlichsten sind da die Joy-Con, deren Vibration weiterhin bestens funktioniert, besonders aber in Sachen Sticks hätten sie eine Überarbeitung verdient gehabt. Etwas ärgerlich sind auch die nun flacheren Lautstärketasten, deren Trennung allerdings nicht mehr so spürbar ist. Somit dauert es einen Tacken länger, das System lauter oder leiser zu machen. Zwar wurde der Akku im Vergleich zum Originalmodell verbessert, da der Bildschirm aber mehr Strom verbraucht, hält sich das System nicht so lange, wie die Switch-Revision.

Lohnt sich das Upgrade?

Die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt, ist die dominanteste in der Diskussion um das OLED-Modell, und am Ende auch eine, die sich nicht allgemein beantworten lässt. Wer noch keine Nintendo Switch besitzt, sollte sich definitiv auf die neueste Version konzentrieren, denn der massiv bessere Bildschirm sowie die vielen kleinen Verbesserungen sind den Aufpreis definitiv wert.

Wie sieht es aber mit denen aus, die bereits ein Modell erworben haben? Die Antwort ist zwar langweilig, aber hier muss jeder an seine eigenen Bedürfnisse denken. Wer den Handheld-Modus sowieso selten nutzt, erhält am TV keinerlei Vorteile. Wer hingegen primär auf dem internen Bildschirm spielt, wird definitiv einen Vorteil sehen und ein schöneres Bild erhalten, aber sind das 349,99 Euro wert? Die Antwort muss jeder für sich selbst finden, doch auf jeden Fall gibt es in den Spielen selbst keine besseren Texturen, Bildraten oder andere Spielereien. Und glaubt man Nintendo, sollte das auch niemand für die absehbare Zukunft erwarten.

Die beste Switch 

Das OLED-Modell der Nintendo Switch ist ein rundum besseres Gerät, dass die Konsole 2021 erneut erstrahlen lässt. Der größere OLED-Bildschirm ist eine wahre Wucht und liefert ein sichtbar besseres Bild dank der stärkeren Helligkeit und kräftigeren Farben, und das in jedem Spiel. Ansonsten wurden in Sachen Ton, Ständer und Anschlüsse am Dock wichtige Aspekte verbessert, wobei hier noch mehr möglich gewesen wäre. Insgesamt ist die Nintendo Switch als OLED-Modell aber die beste Version der revolutionären Konsole.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Bisher gibt es elf Kommentare

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  • Avatar von Alex
    Alex 09.10.2021, 09:55
    Meine Switch OLED kam gestern an und ich bin echt überrascht, was kräftigere Farben und der minimal größere Bildschirm für einen Unterschied machen. Die OLED zusammen mit Metroid Dread zu veröffentlichen war auch ein cleverer Schachzug von Nintendo, sieht einfach fabelhaft darauf aus. Habe auch noch einige weitere Spiele ausprobiert, kann z.B. Mario Galaxy in der 3D Allstars Collection sehr empfehlen, aber auch Skyward Sword HD wirkt nochmal deutlich besser.

    Insgesamt wirkt die Switch OLED auch etwas hochwertiger. Was mir sehr positiv aufgefallen ist, dass die Joy-Cons bei Vibration nicht mehr am Gehäuse der Switch schnarren. Kann gut sein, dass das mit den späteren Revisionen bereits behoben wurde. Bei meinem Launch-Modell hat mich das aber von Anfang an gestört. Bei dem Ständer für den Tisch-Modus habe ich mich gefragt, wieso man das nicht gleich bei allen Modellen so gemacht hat. Und vom Lautsprecher bin ich etwas überrascht. Klar, immer noch kein Top-Sound, aber der Klang ist dennoch merklich kräftiger.

    Ob das Upgrade objektiv Sinn macht? Fraglich, aber zumindest bei mir deutet sich der erwartete Effekt jetzt schon ein, dass ich einfach viel mehr Lust habe etwas auf der Switch zu spielen als noch auf dem alten Modell. Hin und wieder braucht es einfach ein Upgrade, damit ich noch Lust habe mich mit Technik-Gerät auseinanderzusetzen. Mein altes iPad nehme ich auch immer unlieber in die Hand ;-)
  • Avatar von Jannik @derofa.de
    Jannik @derofa.de 08.10.2021, 08:29
    Super danke Dir Marco.

    Ja Leute ich meinte das Modell mit schwarzem Dock und BR-Neon-Joycons. Die Joycons sind ja eh immer austauschbar.
  • Avatar von Marco
    Marco 07.10.2021, 12:49
    Zitat Zitat von Jannik @derofa.de Beitrag anzeigen

    Was ich immer noch nirgendwo lesen konnte ist, ob die neue Switch in das alte Dock passt. Das ist für Leute relevant die ein besonderes Dock haben (wie bei mir z.B. die Smash Bros. Edition mit den Charakteren auf der Front).
    Da kann ich beruhigen, die OLED passt auch in das alte Dock!
  • Avatar von Garo
    Garo 07.10.2021, 11:35
    Zitat Zitat von mariomeister Beitrag anzeigen
    Und was ist dann das hier?
    Dann war ich wohl schlecht informiert und entschuldige mich dafür.
  • Avatar von matzesu
    matzesu 07.10.2021, 11:23
    Ok ich seh gerade das selbst die "Weiße" Switch OLED immer noch ein "Schwarzes" Tablett hat.., schade das es nicht nur das Tablett selber gibt, aber andererseits werden neue Joycon auch nicht schaden..
    Gibt es momentan eigendlich nur das Ding wenn man vorbestellt hat oder haben die Märkte auch welche auf Vorrat für die "Laufkundschaft" ?
  • Avatar von mariomeister
    mariomeister 07.10.2021, 11:18
    Zitat Zitat von Garo Beitrag anzeigen
    Jibbet nicht. Es gibt nur eine Switch OLED in schwarz, mit weißen Joy-Con und weißem Dock.
    Und was ist dann das hier?
  • Avatar von Garo
    Garo 07.10.2021, 11:11
    Zitat Zitat von matzesu Beitrag anzeigen
    Warscheinlich die "Bunte" bei der die Joycon Blau und Rot sind aber das "Tablett" Schwarz..
    Ich bin immer noch am überlegen ob ich mir das Ding nicht doch zulege wenn ich die am Montag zufällig im Laden stehen sehe..
    Jibbet nicht. Es gibt nur eine Switch OLED in schwarz, mit weißen Joy-Con und weißem Dock.
  • Avatar von matzesu
    matzesu 07.10.2021, 11:08
    Warscheinlich die "Bunte" bei der die Joycon Blau und Rot sind aber das "Tablett" Schwarz..
    Ich bin immer noch am überlegen ob ich mir das Ding nicht doch zulege wenn ich die am Montag zufällig im Laden stehen sehe..
  • Avatar von Tiago
    Tiago 07.10.2021, 11:01
    Es gibt doch gar keine schwarze Switch OLED…?
  • Avatar von Jannik @derofa.de
    Jannik @derofa.de 07.10.2021, 09:36
    In den ersten Vergleichsvideos ist mir auch am meisten der Größenunterschied der Displays aufgefallen. Selbst in den Händen haltend macht das bestimmt einen noch größeren Unterschied.

    Unsere beiden sollen am Freitag kommen. Melissas in weiß, meine in schwarz. Bin gespannt.

    Was ich immer noch nirgendwo lesen konnte ist, ob die neue Switch in das alte Dock passt. Das ist für Leute relevant die ein besonderes Dock haben (wie bei mir z.B. die Smash Bros. Edition mit den Charakteren auf der Front).

    Schade finde ich, dass Nintendo die Chance nicht genutzt hat das Problem mit den Kratzern beim einschieben und rausziehen aus dem Dock zu beheben. So muss man sich weiterhin selbst mit Filzgleitern behelfen, die man ins Dock klebt.

    Dass die Konsole etwas größer ist wundert mich, da ich es bei Ankündiging so verstanden hatte, dass nur das Display weniger schwarzen Rand hat aber die Abmessungen ansonten völlig gleich sind. Aufjedenfall ein Mehrwert für mich im HH-Modus Zuhause da ich selten unterwegs spiele.

    Mit dem Einbrennen bin ich noch etwas skeptisch. Gerade weil's ja eine Spielekonsole ist, bildet der Bildschirm je nach Game stundenlang HUD-Elemente ab. Damit wäre die OLED-Switch prädestiniert für unliebsame Hinterlassenschaften auf dem Screen.
  • Avatar von Alex
    Alex 06.10.2021, 18:18
    Danke für die Einschätzung. Bin gespannt wie groß der Unterschied sein wird. Habe mich für die OLED entschieden, da mein Launch-Modell mittlerweile ziemlich laut wird und bisher nichts geholfen hat (und weil ich einen guten Grund brauchte, hehe)