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Fire: Ungh's Quest (eShop)

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Fire: Ungh's Quest (eShop)

Der Hamburger Publisher und Entwickler Daedalic Entertainment hat sich insbesondere mit Point-and-Click-Adventures wie der „Deponia“-Reihe einen Namen gemacht. Mit „Fire: Ungh’s Quest“ schaffte kürzlich ein weiterer Vertreter dieses Genres den Sprung auf Nintendo Switch. Ob der Titel eine ähnlich hohe Qualität hat wie Daedalics bekannteste Werke, verraten wir euch im Test.

Auf der Suche nach dem Feuer

Für Point-and-Click-Adventures untypisch ist die Tatsache, dass die Story in „Fire: Ungh’s Quest“ eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt. Wer sich auf unterhaltsame Dialoge freut, wird hier also vermutlich enttäuscht, denn weder Ungh selbst noch die anderen menschlichen und tierischen Bewohner der Welt melden sich zu Wort. Die eigentliche Handlung ist ebenfalls schnell erzählt. Der etwas schusselige Neandertaler Ungh erhält die Aufgabe, auf das für seine Siedlung sehr wichtige Feuer aufzupassen. Ungh schläft jedoch schon kurz nach Erhalt dieser wichtigen Aufgabe ein und das Feuer erlischt. Die Folge: Der Protagonist wird kurzerhand aus seiner Siedlung geworfen und macht sich nun auf die Suche nach einem neuen Feuer. Leider bewegt sich die Handlung bis kurz vor dem Ende praktisch kaum voran, sodass man hier wirklich nicht zu viel erwarten sollte. Zumindest Ungh selbst ist dank seiner ausgefallenen Mimik aber durchaus sympathisch. 

Schöne, handgezeichnete Umgebungen mit ausgefallenen Logik-Rätseln

Auf seiner Reise erlebt Ungh so einiges und durchquert nicht nur ganz unterschiedliche Gebiete mit Höhlen, Wäldern und Eislandschaften, sondern reist stellenweise sogar durch die Zeit oder in den Magen eines Drachen. Grafisch und thematisch bieten die kompakten Level einiges an Vielfalt und der Comic-Stil sowie die teil sehr ulkigen Animationen sehen wirklich schön aus. Das grundsätzliche Gameplay ist dagegen sehr simpel. In jedem Abschnitt eines Levels gibt es verschiedene Elemente, mit denen Ungh interagieren kann. Berührt man diese, so führt der Neandertaler verschiedene Aktionen aus. Mal hebt er Gegenstände auf, mal betätigt er einen bestimmten Mechanismus und wieder ein anderes Mal reibt er sich ratlos den Kopf, weil er an dieser Stelle gerade noch nichts tun kann. Es macht Spaß, sich Stück für Stück der Lösung eines größeren Rätsels zu nähern und dabei zu beobachten, wie sich das Level selbst verändert.

Kurzweilig, aber eben auch kurz

Leider sind die Lösungen auch im Nachhinein nicht immer komplett nachvollziehbar, sodass man schlichtweg herumprobieren muss. In diesen Fällen hilft es, dass man sich per Knopfdruck alle interagierbaren Stellen anzeigen lassen kann, auch wenn hierdurch der Erkundungsaspekt ein wenig verloren geht. Hin und wieder gibt es Gameplay-technisch dann aber doch auch etwas mehr Abwechslung. Zum Beispiel in Form kleiner Geschicklichkeitseinlagen, so muss man an einer Stelle mit dem virtuellen Zeiger durch ein Labyrinth durchkommen, ohne an dessen Begrenzungen anzustoßen. Auch wenn diese Passagen in „Fire: Ungh’s Quest“ ziemlich simpel sind, bringen sie doch ein wenig zusätzliche Abwechslung in das Spiel. Ansonsten bietet das ungefähr zwei bis drei Stunden lange Abenteuer jedoch kaum Wiederspielwert bis auf goldene Münzen, die in den Leveln verstreut sind.

Lieber nur im Handheld-Modus

Die Steuerung kann leider nicht ganz überzeugen. Am besten lässt sich das Point-and-Click-Abenteuer auf dem Touchscreen der Switch steuern und das funktioniert auch wirklich einwandfrei, egal ob mit dem Finger oder einem Eingabestift. Wenn man dann aber an den TV wechseln möchte, merkt man schnell, dass die Bewegungssteuerung trotz kleiner Anpassungsmöglichkeiten sehr unpräzise ist, sodass man schon nach kurzer Zeit wieder die Konsole aus dem Dock nehmen möchte. Die Musik ist derweil meist angenehm entspannt und lädt an der einen oder anderen Stelle auch mal zum Mitwippen ein.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Fire: Ungh’s Quest“ ist ein kurzes, unterhaltsames Point-and-Click-Abenteuer, das auf eine komplexe Handlung verzichtet und stattdessen auf abwechslungsreiche Schauplätze und Logik-Rätsel setzt. Leider lassen sich auch diese jedoch häufig nur durch stumpfes Ausprobieren lösen, zudem trüben Steuerungsprobleme am TV das Spielerlebnis. Wer entspannt ein wenig knobeln möchte, dürfte trotzdem seinen Spaß mit dem Spiel haben.

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