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The Red Lantern

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The Red Lantern

Ab mit den Huskys vor den Schlitten und einfach weg von Allem, so lautet die Prämisse von „The Red Lantern”. Dass der Weg dorthin schwer, aber auch motivierend ist, zeigen wir im Review.

Die Roguelike-Natur von „The Red Lantern” legt Wert darauf, dass man einige Spiel-Elemente alleine entdeckt. In diesem Review können wir jedoch nicht gänzlich darauf verzichten, ein paar davon zu erwähnen, da sie elementar für die Einschätzung des Titels sind.

Abstand

Das Ziel des Spiels ist simpel: eine abgeschiedene Hütte erreichen. Der Weg dorthin ist es natürlich nicht, denn man befindet sich in der Wildnis Alaskas. Das Auto wird stehengelassen, der Schlitten mit Vorräten bepackt, und dann sucht man noch die Zugtiere aus. Man wählt sein Team aus Hunden, zu denen man direkt ein wenig zum Charakter gesagt bekommt. Im Laufe des Spiels merkt man, dass dies nicht nur oberflächlich ist, sondern es sich bei den Vierbeinern um wirkliche Persönlichkeiten handelt. Auf welchen Hund man sich in welcher Situation verlassen kann ist in manchen Situationen entscheidend.

Geführt

Auch wenn es in den Trailern so ausgesehen haben mag: man steuert den Schlitten nicht selbst. An Abzweigungen entscheidet man sich für links oder rechts, und die Hunde gehorchen auch brav. Dabei darf man die Natur vollends genießen, denn verpassen kann man nichts. Jedes Ereignis am Wegesrand wird automatisch in den Fokus gerückt und verlangt eine Reaktion durch Auswahl einer von mehreren Textboxen. Die Reaktionsfähigkeiten des Spielers werden bei den folgenden Geschehnissen nur in Ausnahmen geprüft, und selbst da kann man sich Zeit lassen, bis der richtige Moment eintrifft.

Am Wegesrand

Die möglichen Ereignisse sind zahl- und abwechslungsreich. Es gibt jedoch einige, die etwas häufiger auftauchen und stets gleich ausgehen. Wir haben Schlittenhund Fin ihre aufgenommen Fährte verfolgen lassen, und stets hat ein Stinktier seine Duftmarke hinterlassen. Wir fragen uns wirklich, ob auch mal etwas anderes auftauchen kann, aber nach über zehn Versuchen geben wir die Hoffnung auf. Und auch das Auftauchen eines Wolfes führte immer dazu, dass Barkley sich dazwischen wirft und verletzt aus dem Aufeinandertreffen geht. Sieht man von solchen recht häufig wiederkehrenden Ereignissen ab, kann man wirklich viel entdecken und dank unterschiedlicher Reaktionen auch unterschiedliche Ausgänge erleben. Wir haben auch nach unserem ersten erfolgreichen Durchgang, für den wir ungefähr fünf Stunden und knapp über zehn Läufe gebraucht haben, noch lange nicht alles gesehen. Das Tagebuch, in dem die Erlebnisse auf verschiedene Weisen notiert werden, war noch nicht einmal ein Drittel gefüllt. Und alle möglichen Wege sind wir auch noch nicht abgefahren, so dass neugierige Naturen eine ordentliche Spielzeit geboten bekommen.

Ressourcenplanung

Als Spieler muss man schon ein Auge zudrücken, um den Roguelike-Aspekt des Spiels zu akzeptieren. Da startet die Dame mit einer sehr knapp bemessenen Menge an Ressourcen wie Nahrung und Munition. Geht nun ein Versuch schief, so startet sie natürlich den nächsten nicht mit den gleichen Vorräten. Aber wenn man grade einmal ein Drittel der Strecke geschafft hat, dann reicht es mit Sicherheit nicht, wenn man seine Vorräte um grade einmal eine Essensration aufstockt. Das weiß der Spieler, aber die Protagonistin leider nicht. Wenn man dies mit einem Schmunzeln hinnehmen kann, und sich schon mit Vorfreude wieder hinter die Hunde schnallt, um dann eine andere Rute auszuprobieren, kann man diesen Kritikpunkt ignorieren. Achtet man in Spielen dieser Art jedoch sehr auf die Stimmigkeit der Aktionen der handelnden Personen, wird man auch dann nicht zufrieden sein, wenn man sich vor Augen hält, dass es sich um ein Roguelike handelt.

Redegewand

Fast die gesamte Spielzeit über darf man den Monologen lauschen. Diese sind wie auch die Texte des Spiels leider nur auf englisch, doch die gewählte Sprecherin hat nicht nur eine angenehme Stimme, sondern ist auch in jeder Situation glaubwürdig. Natürlich wiederholen sich manche Sätze in jedem Durchgang, aber mit fortschreitenden Läufen kommen immer weitere Kommentare hinzu. Diese beziehen sich auf vorhergehende Ereignisse, insbesonders auf die Hunde. Wenn man diese bei bestimmten Ereignissen frei agieren lässt wird man bestimmte Charaktereigenschaften erkennen, die auch entsprechend kommentiert werden. Auf der technischen Seite des Spiel hätte etwas mehr Feinschliff gut getan. Das Gesamtbild wirkt ein wenig unsauber, besonders das Flackern von Kanten wie denen von Schatten nervt leicht. Und auch bei den Animationen der Hunde hätte man mehr Sorgfalt walten lassen müssen. Manchmal driften sie seitlich, wo sie eigentlich eine vernünftige Kurve hätten machen sollen, oder stecken beim Start des Schlittens noch in einer anderen Animation, während die anderen Hunde bereits loslaufen. Das ist etwas schade, denn ansonsten zaubert das Spiel schöne Landschaften mit tollen Szenen zu verschiedenen Tageszeiten auf den Bildschirm.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„The Red Lantern” nutzt den Roguelike-Aspekt auf ungewöhnliche Art. Star des Spiels sind vor allem die vielen Ereignisse, denen man sich auf den vielen unterschiedlichen Wegen zum Ziel stellen muss. Eine handvoll davon tauchen jedoch öfter auf, und das mit stets gleichem Ausgang, so dass sie minimal nervig werden können. Und auch der Roguelike-Aspekt wird nicht jedem zusagen.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 22.10.2020, 17:17
    wow Ashly Burch . eine der besten Voices ever <3 (Aloy, Chloe Price, Parvati usw)
    allein deswegen werd ich mal reinschauen wenn der Preis dropped
  • Avatar von Garo
    Garo 22.10.2020, 15:46
    Uff, das ist ein Rogue-lite? Dann bin ich raus. Bin da kein Fan von.