Erweiterungen gehören für „Die Sims“ zum guten Ton. Mit der Ankündigung von „Die Sims 4 Star Wars: Reise nach Batuu“ hätte aber nun wirklich niemand gerechnet. Hier dürfen Fans nämlich in einen neuen Bereich reisen, in dem mit Lichtschwertern gekämpft wird, während man einer von drei Fraktionen bei zahlreichen Aufträgen hilft. Ob dieser wilde Genremix aber auch gelungen ist, haben wir im Test für euch herausgefunden.

Mehr als ein Freizeitpark

Die Reise nach Batuu ist einfach, denn der Spieler muss lediglich einen Urlaub auswählen, den neuen Zielort bestimmen, und schon landet man in der neuen Kulisse. Schon in den ersten Minuten wird deutlich, dass der DLC nicht wirklich in das Hauptspiel integriert wurde, sondern als eigenständiges Abenteuer zu verstehen ist. Man wählt ein neues Outfit und kann auch nicht auf seine Gegenstände zugreifen – oder diese wieder mitnehmen. Allerdings lassen sich spezielle Geräte, Outfits und Möbel für das Hauptspiel wenigstens freischalten.

Optisch können die insgesamt drei Gebiete definitiv überzeugen, denn sie stellen etwas völlig Neues für die Welt der „Sims“ dar. Die Gebäude, die Umwelt, die Charaktere – eigentlich stimmt fast alles. Dennoch fällt immer wieder auf, wie leer Batuu eigentlich ist. Zwar gibt es durchaus NPCs, meist sieht man aber leere Plätze und Straßen, weshalb die richtige „Star Wars“-Atmosphäre nur bedingt aufkommt.

Arbeit im Urlaub

Das Abenteuer selbst dreht sich um diverse Missionen, wobei Anfangs eine von drei Fraktionen ausgewählt werden muss. Möchte der Spieler Teil des Widerstandes, des Ersten Ordens oder doch lieber ein Plünderer sein? Diese Entscheidung bestimmt die Charaktere, die man trifft, sowie die Aufgaben, wobei das grundlegende Gameplay stets gleich ist: Rede mit Person X, besorge Gerät Y – es gibt zwar einige optisch nette Überraschungen, spielerisch gibt es aber gar keine Abwechslung, was für einen viel zu eintönigen Urlaub sorgt.

Zumindest fallen die Systeme im Hintergrund interessanter aus. Das Erledigen einer Mission hat nämlich zur Folge, dass sich das Verhältnis zu den Fraktionen verändert. Steht man mit dem Ersten Orden gut, hat man weniger Problemen bei Kontrollen – immer wieder tauchen die Bösen nämlich auf um zu überprüfen, was der Spieler vorhat. Wirklich große Konsequenzen bleiben aber aus, denn die Sims verhalten sich selten klug.

Kein echtes Abenteuer

Immer wieder ist ersichtlich, dass das Crossover nicht so gut funktioniert, wie viele erhofft haben. Die Charaktere und Kostüme sehen nämlich fantastisch aus, und man kann sich sogar einen kleinen Droiden besorgen, der einem stets folgt. Zwar steuert man keinen X-Wing, allerdings erlebt man ein Text-Abenteuer, wenn man mit ihm fliegt. Und dann wären da noch die Lichtschwerter, die einfach großartig aussehen.

Diese Immersion wird aber immer wieder zerstört, wenn man wirklich eintauchen will. Man wiederholt dieselben Missionen immer wieder, Sims machen plötzlich Liegestütze und für einige Missionen muss man einfach nur warten oder alle möglichen Personen anschauen, um das Ziel zu finden – wenn man nicht gerade lange Laufwege oder Ladezeiten hinter sich bringen muss. Hier hätten die Macher deutlich mehr Anpassungen einbringen müssen, um der Erweiterung mehr Eigenständigkeit zu verleihen.

Definitiv „Star Wars“

Da die Geschichte sowieso über Texteinblendungen erzählt statt gezeigt wird, dürfte man „Reise nach Batuu“ als Textabenteuer am meisten genießen – leider lassen sich die spielerischen Elemente nicht überspringen. Man klickt auf Panele, wartet, läuft zum nächsten Gebiet, wiederholt die immer gleichen Aktionen – das ist einfach kein Spielspaß. Dabei sind die Missionen nett erzählt, die Animationen mitunter großartig und Rey sowie Kylo Ren zu sehen, gehört zu den Highlights - ganz zu Schweigen von den Blenden beim Szenenwechsel. Doch immer wieder, wenn man sich dem Abenteuer hingeben möchte, zerbricht die Immersion durch Mechaniken, die zwar im Hauptspiel kein Problem darstellen, aber einfach nicht zum Missions-Design passen.