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Manifold Garden

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Manifold Garden

„Manifold Garden“ erschien im vergangenen Jahr lediglich für PC und Apple Arcade, doch das unscheinbare Puzzlespiel fand schnell eine Fangemeinde, wenngleich der große Durchbruch ausblieb. Das soll sich nun ändern, denn endlich ist der Titel auch für Konsolen verfügbar, weshalb wir uns in die Nintendo Switch-Version gestürzt haben um herauszufinden, wo eigentlich oben und wo unten ist.

Alles steht Kopf

„Manifold Garden“ beginnt ohne eine Einleitung und erklärt dem Spieler lediglich die Steuerung. Schnell findet dieser heraus, dass er die Schwerkraft ändern kann, um aus der Wand einen neuen Boden zu machen – allerdings nur, wenn er direkt neben ihr steht. Die eigentlichen Puzzle sind auch schnell erklärt, denn man muss lediglich die richtigen Blöcke auf die richtigen Schalter stellen. Das mag nicht allzu schwierig klingen, obwohl zumindest hinzukommt, dass sich die Blöcke nur bewegen, wenn sie dieselbe Gravitation wie der Spieler übernehmen.

Dieses Grundprinzip lebt von den Raumstrukturen, glücklicherweise wird der Spieler aber niemals überfordert. Das liegt am wunderbaren Pacing, denn die Rätsel werden immer ein wenig schwieriger, es kommt aber niemals zu dem Punkt, an dem man aufgeben möchte. Insbesondere die ersten Räume führen die Konzepte wunderbar ein, und an gewissen Punkten ist es sogar möglich, die Reihenfolge der Herausforderungen selbst zu bestimmen.

Unmögliche Welt

Das Wechseln der Schwerkraft ist aber nur eines der wunderbar surrealen Elemente. Das erkennt man an einem Punkt, in dem man ein Gebäude erreichen muss – die Lücke zwischen der aktuellen Plattform und diesem ist allerdings viel zu groß. Dem Spieler misslingt also der Sprung – doch wie ein Wunder, landet er im Fall plötzlich über dem Gebäude. Alle Konstruktionen sind nämlich unendlich oft vorhanden, befinden sich aber übereinander sowie nebeneinander. Somit wird das Fallen plötzlich zu einem wichtigen Element, um durch die Gebiete zu navigieren.

Das sind dann auch schon die wichtigen Mechaniken, durch die sich jedes Rätsel lösen lässt. Es ist wirklich beeindruckend, wie viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten die Macher für diese Spielereien gefunden haben, sodass sich jedes Rätsel einzigartig anfühlt und einen stets zum Umdenken zwingt. Leider wiederholen sich einzelne Passagen aber immer mal wieder, was glücklicherweise die besten Rätselräume keinesfalls herunterzieht.

Die Schönheit der Genialität

Die Präsentation hilft dem Spiel massiv, seine Ideen übersichtlich zu gestalten. Der Grafikstil ist absichtlich meist monochrom gehalten, um dann durch Farben zu symbolisieren, welches Objekt an welche Gravitation gebunden ist. Zudem sieht es einfach fantastisch aus, in die Ferne zu schauen und die immer gleichen Konstruktionen zu sehen. Diese Surrealität im Gameplay sowie der Präsentation zeichnet das Spiel aus, auch wenn der Zauber nach knapp fünf Stunden schon wieder vorbei ist.

Hinzu kommt ein angenehmer Soundtrack, der nie dominant ist, dennoch die Szenen perfekt ausschmückt. Auch technisch gibt es kaum Probleme, denn die wenigen Ruckler stören aufgrund des gemächlichen Tempos niemals. Egal ob am TV oder im Handheld-Modus, „Manifold Garden“ ist ein Traum.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer auf der Suche nach dem nächsten tollen Puzzle-Spiel ist, sollte definitiv bei „Manifold Garden“ zuschlagen. Obwohl das Spiel nicht unbedingt lang ist, fühlt sich jedes Rätsel bemerkenswert eigenartig an, im besten Sinne des Wortes. Die Gedankenspiele in der surrealen Welt fordern den Spieler, scheinen aber nie unmöglich, während die atemberaubenden Kulissen beeindrucken. „Manifold Garden“ ist wahrlich ein besonderes Spiel, auch wenn man sich im Anschluss direkt einen Nachfolger wünscht.

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