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Skully

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Skully

Ein Inselgott mit Familienproblemen und ein rollender Schädel, der ihm bei der Lösung dieser Probleme helfen soll. All das im Setting eines 3D-Plattformers verspricht eine Menge Spaß. Ob „Skully“ die Erwartungen erfüllen kann zeigen wir in diesem Test.

Familienzwist unter Göttern

Terry, der den ursprünglich namenlosen Schädel Skully nennt, ist ein Inselgott, der den angespülten Skully zum Leben erweckt, damit dieser ihm dabei hilft, die Streitigkeiten zwischen den Geschwister-Inselgöttern beizulegen. Da natürlich auch die Zerstörung der Insel verhindert werden soll und das tägliche Leben als Schädel sonst nicht viel bietet, entschließt sich Skully, bei der Mission zu helfen, und das Abenteuer beginnt.

Das Leben als Schädel bietet anfangs nicht viel mehr als die Fähigkeit umher zu rollen. Dazu ein wenig springen, um dem schädlichen Wasser auszuweichen und natürlich höhere Plattformen zu erreichen. Was zu Beginn noch nach wenig Inhalt wirkt, nimmt schnell an Fahrt auf.

Magische Schlammpfützen

Die zu Spielbeginn noch zur Regenerierung genutzten Schlammpfützen spielen kurz danach bereits eine bedeutendere Rolle. Hier kann sich Skully in verschiedene Formen verwandeln, die ihm weitere Fähigkeiten verleihen, um eine Vielzahl von Rätseln zu lösen. Die erste Form, die so genannte starke Form, dient dazu, Felswände zu durchbrechen oder Felsen umzustoßen, um so neue Wege freizuschalten. Gleichzeitig bietet sie einen aufladbaren Schlag, der eine Schockwelle erzeugt, um Feinde auszuschalten.

Als zweite Form kommt die schnelle Form ins Spiel. Diese bietet einen Sprint, um bestimmte Stellen mit einem weiten Sprung zu überwinden. Gleichzeitig erlaubt diese auch spezielle Plattformen zu verschieben, um größere Wasserareale zu überqueren. Die ergänzende dritte springende Form erlaubt es dann, in Verbindung mit einem zusätzlichen Doppelsprung, sich auch in die Höhe zu orientieren. 

Es können bis zu drei Formen gleichzeitig existieren, entweder der gleichen Art oder verschiedene Formen. Das Spiel verlangt nach deren Einführung auch, dass der Spieler die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten kennt und nutzt. Beispielsweise muss zunächst eine Plattform in der springenden Form angehoben werden, um sie dann mit der schnellen Form und einem weiten Sprung zu überqueren.

Unausgereifte Kamera

Bis zur Vervollständigung des eigenen Repertoires scheint das Spiel eher simpel und schnell durchzulaufen, ohne die allergrößten Herausforderungen. Danach ändert sich dies aber schlagartig. Ab diesem Zeitpunkt muss ständig abgewogen werden, wie die unterschiedlichen Formen kombiniert werden müssen, um ans Ziel zu gelangen. Häufig im Spiel erkennt man relativ schnell wohin es geht, mit fortschreitendem Spiel fragt sich der Spieler aber immer häufiger: wie kommt man dorthin?

Nach den ersten Kapiteln bietet „Skully“ somit eine Vielzahl interessanter Rätsel, um den Spieler motiviert zu halten. In den meisten Fällen funktionieren diese auch sehr gut, was man leider nicht von der Kamera behaupten kann. Durch die fehlende automatische Justierung wird das Nachsteuern der Kamera in Schädel-Form zu einer ständigen Herausforderung, um den passenden Blickwinkel zu erhalten. Durch die weniger hektischen Bewegungen der anderen Formen ist das Nachsteuern hier nicht mehr so ein großes Problem. 

Dass die Kamera nicht optimal ausgearbeitet ist, zeigt sich immer wieder im Spiel. So bleibt diese gern mitten in einem Fels hängen und versperrt somit sämtliche Sicht, oder orientiert sich in Schädel-Form bei engen Passagen nicht direkt hinter dem Spieler sondern führt mitten durch den Felsen. In einer der ersten Boss-Begegnungen ist die Perspektive fest hinter einer Flutwelle positioniert. Hier ändert sich die Geschwindigkeit, je nachdem wie schnell oder langsam der Spieler im Level vorankommt. In jedem Falle ist die Kamera so weit heraus gezoomt, dass eine präzise Steuerung nahezu unmöglich ist, vor allem im Handheld-Modus. Hier ist ein häufiges Wiederholen unumgänglich, da zunächst getestet werden muss, an welcher Stelle sich Schädel und der vor ihm befindliche Weg befinden. Dennoch sind die Checkpoints sehr fair gesetzt.

Kein flüssiges Roll-Erlebnis

Dass viele Spiele auf Nintendo Switch dynamische Auflösung nutzen ist kein Geheimnis mehr. Leider führt es bei „Skully“ sehr oft zu Framerate-Einbrüchen, was vor allem in Sprungpassagen sehr hinderlich ist. Dies in Verbindung mit der problematischen Kamerasteuerung führt somit immer wieder zu Frust, beispielsweise wenn man sich kurz vor der nächsten rettenden Schlammpfütze befindet. 

Auch wenn das Spiel auf PlayStation 4, Xbox One und PC grafisch keine Maßstäbe setzt, so sieht es gerade im Vergleich zur Switch-Version dort deutlich ansprechender aus. Die sich ständig ändernde Auflösung mit verschobenem Fokus sorgt vor allem in Bewegung für verschwommene und unangenehme Bilder. Wer die Wahl zwischen verschiedenen Versionen des Spiels hat, sollte sich eventuell nicht für die Switch-Version von „Skully“ entscheiden.

Subjektiv ist hingegen, was man von den Charakteren im Spiel hält. Die Zwischensequenzen sind Zusammenschnitte von festen Bildern und kurzen Bewegungsanimationen. Hier fragt man sich manchmal ob das Spiel gerade abgestürzt ist, da den Sounds nicht immer passend die entsprechende Animation folgt. Die Gespräche zwischen den Charakteren im Spiel können sehr humorvoll sein, aber gerade Terry führt den Spieler dazu sich zu wünschen, dass vor allem mitten in einer Sprungpassage die Gespräche eher kürzer als noch länger andauernd wären.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Zusammenfassend ist „Skully“ eine interessante Spielidee, dessen Rätsel mit andauernder Spieldauer deutlich herausfordernder werden. Es bietet nichts, was man nicht bereits in einem anderen Spiel gesehen hätte oder etwas, was besonders lange in Erinnerung bleibt, ist aber eine nette Beschäftigung für Spieler, die nach neuem Rätselmaterial suchen. Ob man sich mit der Kamerasteuerung arrangieren kann, muss jeder Spieler selbst entscheiden. Außer Frage steht allerdings, dass die Switch-Version die technisch schwächste Version von „Skully“ ist.

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