Den großen Vorbildern wie „Bloodborne“, „The Surge“ und „Sekiro“ folgend, versucht nun auch „Hellpoint“, seinen Platz in der Reihe der hochwertigen Souls-Like-Spiele zu finden. Ob dies gelingt zeigen wir in unserem Test.

Im Westen wenig neues

So bekannt, so wortkarg. Auch „Hellpoint“ wirft den Spieler direkt in seine Welt ohne große Erklärungen. Der Spieler befindet sich irgendwo im Weltraum in einer Raumstation mit dem Namen Irid Novo als sogenannter Abkömmling. Die für Souls-Spieler bekannte Steuerung ist schnell erklärt. Auch bei Kampfmechanik und Heilung setzen wir die Häkchen in der Souls-Checkliste. Einzig die Möglichkeit zum Springen orientiert sich wenig an den bekannten Vorbildern. So finden sich in „Hellpoint“ einige Plattform-Passagen für die wir diese neue Funktion benötigen. Allerdings ist im Gegensatz zum allgemein gut umgesetzten Kampfsystem das Springen nicht besonders flüssig in der Handhabung. Durch die sehr steifen Bewegungen fühlt sich diese Mechanik leider nicht sehr hochwertig an. 

Abgesehen davon können wir die bekannte Souls-Liste weiter abarbeiten in dem wir Lagerfeuer mit Rissen austauschen und Seelen durch Axion-Punkte, für die wir im Austausch unsere Charakter-Attribute weiter ausbauen können.

Bekannte Ideen durchschnittlich umgesetzt

Was in anderen Titeln der Souls-Reihe gut umgesetzt ist, funktioniert in “Hellpoint” leider nicht sehr gut. Völlig im Unklaren gelassen, was überhaupt im Mindesten unsere Aufgabe sein könnte, stößt man nach wenigen Minuten auf einen viel zu überlevelten Gegner, der an dieser Stelle völlig deplatziert wirkt. Erst im folgenden „Abkömmling gestorben“-Bildschirm erfahren wir von unserer Rolle als eben solcher, was uns unsere genaue Aufgabe allerdings kein bisschen klarer macht, also gehen wir erneut voran und versuchen zu überleben.

Erst im späteren Verlauf erfährt man nach effizienter Recherche, dass am Bildschirmrand rote Kreise zu sehen sind, die sogenannte Schwarze Löcher darstellen, die uns eben beschriebene starke Gegner entgegenwerfen. Wollen wir nun die verlorenen Axion-Punkte zurückerlangen, müssen wir eine Kopie unserer selbst besiegen, an der Stelle, an der es den Spieler dahingerafft hat. Neben dieser bekannten Mechanik gibt es auch die aus „Dark Souls“ bekannte Möglichkeit, sich Helfer an die Seite zu rufen. Es finden sich also viele bekannte Ideen und Mechaniken wieder, die allerdings nie so gut umgesetzt sind wie bei den anderen Vertretern. 

Klare Abstriche in der Konsolenversion

Anstatt uns ins Mittelalter oder das Japan des 15. Jahrhunderts zu werfen, ist eine der wenigen Innovationen von „Hellpoint“ das technologische Zukunfts-Szenario. Allerdings hat sich auch hier „The Surge“ bereits deutlich besser präsentiert. Was auf dem PC noch schön anzusehen ist, ist auf der normalen PlayStation 4 ein grafisch enttäuschendes Erlebnis mit vielen Framerate-Einbrüchen. Zusätzlich wirken die riesigen, viel zu dunklen Hallen sehr leer und eintönig. Wenig individuelle Gestaltung lässt vieles wie ein verschwommenes dunkles Braun wirken. Da hilft leider auch die Option, die Lichter heller einzustellen nicht, weil dadurch die grafische Präsentation nur noch deutlicher macht, dass hier nicht die meiste Arbeit am Spiel investiert wurde.

Die ein wenig an „Dead Space“ erinnernde Sound-Kulisse kann leider ebenfalls nicht mit dem Vorbild mithalten. Auch wenn die Sound-Effekte gut umgesetzt wurden, so mangelt es der Atmosphäre doch an einer passenden Hintergrundmusik oder individuell platzierten Geräuschkulissen. Leider lässt sich auch wenig erfreuliches über die Menüführung berichten. Kleine unübersichtliche Menüs wirken dazu noch völlig uninspiriert. 

Die Kampfsteuerung von „Hellpoint“ weiß zu überzeugen, leider tun dies viele weitere Aspekte des Spiels nicht. Ein deutlicher Plus-Punkt ist definitiv der hohe Schwierigkeitsgrad. Wer eine neue Herausforderung sucht, findet diese in „Hellpoint“, in jeglicher Hinsicht.