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TT Isle of Man - Ride on the Edge 2

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TT Isle of Man - Ride on the Edge 2

Bereits im März erschien „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“ für PlayStation 4, Xbox One und PC. Nun wurde auch eine Version für Nintendo Switch nachgereicht. Ob diese im Test ebenso überzeugen kann, soll hier geklärt werden.

Aus den Fehlern gelernt

Wer bereits eine der bisherigen Versionen von „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“ gespielt hat, wird beeindruckt sein vom Geschwindigkeitsgefühl, welches den Spieler erwartet und, dass KT Racing so viel Aufwand investiert hat, um aus den Fehlern des ersten Teils zu lernen und somit einen wesentlich besseren zweiten Teil abzuliefern. Die Steuerung ist deutlich geschmeidiger und die überarbeitete Physik gibt dem Spieler ein realistisches Gefühl von Kontrolle über das eigene Motorrad.

Grafisch enttäuschend

Jedem Switch-Besitzer ist klar, dass diese nicht die grafische Qualität einer PlayStation 4 oder Xbox One erreichen kann. Doch „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“ für Nintendo Switch unterbietet grafisch selbst die niedrigsten Erwartungen. Die Texturen der Fahrer haben eine dermaßen geringe Auflösung, dass der Spieler das Gefühl hat, man habe hier ein PlayStation 2-Spiel vor Augen und die Himmels-Texturen wirken wie eine große verwaschene Masse. Noch schlimmer ist, dass die niedrige Auflösung ein vorausschauendes Fahren im Handheld-Modus nahezu unmöglich macht, da die kommende Strecke nur schwer zu erkennen ist. Selbst wenn man sich fest an die Idealllinie hält, stellt sich bei hohen Geschwindigkeiten kein Gefühl von Kontrolle ein.

Faszination die sich leider nicht durchsetzt

Das Geschwindigkeitsgefühl ist dennoch genauso atemberaubend, und teilweise beängstigend, wie es in den anderen Versionen der Fall ist. Wer im sechsten Gang mit über 200 Kilometer pro Stunde die engen Straßen der ikonischen Snaefellsnes-TT-Route entlang rast, findet sich mit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm starrend und einer Mischung aus Angst und maximaler Konzentration wieder, um nicht beim kleinsten Fehler in brutaler Art und Weise vom eigenen Gefährt katapultiert zu werden. Die Art, wie die Klänge der umgebenden Welt verdrängt werden von scharfen Winden, während man sich der Höchstgeschwindigkeit nähert, ist genauso authentisch und berauschend wie es in den anderen Versionen der Fall ist.

Dennoch wird auch hier das gefühlsmäßig intensive Erlebnis von technischen Problemen unterbrochen. Selbst mit der niedrig aufgelösten grafischen Präsentation, schafft es die Framerate von „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“ nicht, mit den Geschehnissen mitzuhalten. Immer wieder kommt es zu starken Rucklern, vor allem bei dem Rennen auf dem Creagh-Flugfeld-Rundkurs in Irland, bei dem das Rennen teilweise zu einer Dia-Schau wird. In Verbindung mit dem intensiven Geschwindigkeitsgefühl sorgen die teilweise starken Ruckel-Phasen für ein sehr mulmiges Gefühl in brenzligen Situationen, was dem Spiel ein einzigartiges Gefühl von Spannung einhaucht.

Präzise Steuerung nur im Spezialfall

Wenn man die Problematik der Framerate ignoriert, stellt man sich hinter der nächsten Kurve dem Steuerungsproblem der Switch-Version von „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“. Dies ist leider ein Problem der Switch im Allgemeinen, einfach weil die Joy-Con nicht so eine geschmeidige Steuerung erlauben wie es viele andere Controller der Konkurrenz tun. Im Detail bedeutet das, dass man sich nicht so präzise in Kurven hinein und heraus lehnen kann, sondern meist nur versucht, mit groben Bewegungen die Kurve zum perfekten Zeitpunkt hinter sich zu bringen. Wer allerdings einen Pro Controller nutzt, findet im Menü ein paar Einträge, die eine präzisere Justierung erlauben, sofern man bereit ist, ein wenig mit den Einstellungen zu experimentieren. Glücklicherweise führt das Fehlen von analogen Triggern nicht zu ähnlichen Problemen. Zwar ist es nicht möglich, mit federleichter Präzision die Bremse zu betätigen, jedoch hat KT Racing hier eine gute Transition gefunden, um auch digitale Button-Eingaben gut umzusetzen.

Umfangreiche Inhalte

Inhaltlich bietet die Switch-Version keine Einbußen gegenüber den anderen Versionen. Der umfangreiche Karrieremodus erlaubt weiterhin den langen Weg an die Spitze von Supersport und Superbike, bis zum TT-Hauptevent. Das eigene Motorrad kann ebenfalls individuell angepasst werden, im freien Modus zur Erkundung und danach zur Anhäufung von persönlichem Reichtum im Wettkampf genutzt werden. Hier bieten sich endlose Spielstunden voller Inhalt, die ausgekostet werden möchten. Zumindest wenn man genug Zeit eingeplant hat, um die teilweise über 30 Sekunden langen Ladezeiten zu überbrücken.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Als Fazit lässt sich leider nur sagen, wer die Möglichkeit hat „TT Isle of Man - Ride on the Edge 2“ auf einer anderen Plattform als auf Nintendo Switch zu spielen, sollte diese Möglichkeit wahrnehmen. Wem diese Auswahl nicht vergönnt ist, findet hier zwar die gleichen umfangreichen Inhalte, jedoch verpackt in einer nicht im geringsten qualitativ ansprechenden Erfahrung. Weder Grafik noch Steuerung werden dem realistischen Anspruch des Titels und dessen Rennerfahrung gerecht.

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