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Murder by Numbers (eShop)

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Murder by Numbers (eShop)

Picross kann mehr sein als nur ein reines Rätselspiel, wie einige Titel in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben. In „Murder by Numbers“ soll dieses Prinzip auf seinen Höhepunkt gebracht werden, denn hier steht die Geschichte im Vordergrund, die durch die Rätsel gestützt werden soll. Ob dieser Genremix auch funktioniert, verraten wir euch im Test.

The show won’t go on

Heldin Honor ist eigentlich ein gefeierter Star einer TV-Sendung und dreht gerade das Staffelfinale, bevor sie in das Büro ihres Showrunners gerufen wird. Dieser feuert sie plötzlich und ohne Erklärung, weshalb sie wütend herausstürmt. Bereits auf dem Parkplatz beginnt die Verrücktheit, denn dort trifft sie auf den Roboter SCOUT, der Objekte analysieren kann. Er hat aber nicht nur seine Erinnerungen verloren, sondern ist auch nicht gerade zuverlässig, weshalb es zu zahlreichen aberwitzigen Situationen zwischen dem skurrilen Duo kommt.

Schnell schwingt der Ton um, denn eine kurze Rückkehr ins Studio endet damit, dass Honor die Leiche ihres ehemaligen Showrunners findet. Das Studio wird abgeriegelt und die Polizei möchte möglichst schnell herausfinden, wer der Täter sein kann. Weil die Polizei sich dabei aber ungeschickt anstellt, sucht die Schauspielerin selbst nach Hinweisen und versucht fortan, mit ihrem Roboter-Freund einen Berufswechsel anzustreben.

Ungleiches Duo

Die Geschichte nimmt einen Großteil des Abenteuers ein und kann definitiv punkten. Die Charaktere sind bunt, verrückt und verbergen allesamt Geheimnisse, weshalb man es gar nicht abwarten kann, sich mit ihnen zu unterhalten. Die Fälle bleiben ebenso spannend und überzeugen mit Wendungen und komplexeren Problemen, die sich über die Dauer von über 15 Stunden erstrecken. Allen voran Honor ist eine sympathische und vielschichtige Heldin, während SCOUT das perfekte Comic Relief darstellt.

Die vier Fälle sind zudem sehr unterschiedlich gestaltet und garantieren somit, dass keine Langeweile aufkommt. Dabei kommen sie einem manchmal etwas zu lang vor, nur um nach der nächsten Wendung wieder vollständig zu fesseln. Über zu wenige Inhalte kann man sich auf keinen Fall beschweren.

Simple Detektivarbeit

Interessanterweise erinnert das Gameplay häufig an „Ace Attorney“, denn das Duo muss die Umgebungen absuchen, Hinweise sammeln und diese anschließend Leuten präsentieren, um die Geschichte voranzutreiben. Ganz so komplex wird es nicht, denn das Spiel ist recht linear gehalten und man wird sich nie den Kopf zerbrechen um herauszufinden, wem was gezeigt werden muss. Hier wäre definitiv mehr möglich gewesen, doch auch so handelt es sich nicht um ein schlechtes Spiel.

Die Linearität kommt der Handlung zugute, denn diese kann somit Pacing-Probleme verhindern. Langes Herumsuchen kommt nicht auf, und da man stets weiß, was zu tun ist, gibt es auch keine Frustmomente. Das wird vor allem denjenigen zu simpel sein, die eine größere Herausforderung erwarten. Doch gerade diese wird auf die eigentlichen Rätsel ausgelagert.

Klassisch gut

Ist ein Hinweis gefunden, muss dieser analysiert werden, was anhand von Picross-Rätseln funktioniert. Diese sind natürlich gewohnt gut und bieten stets komplexere Herausforderungen. Besonders die Integrierung in das Abenteuer funktioniert bestens, denn die vielen Dialoge werden immer wieder durch diese Rätsel aufgelockert, die wirklich niemals langweilig werden. Immer, wenn man sich eine kleine Pause von den Ermittlungen wünscht, kommt ein Hinweis ins Spiel. Zudem können optionale Rätsel freigeschaltet werden, sodass Picross-Fans genügend Material erhalten.

Obwohl die einzelnen Komponenten an sich nicht sonderlich innovativ klingen, macht es die Mischung aus. Die relativ leichten Ermittlungen passen bestens, denn die Herausforderung besteht in den Picross-Rätseln, während man anschließend der Handlung weiter folgen kann.

Gelungenes Paket

Optisch haben die Macher einen Volltreffer gelandet, denn die Zeichnungen sind stets wunderschön. Egal ob Charaktere oder Hintergründe, der Stil weiß die expressiven Charaktere bestens darzustellen, während man sich durch die Dialoge klickt. Auch die Musik ist großartig und untermalt die Verrücktheit bestens, auch wenn mehr vertonte Dialoge wünschenswert gewesen wären. Die Steuerung geht gut von der Hand und auch die Ladezeiten sind kurz – besser kann man das Konzept nicht auf die Konsole bringen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Murder by Numbers“ ist eine außergewöhnliche Mischung, die voll aufgeht. Während das Detektiv-Abenteuer durch tolle Charaktere und interessante Wendungen fesselt, sind die Picross-Rätsel auf einem ebenso hohen Niveau. Vor allem das Zusammenspiel funktioniert bestens, selbst wenn der Schwierigkeitsgrad steigt. Wer nicht genug von den Rätseln bekommen kann, ist hier bestens aufgehoben.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von Mizunezumi
    Mizunezumi 05.08.2020, 16:04
    Danke für den Test.

    Ich erinnere mich, dass ihr schon einmal in einer News auf das Spiel aufmerksam gemacht hattet und dass ich schon damals dachte, dass ich es im Hinterkopf behalten muss. Hab jetzt noch die Ace Attorney Trilogy nachzuholen und danach wäre das ein guter Kandidat.
  • Avatar von Demon
    Demon 04.08.2020, 17:30
    What the...
    Okay, könnte hinhauen. Bin sowieso ein grosser Fan von Ace Attorney und so ein Mix mit Picross könnte recht spassig werden.
  • Avatar von Garo
    Garo 04.08.2020, 17:24
    Danke für den Hinweis. Gute Picross Games braucht das Land. Nieder mit Jupiter Corp.!
  • Avatar von Rincewind
    Rincewind 04.08.2020, 14:30
    fairer Preis und es ist von den Fall Guys Leuten . was soll da schief gehen ?
  • Avatar von Chaimo
    Chaimo 04.08.2020, 10:15
    Oh wow, das sieht echt interessant aus
    Vielen Dank für den Test! Ansonsten wäre ich wohl nicht auf das Spiel aufmerksam geworden. Der eShop wird ja auch nicht aufgeräumter.