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Metro Redux

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Metro: Last Light Redux (eShop)

Der Entwickler 4A Games wurde aus der Asche des STALKER-Entwicklers GSC Game World geboren und brachte 2010 mit „Metro 2033“ ein stimmungsvolles und atmosphärisches Erstwerk auf die Bretter dieser Welt. Das Spiel erwies sich als Kritiker-Liebling und trotz des Publisher-Wechsels brachte man mit „Last Light“ einen würdigen Nachfolger, welcher ebenfalls von den Kritikern gefeiert wurde. Um diesen gefeierten Titeln eine Ehrenrunde zu spendieren, hat Deep Silver die Kollegen von 4A 2014 motiviert, eine Remastered-Collection zu veröffentlichen mit dem passenden Zusatz „Redux“. Mit „Metro Redux“ kommen nun also hochkarätige Veteranen auf Nintendo Switch und in diesem Test zeigen wir euch, ob „Metro: Last Light Redux“ auch auf Nintendos Hybridkonsole überzeugen kann, um das sehr schmal besetzte Ego-Shooter-Sortiment der Switch mit neuen Kandidaten zu bestücken. Den Test zu „Metro 2033 Redux“ findet ihr hier.

Nukleare Apokalypse für unterwegs

Für alle Spieler die noch nicht mit der Reihe in Berührung kamen: Die „Metro“-Spiele sind im Ego-Shooter-Genre und tief im strahlungsbelasteten Metro-System unter Moskau angesiedelt. Der Spieler begleitet Artjom, einen Überlebenden eines nuklearen Krieges, der fast alles Leben auf der Erde vernichtet hat. Zurück blieben nur verstrahlte Ruinen und so wurden die Überlebenden gezwungen, eine neue Zivilisation in den U-Bahn-Tunneln von Moskau aufzubauen. Das Leben in der Nachkriegszeit ist nicht leicht, da verfeindete Fraktionen, Banditen und mutierte Bestien die Reisen zwischen den Orten zu einer tödlichen Aufgabe machen. Mit begrenzten Vorräten macht sich der Spieler auf den Weg durch den Untergrund, um die Geschichte von „Metro 2033 Redux“ fort- und sich unterwegs mit einer Vielzahl verschiedener Feinde auseinanderzusetzen. Gelegentliche Ausflüge an die verstrahlte Oberfläche inklusive, solange eine entsprechende Maske mit Filter bereit steht. Stealth, Kampf und Storytelling bieten eine einzigartige Erfahrung in „Metro Last Light Redux“, die sich sehr von der Konkurrenz unterscheidet. 

Ein weiteres Highlight dieser Portierung ist, dass zum ersten Mal ein „Metro“-Spiel auf einer Nintendo-Plattform erscheint und sogar der erste Besuch für das Franchise auf einer im Wesentlichen mobilen Hardware. Darüber hinaus wurde der Port nicht wie so oft an einen separaten Entwickler übergeben, sondern 4A hat selbst die Ärmel hochgekrempelt und ein großartiges Produkt abgeliefert.

Action-Shooter oder Stealth-Game?

„Metro: Last Light Redux“ bietet dem Spieler, wie der Vorgänger „Metro 2033 Redux“, zwei verschiedene Gameplay-Mechaniken, um das Spiel zu genießen. Shooter-Fans die ein schnelles Action-Gameplay mit viel Rennen und lauten Gefechten bevorzugen, werden sich im Spartan-Modus heimisch fühlen. Dieser erhöht die zu findende Munition in der Welt und dreht den Action-Pegel ein gutes Stück nach oben, so wie es bereits das klassische „Metro: Last Light“ geboten hat. Serien-Traditionalisten die eher den strategischen und erschütternden Spielstil eines „Metro 2033“ bevorzugen, sollten den Survival-Modus wählen. Dieser beschränkt die zu findenden Ressourcen und macht die ohnehin erschreckenden Bestien auf die der Spieler in den Tunneln trifft, noch ein gutes Stück gefährlicher. Hardcore-Fans können allerdings auch den Ranger-Modus wählen, der den Survival-Modus noch verschärft, in dem alle HUD-Elemente entfernt werden und die Waffen noch tödlicher wirken als bisher. 

Jeder der Spielstile ist gut ausbalanciert und bietet verschiedene Erlebnisse. Wer die Herausforderung eines „Dark Souls“ sucht, sollte definitiv den Survival-Modus wählen.

Emotionales Storytelling

Die Hauptattraktion beider Spiele ist definitiv ihr trostloses Setting. Wie in den russischen Büchern, auf denen das Spiel basiert, schafft es „Metro: Last Light Redux“ wie sein Vorgänger, ein durchdringendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit zu erzeugen, dass die ansonsten unauffällige Umgebung dadurch zu einem der emotionalsten Orte überhaupt in einem Videospiel macht. Wer genau hinschaut, entdeckt die originalen Bücher sogar auf dem ein oder anderen Tisch im Spiel. Egal ob man Gesprächen in überfüllten U-Bahn-Stationen lauscht, sich durch verfallene unterirdische Gänge schleicht oder die verstrahlten Überreste und Gebäude der Oberfläche erkundet, diese Spiele haben eine unbestreitbare Sensitivität für die Orte an denen sie spielen.

Hochwertige Portierung

Ob gemessen an den detaillierten Klängen der nachladenden Schusswaffen, oder die anwidernden Geräusche der herannahenden Monster, „Metro: Last Light Redux“ bietet, vor allem mit Kopfhörern, eine erstklassige Soundkulisse. Die Grafik kann, mit dem Wissen dass die Switch ohnehin nicht dafür ausgelegt wurde, dennoch mit den Versionen der anderen Konsolen mithalten. 4A hat hier mit einem besonderen Verfahren bei der Auflösung dafür gesorgt, dass die Artefakte minimiert werden und die Kanten sehr scharf wirken.

Die später im Spiel länger werdenden Ladezeiten zwischen den Missionen haben dem ansonsten linear gut abgestimmten Gameplay nicht geschadet und ein einziges Mal sorgte ein falsch gelegter Laufweg eines NPCs dafür, dass man für ein paar Minuten verdutzt zurückblieb, bevor der eigene Kollege aus der verborgenen Welt hinter der Mauer Heim kehrte.

Die ein oder andere matschige Textur lässt sich zwar nicht leugnen, aber auf der Oberfläche zu stehen und die Regentropfen auf der eigenen Maske wegzuwischen, während man den Bestien auf ihrem Flug um verlassene Gebäude zuschaut und sich dann erst erinnert, dass man gerade seine Switch im Handheld-Modus vor sich hat, ist einfach eine großartige und zu lobende Leistung der Entwickler.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Metro: Last Light Redux“ ist wie sein Vorgänger eine einzigartige Erfahrung, welcher dank der Leistung von Entwickler 4A Games, keinen Funken seiner Schönheit bei der Portierung auf Nintendo Switch einbüßen musste. Mit den verschiedenen Möglichkeiten, das Spiel zu erleben, bietet sich hier sowohl Neulingen der Serie, als auch Veteranen, eine wundervoll kurzweilige Einzelspieler-Erfahrung, die nun endlich auch unterwegs genossen werden kann.

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