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A Knight's Quest (eShop)

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A Knight's Quest (eShop)

Da nimmt sich jemand wirklich Großes vor. In jeglicher Hinsicht. Doch in nahezu allen Hinsichten bleibt dieser welcher ein wenig hinter seinen Ambitionen zurück. Im Review zu „A Knight's Quest” zeigen wir, wo es geklappt hat, und wo eben nicht!

Versehentliches Unheil

Ein tollpatschiger Held mit coolen Sprüchen auf den Lippen, das ist Protagonist Rusty. Eigentlich will er nur in einer Höhle nach Schätzen suchen, da befreit er das große Böse, das jetzt die ganze Welt bedroht. Was nach einer abgedroschenen Geschichte klingt, wird durch den grandiosen Humor mehr aus nur gerettet. Alleine schon deshalb freut man sich auf die Gespräche mit den Dorfbewohnern und auf jeden Fortschritt in der Geschichte. Doch der kleine Prolog bringt noch etwas zum Vorschein. Auch in anderen Aspekten haben die Entwickler es verstanden, was zu einem guten Action-Adventure gehört. Und hier ist ein Mini-Spoiler nötig: die Flucht aus der einstürzenden Höhle ist nicht nur toll anzusehen, sondern auch spielerisch interessant, wenn man sich von einer umstürzenden Steinsäule auf die nächste rettet. So viel Action schon zu Beginn hätte man dem Titel mit seinem offensichtlich kleinen Budget kaum zugemutet!

Große, weite Welt

Was Rusty verbockt hat, muss er natürlich auch in Ordnung bringen, und so startet das Abenteuer erst richtig. Sobald man die Stadt verlässt, folgt die nächste Überraschung. Man landet in einem sehr großen, recht offenen Gebiet. Und nicht nur das, auch optisch ist es sehr ansprechend gestaltet und bietet viele Punkte, die zu einer genaueren Begutachtung einladen. Die erste Erkundungstour macht auch schon deutlich, dass man nicht von Anfang an jeden Winkel erreichen kann, also wird man wohl irgendwo neue Fertigkeiten her bekommen. So toll das auf den ersten Blick auch sein mag, wer nicht mit einem sehr guten Gedächtnis gesegnet ist, wird sich das eine oder andere Mal verlaufen. Die Karte ist leider so gut wie nutzlos, da sie nur grob die Spielwelt zeigt und weder zoomen zulässt noch irgendwelche interessanten Punkte markiert.

Diese Dungeons!

Natürlich muss ein ordentliches Action-Adventure auch Dungeons bieten. Diese erinnern von ihrerer Struktur und ihren Rätseln her zwar an das große Vorbild „The Legend of Zelda”, erreichen jedoch nie die Qualität. Dazu müssten sie dann doch noch etwas komplexer sein, so dass das Finden des richtigen Weges ein Erfolgserlebnis bietet. Gleiches gilt für die Rätsel, die zwar nett in die Architektur eingebettet sind und oft auch Aktionen an mehreren Stellen des Dungeons erfordern, aber die grauen Zellen kaum beanspruchen. Und natürlich gilt die alte Faustregel: eine neu erhaltenen Aktionsmöglichkeit wie das Erzeugen von Luftstößen will auch gleich eingesetzt werden. Die Fähigkeiten machen wirklich allesamt Spaß und sind toll in die Rätsel eingebunden, jedoch wird man auch hier das Gefühl nicht los, dass man die meisten von ihnen schon einmal in dem einen oder anderen Videospiel eingesetzt hat.

Gegner gibt es natürlich auch, aber sie dienen eher der Vollständigkeit der Checkliste des Genres statt der Herausforderung. Dennoch sorgen Hinterhalte und andere Überraschungen dafür, dass die Dungeons nie langweilig werden.

Langer Atem

Die Bosskämpfe bieten ebenfalls genau das, was zum guten Ton der Genre-Kollegen gehört. Statt einfach draufzuhauen ist stets eine Taktik nötig, und der richtige Moment ist natürlich auch entscheidend. Ebenso gehen die Kämpfe über mehrere Phasen, was jedoch nicht unbedingt ein Vorteil ist. Die nötigen Aktionen sind zu schnell durchschaut, und wirklich fordernd ist auch keine der Auseinandersetzungen. Das Manko hier ist die Lebensleiste der Bosse, die sich viel zu langsam leert und so Monotonie aufkommen lässt - so kreativ die Bosse und ihre Aktions-Repertoires auch sind.

Schöne Macken

Ebenfalls viel Mühe haben die Entwickler sich bei der grafischen Gestaltung gegeben. Auch wenn man rein vom technischen Standpunkt mindestens eine Konsolengeneration zurückdenkt, kann das Spiel mit seinem eigenen Stil punkten. Die Welt bietet immer was fürs Auge, und die Dorfbewohner sind einfach liebenswert knuddelig. Aber hier merkt man ganz besonders, wie die Liebe der Entwickler und die technischen Möglichkeiten auseinander gehen. Viele unterschiedliche Animationen sollen die Gespräche lebendig wirken lassen, wären sie bloß nicht so abgehakt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Durch das ganze Abenteuer von „A Knight's Quest” zieht sich ein roter Faden: die Entwickler beweisen viel Liebe und haben viele tolle Ideen umgesetzt, jedoch erreichen sie mit keiner davon die Qualitäten der offensichtlichen Vorbilder. Egal ob Optik, Rätsel, Levelaufbau oder Kämpfe: nichts davon ist wirklich schlecht, und meistens hat man auch Spaß, aber um auch nur einen der Bereiche als sehr gut zu bezeichnen reicht es leider nicht. Und wenn doch, dann ist es der Humor.

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