Es geht mal wieder sehr sportlich zu bei Mario und Sonic. In Tokyo treffen sich die beiden und viele weitere bekannte Gesichter, um sich in unzähligen Disziplinen zu messen. Wir verraten euch, ob „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020” die digitalen Schweißperlen wert ist!
Klassiker
Gleich 21 olympische Disziplinen bietet „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020”. Viele davon gehören schlichtweg zum Standard - sie überraschen nicht, würden aber natürlich auch fehlen, wenn sie nicht da wären. Beim Sprint wild auf den Knöpfen rumhämmern, oder beim Speerwurf viel Kraft mit dem richtigen Winkel kombinieren, das ist man seit Jahrzehnten so gewohnt. Alternativ darf man bei den meisten Spielen auch auf Bewegungssteuerung setzen. Hier muss jeder für sich entscheiden, was ihm mehr zusagt, doch wir haben mit der klassischen Steuerung meist die besseren Ergebnisse erzielt. Was jedoch unabhängig von der Steuerung ist, ist der Spezialknopf, der nach bestimmten Bedingungen aktiviert wird. Je nach Spiel bringt er Boni wie einen Geschwindigkeitsschub oder mehr Punkte, doch manchmal wirkt er leider eher zwanghaft eingebaut, damit auch ja jede Disziplin ihn hat.
Trendy
Wer es ein wenig außergewöhnlicher mag, darf sich in Sportarten wie Fußball oder Badminton messen. Man darf hier jedoch keinen Tiefgang erwarten, denn Spiele wie „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020” setzen nun mal auf Anzahl über Tiefe. Wer die Reihe schon kennt, wird sich über die Neuzugänge Skateboarding, Klettern, Karate und Surfen freuen. Beim Surfen konnten uns jedoch Steuerung und Wasserphysik nicht überzeugen, während beim Skateboarden das Trick-System ein wenig zu willkürlich wirkt. Klettern und Karate dagegen stechen positiv aus der Masse heraus. Ersteres verlangt eine gute Mischung aus Präzision und Timing, und Letzteres braucht ebenfalls mehr Überlegung als einen schnellen Finger.
Pixelig
Originell sind auf jeden Fall die zehn pixeligen Disziplinen. Hier stehen leider nur acht statt 20 Charaktere zur Verfügung, noch dazu die Nintendo-Helden in 8 Bit, Segas dagegen in 16 Bit, was leider kein homogenes Gesamtbild liefert. Retro-Fans werden dennoch ihre Freude daran haben, auch wenn sie sich noch einmal etwas simpler spielen als die modernen Varianten. Dazu gibt es hier auch neue Disziplinen wie Volleyball, die gerne in einer Fortsetzung auch in 3D zurückkehren dürfen.
Ein kurzer Traum
Auch wenn die 1964er-Disziplinen viel Retro-Charme versprühen, aus heutiger Sicht deutlich mehr Spaß kann die Originalität bringen, die in den Traum-Disziplinen steckt. Leider fehlt es hier jedoch gleich in zwei Bereichen ein wenig. Zum einen sind drei Disziplinen schon wenig, zum anderen hätte Variation gut getan. Das Rennen auf einem Hoverboard wirkt zunächst wie eine spaßige Mischung aus einem modernen „Mario Kart” und den 3D-„Sonic”-Titeln, jedoch ist nicht nur die Steuerung etwas zu hakelig geraten, sondern auch nach zwei bis drei Runden auf der einzigen Strecke wird man sich der nächsten Disziplin widmen. Doch auch Sportschießen bietet nur eine Arena, in der man durch viele getroffene Zielscheiben als Sieger hervorgehen sollte.
Erkundungstour
Dem Story-Modus möchte man am liebsten einen anderen Namen verpassen. Die eigentliche Geschichte ist nämlich genauso banal, wie man es von den beiden Jump'n'Run-Helden gewohnt ist: Bösewicht hat böse Idee, Held schreitet heldenhaft zu Tat. Natürlich sprüht das ganze mit dem typischen Humor, wenn Bowser und Dr. Eggman mit einer Spielkonsole Mario und Sonic in eine Pixelwelt teleportieren. Doch das eigentliche Highlight dieses Modus ist, dass man kleine Abschnitte unterschiedlicher Gebiete Tokyos erkunden darf und dabei sogar noch etwas lernt. Da wird die Aneinanderreihung der einzelnen Disziplinen schon fast zur Nebensache - abgesehen von den zehn Minispielen, die Tokyo passenderweise mit einbauen. Doch hat man sich als Einzelspieler einmal durch die Geschichte gespielt, wird nicht mehr viel Langzeitmotivation geboten.
Weltmeister
Ein großes Lob verdient das Spiel für den Online-Modus. Tatsächlich dürfen alle Disziplinen auch online bestritten werden, doch muss man sich hier vor Augen halten, dass es nicht bei allen wirklich sinnvoll ist. Eher nervig als spaßig sind hier meist die Disziplinen, bei denen man mehr wartet als spielt. Ein 100m-Lauf dauert nunmal zehn Sekunden, und mit Ladezeit, Wertung und so weiter ist man deutlich länger beschäftigt. Spaßiger ist das auf jeden Fall mit Freunden auf dem Sofa, denn hier kann man sich besser über die Leistungen der anderen auslassen!
Bisher gibt es einen Kommentar
Dass es wohl keinen Party-Modus (wie bei 2012) gibt, ist zwar etwas schade, aber im direkten Vergleich zum ebenfalls gerade veröffentlichten und sehr enttäuschenden Super Monkey Ball Banana Blitz HD ist es auf alle Fälle besser als Minispielsammlung geeignet.