Star Wars Pinball

Zen Studios sind die unangefochtenen Könige der virtuellen Pinball-Maschinen. Zwar wagt sich das Studio auch an andere Genres, am erfolgreichsten bleiben aber die Tische, die es regelmäßig für „Pinball FX3“ veröffentlicht. Nun erschien eine Auskopplung, die sich ganz auf „Star Wars“ konzentriert. Ob es sich dabei nur um eine Ansammlung themenbezogener Tische handelt oder mehr hinter „Star Wars Pinball“ steckt, verraten wir im Test.

Ein Blick in die Zukunft

In Sachen Umfang dürfte niemand enttäuscht werden. Ganze 19 Tische haben es in den Titel geschafft, die sich stark voneinander unterscheiden. Egal ob die Episoden vier bis acht, das Spin-off rund um Han Solo oder die TV-Serien „Star Wars: The Clone Wars“ und „Star Wars Rebels“, hier wird ein großer Teil der Reihe abgedeckt. Sogar die Charakter-bezogenen Tische können überzeugen, auch wenn andere Helden und Schurken Solo-Auftritte mehr verdient hätten als ein Boba Fett.

Einziges, dafür großes Manko ist die Abwesenheit der Prequel-Trilogie. Bei einem Spiel, das so viele Tische miteinander vereint und sogar Nebenreihen abhandelt, die mit den Episoden eins bis drei verbunden sind, fällt das Fehlen leider deutlich auf. Ob diese eines Tages per DLCs nachgereicht werden, steht in den Sternen.

Gewohnte Qualität

Die vorhandenen Tische sind dafür mitunter überragend. Die Liebe zum Detail ist durchweg präsent, weshalb ständig Raumschiffe herumfliegen, Charaktere miteinander agieren und zahlreiche Effekte die Tische in Schlachtfelder verwandeln. Natürlich sind auch die spielerischen Elemente motivierend, insbesondere die Minispiele, in denen man manchmal ein Labyrinth durchqueren muss, manchmal einen Lichtschwertkampf gegen Darth Vader ausficht, inklusive First-Person-Sicht. Die Tische sind dadurch auch in sich sehr abwechslungsreich und überraschen einen immer wieder durch Szenenwechsel oder Events.

Technische Perfektion

Passenderweise ist die Optik durchweg gelungen. Die Tische sehen auch im Handheld-Modus scharf aus und können dort sogar im Hochkantformat inklusive Touchscreen-Steuerung genossen werden. Das ist bequem und wird durch eine durchweg stabile Bildrate unterstützt. Natürlich bleibt die Musik legendär, denn Fans dürfen sich auf die besten Themen der Vorlage freuen. Technisch wird also ein makelloses Paket geboten, an dem man sich gar nicht sattsehen kann. Für die größte Immersion sollte aber mit Joy-Con gespielt werden, denn die HD-Vibration wurde erstklassig implementiert.

Mehr als nur ein Aufguss

Wieso aber sollte man sich für den Ableger entscheiden, statt die Tische einzeln in „Pinball FX 3“ zu kaufen? Neben dem Preis sprechen insbesondere die Modi für sich, denn es gibt eine lange Kampagne, die allen voran Neulingen einen großen Spaß bereiten wird. Dort müssen manchmal möglichst viele Punkte in kurzer Zeit erreicht werden, mal sind die Bälle limitiert oder diverse Events sorgen dafür, dass man seinen Spielstil ändern muss. Leider bleibt der Modus sehr brav und bietet nicht sonderlich viel Abwechslung, für einen unterhaltsamen Einstieg eignet er sich aber definitiv.

Zudem gibt es durchaus interessante Eigenheiten. Während je drei Ziele pro Mission zur Standartware gehören, können Fähigkeiten sowie Talente der Macht freigeschaltet und ausgerüstet werden. Diese sorgen für eine erhöhte Punktzahl bei bestimmten Aktionen, können aber auch die Zeit anhalten, um einen besonders präzisen Schuss zu ermöglichen. Diese Noten heben sich wunderbar vom normalen Gameplay ab und lassen den Modus attraktiver werden, als er anfangs noch wirkt.

Gegen das Imperium

Ansonsten wird gewohnte Qualität geboten. Es gibt internationale Ranglisten, und im Einzelspieler-Modus geht es darum, einen Highscore aufzustellen. Übergreifende Ziele in Form von Achievements motivieren durchaus, während ein Hot-Seat-Modus lokalen Spaß mit sich bringt. Sich abzuwechseln, macht zwar nicht so viel Spaß, wie direkt gegeneinander zu spielen, besser als nichts ist das aber auf jeden Fall. Zudem darf der Spieler eine Seite wählen, die mit jeder Runde in jedem Modus gestärkt wird – leider ist der Vorsprung für die gute Seite dermaßen hoch, dass hier wenig Motivation zustande kommt.

Auch die Online-Modi überzeugen. In der Liga müssen jede Woche bestimmte Tische absolviert werden. Wer innerhalb des Zeitlimits eine bestimmte Punktzahl erreicht, kann in die nächste Liga aufsteigen, was natürlich Vielspieler fesseln wird. Das liegt auch an Anpassungsmöglichkeiten für die Ranglisten, zum Beispiel in Form von Titeln. Und dann wären da noch Turniere, die regelmäßig starten.