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Felix The Reaper (eShop)

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Felix The Reaper (eShop)

Wenn man sich den Sensenmann vorstellt, denkt man normalerweise an eine grimmige Gestalt mit Totenkopf, dunklem Umhang und einer riesigen Sense in der Hand. In „Felix The Reaper“ begleiten Spieler dagegen einen tanzfreudigen Sensenmann namens Felix auf seinen Außenmissionen und versuchen dabei gleichzeitig, den sympathischen Protagonisten seiner großen Liebe näher zu bringen. Ob das spannend klingende Konzept auch in der Praxis überzeugt, klären wir in unserem Test.

Ein Sensenmann auf der Suche nach Liebe

Felix befindet sich in einer Zwickmühle. Denn eigentlich ist der knuddelige Protagonist beim Todesministerium als Sensenmann angestellt, allerdings hat er sich in Betty verliebt. Da diese beim Ministerium des Lebens arbeitet, scheint eine gemeinsame Zukunft undenkbar. Davon lässt sich ein echter Romantiker wie Felix aber natürlich nicht abhalten und so setzt er alles daran, Betty auf seinen Aufträgen im Reich der Lebenden näherzukommen.

Insgesamt ist „Felix The Reaper“ in fünf Kapitel aufgeteilt, die wiederum in mehrere Level unterteilt sind. Dabei sind die einzelnen Kapitel storytechnisch miteinander verbunden, sodass man beispielsweise einzelne Charaktere später noch einmal wiedersieht. Sofern sie der tanzfreudige Sensenmann nicht bereits vorher aus dem Weg geschafft hat, versteht sich. Zu Beginn eines jeden Levels wird einem in einer kurzen Sequenz die Ausgangslage deutlich gemacht und das Ziel des Abschnittes angedeutet. Denn es ist keinesfalls so, dass man einfach nur in jedem Level eine Person in den Tod führt. Stattdessen sind die Level so aufgebaut, dass eine Aktion zur nächsten führt, bis dann am Ende eines Kapitels der Tod des Charakters auf tragische, zum Teil aber auch ulkige Weise eintritt. Erst am Ende eines Kapitels merkt man dann auch, wie die vorherigen Aktionen aus den einzelnen Levels am Ende dazu geführt haben, dass der entsprechende Charakter umkommt. In einem Kapitel beispielsweise sorgt man durch geschickt eingefädelte Ereignisse dafür, dass eine Nonne nach und nach ihren Glauben verliert und sich dann am Ende selbst das Leben nimmt. Man merkt, wie viel Mühe die Entwickler sich dabei gemacht haben, die einzelnen Level so miteinander zu verknüpfen, dass es am Ende zu so kreativ aufgelösten Todesfällen kommt.

Tanz die Sonne weg

Ziel eines jeden Levels ist es letztendlich, ein Objekt auf einem rasterförmig aufgebauten Plateau an eine bestimmte Stelle zu transportieren. Das ist jedoch gar nicht so einfach, da einem der Weg anfangs oft versperrt wird. Außerdem muss Felix als Sensenmann natürlich unter allen Umständen das Sonnenlicht meiden. Glücklicherweise kann er aber mit einem Apparat des Todesministeriums die Richtung der Sonneneinstrahlung ändern. Da jedes Objekt im Spiel einen Schatten wirft, kann man sich so durch klugen Einsatz des Apparats sowie durch das Verschieben von Fässern, Kisten und anderen Gegenständen langsam seinen Weg durch das Level bahnen, beziehungsweise tanzen. Denn statt einfach nur durch die Level zu laufen, dreht Felix Pirouetten, macht Spagate und einiges mehr. Viele der Tanzbewegungen wurden sogar von professionellen Tänzern entwickelt und verleihen dem Spiel eine ganz individuelle, persönlich Note. Im späteren Spielverlauf werden dann noch weitere Elemente wie Röhren und Schalter eingeführt, die für ein wenig frischen Wind sorgen. Diese Mechaniken hätten allerdings gerne noch etwas umfang- und variantenreicher ausfallen können, da sie den grundsätzlichen Spielablauf nur leicht aufmischen.

Hardcore-Level für Rätselfüchse

Wer in einem Level nicht weiterkommt, muss zum Glück nicht direkt die Flinte ins Korn werfen, denn auf Wunsch zeigt einem das Spiel den nächsten Schritt an, also beispielsweise welches Objekt als nächstes verschoben werden muss. Deutlich spannender ist es aber dennoch, selbst herumzuprobieren. Die Hardcore-Varianten der einzelnen Levels, die man durch erfolgreichen Abschluss der einfacheren Variante abschließt, bieten dagegen erst gar keine Hilfestellungen an. Im Gegenteil: Zusätzlich zum Primärziel des Levels müssen hierbei auch noch Münzen eingesammelt werden, wofür man Umwege machen muss. Das ist keineswegs trivial, denn die Hardcore-Levels sind auch schon ohne das Einsammeln der Münzen bedeutend schwieriger als die Hauptlevel und aufgrund der vollkommenen Abwesenheit von Hilfestellungen wohl nur für frustresistente Puzzlefans geeignet, da man durch einfaches Herumprobieren in der Regel nicht ans Ziel kommt.

Neben dem Hardcore-Modus gibt es auch noch Bonusherausforderungen, die man freischaltet, indem man in den normalen Levels bestimmte Ziele erreicht, also beispielsweise das Level innerhalb eines Zeitlimits abschließt oder nicht mehr Züge als nötig braucht. Dadurch bietet „Felix the Reaper“ für ein Rätselspiel einen wirklich ordentlichen Umfang und bietet auch besonders hellen Köpfen noch echte Herausforderungen. Außerdem gibt es im Menü für geschichtsbegeisterte interessante Informationen zur Geschichte des Todes, des Totentanzes und anderen Konzepten. Diese Geschichten sind wirklich kurz und spannend aufbereitet und sind definitiv einen Blick wert.

Variantenreiche Beats bei Kameraproblemen

Da es in „Felix The Reaper“ neben Auftragsmorden ja auch ums Tanzen geht, erwartet man natürlich auch gute Musik. Was das angeht, liefert das Rätselspiel absolut ab, und zwar sowohl was die Abwechslung der Stücke als auch was deren Qualität angeht. Das Beste dabei: Man kann im Menü jederzeit während eines Levels zwischen den etwa zehn unterschiedlichen Stücken auswählen, wobei sich je nach Musik auch der Tanzstil von Felix ändert. Mit fröhlicher Musik zum Mitpfeifen über entspannende Instrumentalmusik bis hin zu energiegeladenen Discobeats ist für jeden etwas dabei. Die Optik kann ebenfalls überzeugen, auch wenn das Charakterdesign sicher nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Dafür sorgen aber die abwechslungsreichen Szenarien, die schönen Hintergründe und die zahlreichen Effekte für Freude. Selbst die Ladebildschirme sind mit wunderschönen und teils urkomischen Zeichnungen geschmückt, die einem den Alltag von Felix ein bisschen näherbringen.

Die Kameraführung ist dagegen alles andere als optimal. Man kann die Kamera nämlich nicht komplett frei bewegen, sondern immer nur von einem Objekt ausgehend herein- und herauszoomen beziehungsweise die Perspektive drehen. Das ist besonders dann ärgerlich, wenn man gerade eine Zeit-Herausforderung macht und scheitert, weil man die Kamera nicht schnell genug drehen konnte, um an ein Objekt heranzukommen. Die Kamerarundfahrt, die einsetzt, sobald man etwas länger keine Taste gedrückt hat, ist währenddessen ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite wird das Level und Felix‘ Tanzbewegungen dadurch schön in Szene gesetzt, andererseits kann dies aber auch störend wirken, wenn man sich den nächsten Zug überlegt und dann durch die Kamerafahrt durcheinander kommt. Eine Option, diese Funktion auszuschalten, wäre daher sehr wünschenswert gewesen und wird hoffentlich noch nachgereicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Felix The Reaper“ sorgt mit einer spannenden Spielmechanik und seinem sympathischen, knuddeligen Sensenmann für eine Menge Rätselfreude. Die variantenreichen Tanzbewegungen und die fantastische Musik verleihen dem Rätselspiel gleichzeitig eine ganz persönliche Note. Lediglich die Kameraprobleme sowie der auf Dauer etwas monotone Spielablauf trüben ein wenig den Spielspaß.

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